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Airbag fürs Motorrad serienreif

Was beim Auto heutzutage schon selbstverständlich ist, hält nun auch Einzug beim Motorrad, Honda präsentiert den ersten Motorrad-Airbag.

mid/wa

Einen Airbag für Motorräder bietet Honda als weltweit erster Hersteller ab dem kommenden Jahr an. Damit schafft die Sicherheitstechnologie den lang ersehnten Sprung vom Auto in den Zweiradsektor.

Zunächst wird der große Reise-Cruiser Gold Wing mit dem schützenden Luftsack ausgestattet. Die Markteinführung soll in den USA im späten Frühjahr 2006 erfolgen, in Deutschland wenige Monate später.

Prinzipiell ist der Aufbau des Motorrad-Airbags mit seinen Sensoren, der Steuerung und dem Luftsack mit dem Auto-Airbag identisch. An der Gold Wing sind vier Crash-Sensoren beidseitig an der unteren Hälfte der Vordergabel verbaut.

Bei einem schweren Frontalzusammenstoß messen sie den Impuls, der durch den Aufprall verursacht wird. Diese Daten werden an die zentrale elektronische Steuerung (ECU) übermittelt. Sie aktiviert innerhalb von Millisekunden den vor dem Fahrer unter einer Abdeckung zwischen dem Zündschloss und dem Tankdeckel positionierten Airbag.

Der mit 150 Litern großdimensionierte schützende Luftsack stützt den Oberkörper des Bikers ab und bremst seine Bewegung nach vorn. Zwei am Rahmen befestigte Haltegurte sorgen hierbei für die richtige Position des Airbags.

Dadurch kann auch die Geschwindigkeit, mit der ein Fahrer vom Motorrad weggeschleudert wird, reduziert werden. Die Schwere von Verletzungen durch einen Aufprall auf ein anderes Fahrzeug oder ein festes Hindernis soll der Airbag deutlich verringern. Das System tritt auch dann in Aktion, wenn der Luxustourer steht.

Rund 15 Jahre hat der japanische Hersteller an dem System geforscht. Dies macht deutlich, dass nicht einfach die Pkw-Technologie - Honda brachte erstmals 1987 den Legend mit einem Airbag auf den Markt - für Zweiräder übernommen werden konnte.

Angesichts der verschiedenen Sitzhaltungen auf den unterschiedlichen Fahrzeugmodellen ließ sich nur schwer ein Airbag für alle Fahrzeuge finden. Deshalb haben sich die Ingenieure zunächst auf die Gold Wing konzentiert.

Das Flaggschiff der Marke ist durch die aufrechte Sitzposition des Fahrers für einen Airbag besser geeignet als etwa eine Sportmaschine, die eine geduckte Haltung verlangt. Zudem fallen die rund zehn Kilogramm Zusatzgewicht, die das System auf die Waage bringt, bei ohnehin gut 360 Kilogramm Fahrzeuggewicht kaum auf.

Nicht zuletzt ist jemand, der 30.000,- Euro für ein Motorrad ausgibt, leichter für ein neues, aufpreispflichtiges Sicherheitsfeature zu begeistern. Der Hersteller geht vorsichtig davon aus, dass sich gut die Hälfte der Kunden für das neue System entscheiden wird.

Je nach Preis - vierstellig soll er sein - kann der Prozentsatz aber deutlich höher liegen. Nachrüsten lässt sich der neue Airbag dagegen nicht, dazu ist das System zu aufwändig. Natürlich kann ein Airbag, das war den Entwicklern von Anfang an klar, kein Allheilmittel in der Zweiradsicherheit sein.

Bei einem seitlichen Wegrutschen des Fahrzeugs aus einer Kurve hat er beispielsweise kaum eine Wirkung. Jedoch schlägt bei mehr als der Hälfte der Motorradunfälle der Oberkörper des Fahrers nach vorne und dabei soll der Airbag seine rettende Funktion entfalten.

Die Einführung der Sicherheitstechnologie bei der Gold Wing gilt aber erst als Anfang. Bei Honda arbeitet man bereits an weiteren Airbag-Modellen. Doch die Anerkennung, den Luftsack als erster Hersteller fit fürs Zweirad gemacht zu haben, gehört allein Honda.

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