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Zweirad-Avantgarde

Ducati erfindet seine avantgardistische Hypermotard neu mit rundum aufgewerteter Technik, aufgefrischter Optik und einem breiteren Einsatzbereich.

mid/rkm

Die Standard-Version kostet 13.495 Euro, während die sportlichere SP-Version mit 16.995 Euro zu Buche schlägt.

Als Ducati seine erste Hypermotard 2006 auf der Mailänder Messe vorstellte, polarisierte die 1100er mit einklappbaren Lenkerend-Spiegel, extrem handlicher Auslegung und einem insgesamt sehr extrovertierten Auftreten. Bis heute, sechs Jahre und eine Überarbeitung später, brachten die Italiener insgesamt 26 000 Exemplare dieses Nischenmodells unters Zweiradvolk. Die Anziehungskraft der Exotin hatte sich jedoch überholt. Die neue Hypermotard hat das Konzept zwar bewahrt, stellt aber ein neues Motorrad dar: Motor, Fahrwerk, Elektronik, Ergonomie und Optik zeigen sich in neuem Licht.

Was bleibt, ist der kompakte, minimalistische Charakter mit langbeiniger Silhouette und schmaler Taille. Doch schon das Gesicht mit dem Parabolspiegel für Abblend- und Fernlicht sowie den LED-Positionslichtern ist moderner. Am Heck prangt eine Lichtleiste mit LEDs für Rück- und Bremslicht. Die Abkehr vom Doppelschalldämpfer unterm Heck zum neuen, auf der Rechten Seite angebrachten Auspuff prägt den Anblick. Dadurch kommen die formschöne Einarmschwinge und die neuen Räder im Panigale-Stil besser zur Geltung. Die engere Einbaulage bietet mehr Platz für optionale Gepäcktaschen.

Die Ducati-Techniker haben auch die Ergonomie überarbeitet und alltagstauglicher gestaltet. Die neue Anordnung von Lenker, Sitzbank und Fußrasten ermöglicht eine fahraktive Sitzposition mit weiter vorn und höher angebrachtem Lenker, auch die Fußrasten sind für mehr Komfort weiter vorn platziert. Der Pilot hängt nun nicht mehr so extrem über dem Vorderrad. Die aufrechte Haltung erinnert an sportliches Endurofahren, und auch der Soziussitz ist nun bequemer. Mit 870 Millimetern erreicht die Sitzhöhe jedoch ein beträchtliches Niveau, dass so manch Kurzbeinigen vor Probleme stellen dürfte.

Gemäßigter und deutlich weniger zappelig zeigt sich das Fahrwerk mit neuem Rahmen, Federelementen und einer Geometrie, die den Geradeauslauf stabilisiert. Von der angeborenen Handlichkeit hat die Hypermotard damit jedoch kaum etwas eingebüßt. Sie reagiert nun weniger nervös auf äußere Einflüsse wie Fahrbahn-Unebenheiten oder Windböen. Der Manövrierbarkeit kommt ein Lenkeinschlag von 70 Grad entgegen, dank dem die Ducati auch auf engen Straßen in einem Zug wendet.

Eine komplette Neuentwicklung ist der 90-Grad-V2-Motor. Er ist jetzt mit vier Ventilen pro Zylinder und einer Flüssigkeitskühlung bestückt. Aus kurzhubig ausgelegten 821 ccm Hubraum erlöst der V2-Motor 81 kW/110 PS bei 9.250 U/min und ein maximales Drehmoment von 89 Nm, das bei 7.750 U/min anliegt. Neu ist die elektronische Drosselklappen-Ansteuerung (Ride-by-Wire), die eine Vielzahl elektronischer Helferlein ermöglicht.

Dem Fahrer stehen drei verschiedene Fahrprogramme zur Verfügung, in denen bestimmte Einstellungen zu Motorcharakter, ABS und Traktionskontrolle ab Werk hinterlegt sind. Bei der Einstellung "Sport" stehen die vollen 81 kW/110 PS mit einer sehr direkten Gasannahme zur Verfügung. Bei der Auswahl "Touring" stürmen die Pferdchen weicher los und bei "Urban" gibt es eine sehr weiche, leicht verzögerte Gasannahme bei maximal 55 kW/75 PS. Die Traktionskontrolle verändert den Drehmomenteinsatz am Kurvenausgang über eine zurückgenommene Zündung. Das ist deutlich sanfter als bei früheren Ducati-Systemen, die zusätzlich die Kraftstoffzufuhr unterbrachen.

Das neue Triebwerk agiert in bester Ducati-Manier im unteren Drehzahlbereich recht verhalten. Zwar rollt die Hypermotard bei Stadtgeschwindigkeit auch mit niedriger Drehzahl rund, soll es jedoch voran gehen, sind mindestens 4 500 Touren nötig. Dann spricht der V2 spontan auf Gasbefehle an und dreht mühelos und ohne unanständige Vibrationen nach oben. Zwei Lambdasonden, je eine pro Zylinder, kümmern sich um eine exakte Abgasentgiftung und bescheren einen runden Motorlauf. Unangenehme Lastwechsel-Reaktionen im unteren Drehzahlbereich sind kaum auszumachen. Leichtgängig funktioniert die Kupplung, und die Zahnräder des Sechsgang-Getriebes finden einen guten Anschluss zueinander. So genießt der Pilot die mit hoher Drehfreude gepaarte drehmomentstarke Auslegung für beste Überhol-Qualitäten. Sie sorgt zusammen mit der aufrechten Haltung für ein souveränes Landstraßenfeeling mit viel Übersicht. Radial verschraubte Brembo Vier-Kolben-Bremszangen, die sich in 320 mm große Bremsscheiben am Vorderrad verbeißen, sichern ein beruhigendes Stopp-Potenzial unter allen Bedingungen.

Passend zur ausgewogeneren Auslegung haben die Ducati-Verantwortlichen auf ein paar Merkmale der Vorgängerin wie die einklappbaren Lenkerend-Spiegel verzichtet, die herkömmlichen lenkerfesten Rückspiegeln gewichen sind. Mehr Alltagstauglichkeit steuert auch der 16 Liter fassende Tank bei, der deutlich größere Reichweiten als das zuvor verbaute , nur zwölf Liter große Fass erlaubt. Neben der Standard-Hypermotard bietet Ducati die sportlichere und rund 3 000 Euro teurere Hypermotard SP an, die mit dem gleichen Antrieb und Elektronikmöglichkeiten, aber verfeinerten Fahrwerks- und Ausstattungskomponenten aufwartet. Leichte Schmiederäder von Marchesini, die Leichtmetall-Marzocchi-Gabel, das Öhlins-Federbein sowie der Magnesium-Motordeckel und verschiedene Kohlefaserteile werten die Hypermotard SP auf.


Technische Daten Ducati Hypermotard (Hypermotard SP):
Straßenmotorrad mit flüssigkeitsgekühltem 90-Grad-V2-Viertakt-Motor, vier Ventile je Zylinder, Hubraum: 821 ccm, Bohrung x Hub 88 x 67,5 mm, max. Leistung 81 kW/110 PS bei 9 250 U/min, max. Drehmoment: 89 Nm bei 7 750 U/min, elektronische Kraftstoffeinspritzung, geregelter Katalysator, Sechsgang-Getriebe, Kettenantrieb, Gitterrohr-Stahlrahmen, Upside-Down-Telegabel, Aluminium-Einarmschwinge mit Zentralfederbein, Reifen vorn 120/70 ZR 17, hinten 180/55 ZR 17, Sitzhöhe: 870 (890) mm, Tankinhalt 16,0 Liter, Trockengewicht 175 (171) kg, Preis 13.495 Euro (16.995 Euro)

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