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Was ist beim Kauf eines Motorradhelms zu beachten?
Kurt Bouda / Pixabay

Das ist beim Kauf eines Motorradhelms wichtig

Ohne einen geeigneten Helm darf man weder Roller noch Motorrad fahren. Dabei geht es natürlich nicht nur um gesetzliche Vorschriften – ein passender Helm schützt vor allem die eigene Gesundheit. Wir erklären Ihnen im Folgenden, worauf Sie beim Kauf achten sollten.

Was ist ein geeigneter Helm?


Bis vor einigen Jahren war es gesetzlich nicht genau geregelt, welche Motorradhelme den Vorschriften entsprachen. Es wurde innerhalb der Rechtsprechung von amtlich zugelassenen Helmen gesprochen, allerdings gab es zahlreiche Schlupflöcher innerhalb der Rechtsprechung, sodass das Zweirad mit fast jeder helmartigen Kopfbedeckung genutzt werden konnte.


Inzwischen sind geeignete Helme präzise vorgeschrieben. Dazu gehören alle Helme mit ECE-Zertifikat. Das Siegel mit der jeweiligen Prüfnummer ist entweder am Kinnriemen oder Innenfutter eingenäht und bescheinigt, dass der Helm von einem unabhängigen Institut auf seine Eignung geprüft wurde. Diese Motorradhelme sind sicher und schützen zuverlässig.


Innerhalb der Testverfahren geht es vor allem um Stoßdämpfung, Formstabilität, Reißfestigkeit des Riemens und den festen Sitz auf dem Kopf. Auch die Visiere werden speziell geprüft – dabei wird das Siegel am Rand eingegossen.


Es sind auch Schutzhelme erlaubt, die speziell zum Motorradfahren hergestellt werden und kein Siegel tragen müssen. Umstritten sind aktuell die sogenannten Brain Caps, also einfache Kunststoffschalen mit Kinnriemen. Wer sich selbst zuverlässig schützen und auf Nummer sicher gehen möchte, der setzt immer auf einen Helm mit ECE-Siegel. Damit fährt man auch im europäischen Ausland sicher.


Welche Motorradhelme gibt es?


Bei den klassischen Motorradhelmen wird zwischen verschiedenen Bauformen unterschieden. Alle sind dazu geeignet, ein ECE-Siegel zu erlangen. Dazu gehört etwa der Integralhelm. Dieser ist beim Motorradfahren die gängigste Variante und umschließt mit seinem festen Kopfbügel und dem Visier das gesamte Gesicht. Bei Fahrern von Rollern oder Retro-Bikes sind dagegen Jethelme sehr beliebt. Diese umschließen den Kopf nicht komplett und sollen vor allem gut aussehen. Im Falle eines Unfalls sind das Gesicht und der Kieferbereich jedoch nicht geschützt.


Beim Klapphelm lässt sich der Kinnbügel hochklappen. Geschlossen hat er die gleiche Schutzwirkung wie ein Integralhelm, ist jedoch ein wenig flexibler. Motocross-Helme sind genau wie die Integralhelme komplett geschlossen, jedoch häufig ohne festes Visier. Für den Schutz der Augen ist eine zusätzliche Brille erforderlich. Wer sich nicht entscheiden kann, kann auch zu einem modularen Helm greifen. Diese Bauform kann individuell angepasst werden. Je nach Einstellung ist der Kopf entweder ganz oder nur teilweise umschlossen.


Tipps für die perfekte Passform eines Motorradhelms


Ein Motorradhelm sollte in erster Linie rundum gut und fest sitzen, jedoch auch bei einer längeren Tragedauer noch bequem sein. Der Helm sollte nicht drücken oder Schmerzen auslösen. Bei der Anprobe sollte man den Helm daher mindestens zehn Minuten lang aufsetzen und sich damit bewegen.


Bei vielen Modellen können die Pads im Inneren getauscht werden. So kann man den Helm noch besser an die individuelle Kopfform anpassen. Sitzt ein Modell beispielsweise am oberen Kopf gut, ist jedoch an den Wangen zu eng, dann kann man dieses Problem mit schmaleren Polstern lösen. Ebenso sollte man beachten, dass die Polsterung bei regelmäßiger Nutzung irgendwann ein wenig nachgibt.


Wer das erste Mal einen Motorradhelm kauft, der wird die optimale Größe aufgrund des erforderlichen festen Sitzes eventuell für zu klein halten. Neulinge sollten sich bei der Anprobe daher beraten lassen oder vorher ausgiebig einlesen. Bei der Anprobe sollte ebenfalls der Kinnriemen geschlossen werden, denn dieser darf nicht drücken, muss jedoch einen festen Sitz gewährleisten, sodass der Helm nicht mehr vom Kopf gezogen werden kann.


Brillenträger sollten die Sehhilfe oder auch die optische Sonnenbrille zur Anprobe tragen, um sicherzustellen, dass diese mit dem Helm kompatibel sind.


Visier


Ebenso spielt das Visier bei Motorradhelm eine wichtige Rolle. Bei der Auswahl gilt es darauf zu achten, dass die Sicht auch bei geschlossenem Visier gut ist und der Luftaustausch funktioniert. Das Visier sollte dabei unter keinen Umständen beschlagen. Eine entsprechende Beschichtung stellt zudem sicher, dass der Durchblick auch bei Regen erhalten bleibt. Die meisten modernen Visiere bestehen mittlerweile aus hartem, splitterfestem Kunststoff und die Qualität wird ebenfalls durch das oben genannte Siegel sichergestellt.


Stark verspiegelte oder getönte Visiere verfügen häufig nicht über das entsprechende Prüfzeichen und dürfen nicht im Straßenverkehr benutzt werden. Mit einem getönten Visier sollte man ohnehin lediglich tagsüber und bei gutem Wetter fahren. Bei solchen Varianten empfiehlt sich der Kauf eines zusätzlichen klaren Visiers, welches nach Situation getauscht werden kann.


Worauf sollte man beim Kauf achten?


Idealerweise schaut man zunächst nach einem Helm, der über das ECE-Prüfsiegel verfügt. Ferner gilt es, auf die richtige Größe zu achten. Der Helm sollte sich nicht mehr bewegen, jedoch trotzdem nicht zu stramm sein, sodass das Gesicht eingedrückt oder Stellen gequetscht werden. Die Polsterung sollte überall am Kopf anliegen – hier kann man auf Helme mit individuell anpassbarer Innenausstattung achten.


Ein passender Motorradhelm darf sich bei einem richtigen Sitz nicht nach vorn vom Kopf ziehen lassen. Kinnriemen und Schloss sollten nicht auf den Kehlkopf oder den Unterkiefer drücken. Selbst wenn das Visier geschlossen ist, sollte trotzdem noch ausreichend Luft in den Helm strömen können.


Der Kinnriemen


Generell gibt es drei verschiedene Varianten, um den Kinnriemen zu schließen: Steckschloss, Ratsche und Doppel-D. Das Steckschloss ist die günstigste Variante und häufig bei entsprechend günstigen Helmen zu finden. Mit der Zeit weitet sich der Kinnriemen jedoch und muss immer wieder nachjustiert werden, damit dieser weiterhin straff sitzt. Das wird häufig vergessen oder nicht gemacht, da es mit Aufwand verbunden ist. Dies geht auf Kosten der Sicherheit.


Die Ratsche wird bei jedem Aufsetzen so straff geschlossen, wie es notwendig ist. Auf den ersten Blick wirkt sie etwas umständlicher als das Steckschloss, doch das Prinzip hat man relativ schnell verinnerlicht. Das Öffnen funktioniert ebenso leicht wie beim Steckschloss.


Der Doppel-D Verschluss ist insbesondere bei sportlichen Integralhelmen verbreitet. Es ist ein wenig leichter als die Ratsche und wird bei jedem Anziehen stufenlos justiert. In Hinblick auf die Sicherheit ist dieser Verschluss optimal. Nachteilig ist hierbei, dass man ein wenig länger braucht, bis man das Prinzip des Verschlusses verinnerlicht hat.


Ausstattung eines Motorradhelms


Darüber hinaus gibt es noch einige weitere Faktoren, die einen guten Motorradhelm auszeichnen. So sollte bei aller Sicherheit ebenfalls darauf geachtet werden, dass der Helm komfortabel sitzt. Eine enge Halskrause ist schnell unbequem. Je dichter der Halsabschluss ist, desto leiser ist der Helm jedoch beim Fahren. Ebenso sollte sich das Visier einfach aus- und einbauen lassen. Je leichter das funktioniert, desto einfacher kann eine gründliche Reinigung erfolgen.


Prüfen Sie zudem, ob sich Visier und Belüftungselemente oder gegebenenfalls die Sonnenblende ebenso gut mit Handschuhen bedienen lassen. Auch Helmpolster sollten im Idealfall nicht fest verklebt, sondern mit Druckknöpfen befestigt sein, sodass sie sich zur Reinigung entnehmen lassen.

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