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Mittelklasse-Monster

Die Ducati S2R ist die kleinere Schwester des Flaggschiffs S4R, optisch sind sich die beiden ähnlich, das Aggregat ist ein Leckerbissen.

mid/wa

Nach dem Debüt der S4R, dem Flaggschiff der nackten Ducatis, bringt die italienische Motorradschmiede nun die neue Mittelklasse der Monsterfamilie an den Start. Die S2R übernimmt den V2-Motor und den Gitterrohrrahmen von der nicht mehr angebotenen M 800 und auch deren Position innerhalb des Monsterclans.

Denn zwischen den Einsteiger-Modellen mit 620 ccm und der 117 PS starken S4R stellt die 10.495,- Euro teure Monster S2R eine harmonische Symbiose zwischen Sportsgeist und Wirtschaftlichkeit dar.

Neu ist die optische Anlehnung an die große Schwester. Von der Monster S4R wurde nicht nur die bildschöne Einarmschwinge aus perfekt geschweißten Aluminiumprofilen übernommen, sondern auch die rechts angebrachte Auspuffanlage.

Diese wurde vor allem wegen der Schräglagenfreiheit hoch angebracht, gibt dadurch aber zugleich den Blick auf das ebenfalls kopierte Fünfspeichenrad frei.

Italienischer Motorradbau, wie man ihn kennt und
schätzt: filigran, elegant - und ein wenig extravagant. Wer gerne Aufsehen erregt, ist mit der Ducati bestens beraten. Vor allem, wenn man sich für die rote Lackierung entscheidet, die wunderbar mit den weißen Felgen harmoniert. Jedoch sollte man sich viel Zeit für deren Pflege nehmen, scheint der weiße Lack Straßendreck und Kettenfett doch magisch anzuziehen.

Herzstück der S2R ist der schmal bauende, luftgekühlte 803-ccm-Motor, der optisch gut zum Naked Bike passt. Schon beim Start erweist sich der 90-Grad-V2 als akustisches Sahnestück. Denn begleitet wird der Arbeitsantritt des bei 8.250 U/min 55 kW/77 PS starken Triebwerks von herzhaften mechanischen Geräuschen.

Und auch nachdem die beiden Kolben in einen moderaten Leerlauf gefunden haben, setzt das von einer elektronischen Einspritzanlage versorgte Aggregat, das sein maximales Drehmoment von 73 Nm bei 6.500 Umdrehungen erreicht, weiter akustische Akzente.

Während der Fahrt reagiert der Zweizylinder sehr direkt auf jeglichen Gasbefehl und sorgt ab etwa 3 000 U/min für erfrischend kräftigen Vortrieb. Man muss jedoch bei forciertem Beschleunigen auf das Vorderrad achten, das gerne nach oben steigt.

Und auch beim Schalten sollte man sich Mühe geben, verlangt das Getriebe doch gerade beim Wechsel in den sechsten und letzten Gang nach einer präzisen Bedienung. Die Höchstgeschwindigkeit der S2R liegt bei völlig ausreichenden 200 km/h, der Verbrauch bei überraschend niedrigen 5,5 Litern Superbenzin auf 100 Kilometer.

Dies macht in Verbindung mit dem 14 Liter fassenden Tank Etappen von rund 250 Kilometern möglich. Die Sitzposition hinter dem breiten Alu-Lenker fällt sehr sportlich aus. Auch die Fußrasten sind entsprechend hoch montiert, was ebenfalls der Schräglagenfreiheit entgegenkommt.

Als Zweipersonenfahrzeug ist die S2R nicht gedacht - sie möchte den Fahrer für sich alleine haben. Den verwöhnt sie jedoch mit überraschender Handlichkeit, gerade in langgezogenen Kurven. Wird jedoch der Asphalt schlechter, bleibt die gute Fahrwerksstabilität ein wenig auf der Strecke. Wer hier nicht Tempo rausnimmt, wird von der bockenden - und leider nicht einstellbaren - Upside-down-Gabel zur Ordnung gerufen.

Etwas größer fällt das Lob hinsichtlich der Brembo-Bremsanlage mit ihren beiden vorderen 300er-Scheiben aus, die jedoch hohe Handkräfte erfordern. Und auch an den sehr geringen Lenkeinschlag muss man sich gewöhnen. Das Rangieren auf engem Raum bringt einen schnell in Probleme.

Den guten Gesamteindruck der Monster S2R trübt dies aber nur marginal. Denn trotz solch kleiner Schwächen bietet sie noch immer das beste Preis-Leistungs-Verhältnis der gesamten Monsterbande. Wem die kleinen 620er Modelle zu brav sind, die großen Varianten mit ihren Ein-Liter-Motoren aber zu teuer, der wird zwangsläufig bei der S2R landen.

Teststeno Ducati Monster S2R: luftgekühlter Zweizylinder-Viertakt-L-Motor, zwei Ventile pro Zylinder, 803 ccm Hubraum, Leistung 55 kW/77 PS bei 8 250 U/min, max. Drehmoment 72,6 Nm bei 6 500 U/min, elektronische Einspritzung, Einstufung nach Euro-2-Norm, 6 Gänge, Sitzhöhe 80 Zentimeter, Tankinhalt 14 Liter, Reifen vorn 120/70 ZR 17, hinten 180/55 ZR 17, Leergewicht 193 Kilogramm, Zuladung 197 Kilogramm, Höchstgeschwindigkeit 200 km/h, Verbrauch 5,5 Liter Super bleifrei auf 100 Kilometer;
Preis 10.495,- Euro
Preis der Monster S2R Dark: 9.995,- Euro

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