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Neuer V-Mann

Die komplett neu entwickelte VFR 1200 F von Honda präsentiert sich mit starkem V4-Triebwerk, Kardanantrieb und individualistischem Look.

mid/rkm

Zum dreißigjährigen Jubiläum der V4-Motorentechnologie bei Honda steht auch die VFR 1200 F für Innovation aus Tradition, der dynamische Sporttourer ist ein Technologieträger mit zahlreichen Hightech-Merkmalen.

Das beginnt bereits beim Herzstück, dem flüssigkeitsgekühlten V4-Motor mit 1.237 ccm Hubraum: Der Zylinderwinkel beträgt wie bei den Honda MotoGP-Racern 76 Grad; Unicam-Vierventil-Zylinderköpfe aus dem Motocross-Bereich reduzieren die Bauhöhe, ein Kurbelwellen-Hubzapfenversatz von 28 Grad erübrigt eine Ausgleichswelle.

Damit erlöst der V4 souveräne 129 Nm maximales Drehmoment und die satte Leistung von 127 kW/172 PS, die elektronisch gesteuert eingesetzt werden. Statt herkömmlicher Drosselklappenbetätigung steuert ein Throttle-by-Wire-System die PGM-FI-Benzineinspritzung mit den gewünschten Befehlen an.

Das System funktioniert ohne Verzögerung, die VFR hängt sauber am Gas und setzt Fahrbefehle exakt um. Eine ausgezeichnete Laufruhe gibt es obendrein dazu. Im unteren Drehzahlbereich gibt sich der Motor zahm und zurückhaltend.

Ab 4.000 Touren schiebt er kräftig an, aber zwischen 6.000 und 10.000 U/min legt der Wolf den Schafspelz ab und hetzt über den Asphalt. Für entsprechende akustische Untermalung sorgt dann eine geöffnete Auslassklappe im Schalldämpfer, die der VFR eine aggressiv-bellende Note verleiht.

Supersport meets Tourer

Für sportliches Herunterschalten im Sechsganggetriebe ist die Japanerin mit einer Antihopping-Kupplung versehen, die nach dem gleichen Prinzip wie bei der supersportlichen CBR 1000 RR Fireblade funktioniert.

Stammen alle diese Errungenschaften aus dem Supersportbereich, so weist der erstmals in der VFR-Geschichte zur Kraftübertragung eingesetzte Kardanantrieb den Weg in Richtung Tourer.

Zahlreiche konstruktive Kniffe reduzieren normale Lastwechselreaktionen auf ein Minimum, plötzliche Gaskorrekturen bei niedrigen Drehzahlen provozieren jedoch Bewegungen aus dem Antriebsstrang.

Fahrwerkseitig setzt Honda bei der VFR 1200 F auf einen Aluminiumguss-Brückenrahmen, das Vorderrad wird von einer Upside-Down-Telegabel geführt, hinten kommt eine formschöne, sportliche Einarmschwinge zum Einsatz, in der die Kardanwelle läuft.

Wespentaille

Als Besonderheit des V4-Motorenabstimmung sind die beiden mittleren Zylinder nach hinten, die äußeren nach vorn gerichtet. Durch die schmale hintere Zylinderbank ergibt sich eine Wespentaille, die dafür sorgt, dass der Fahrer voll ins Motorrad integriert wird.

Mittelgroße Fahrer genießen einen perfekten Knieschluss, fürs lässige Touren sind aber die Rasten eine Spur zu weit vorn und zu hoch montiert. Die Ergonomie passt jedoch ausgezeichnet für die engagierte Kurvenhatz.

Dann sucht und findet der Fahrer eine vorderradorientierte Haltung mit viel Feedback von Fahrwerk und Reifen. Sehr sensibel reagieren die Federelemente schon auf kleine Bodenunebenheiten, ohne es an sportlicher Straffheit vermissen zu lassen.

Gabel wie Federbein genügen hohen sportlichen Weihen, sie halten die VFR auch beim Gewaltritt durch viele schnelle Bögen hintereinander exakt auf der Linie und liefern ein tolles Gefühl von Fahrstabilität und Souveränität. Exakt, neutral und zielgenau biegt die 1200er in die Kurven.

Großes Mädchen

Die mit 267 Kilogramm nicht gerade leichte VFR gibt sich höchst agil und lässt den Fahrer ihr Gewicht nur in engen Wechselkurven und beim Rangieren spüren. Auf den gewundenen Landstraßen dürfte selbst ein ausgewachsenes Supersportmotorrad kaum dynamischer seine Bahnen ziehen.

Den Fahrgenuss perfekt macht das sportlich abgestimmte Combined-ABS mit zwei 320er Bremsscheiben und Sechskolben-Festsattel vorn sowie einer Scheibe hinten mit Doppelkolben-Schwimmsattel.

Mit knackigem Druckpunkt und erst sehr spät regelndem ABS verzögert die VFR sportiv und in jeder Lage absolut vertrauenserweckend. Ein winziges Aufstellmoment beim Bremsen in Schräglage stört nicht wirklich.

X-Gesicht

Mit ihrer Agilität, der Dynamik und den gebotenen Fahrleistungen kann die neue VFR sportliche Geister befriedigen. Tourenqualitäten steuert die neuartige Verkleidung bei, die in zwei Lagen übereinander aufgebaut ist und dadurch die Luftströme zielgenauer umleiten kann: Der Windschutz ist hervorragend, Kopf, Oberkörper und Beine bleiben von jeglichen Wirbeln verschont.

Nur die Geräusche im Helm fallen laut aus, doch dagegen helfen bekanntlich Ohrstöpsel. Weiteres Tourenzubehör umfasst beispielsweise ein in Fahrzeugfarbe gehaltenes Koffersystem, das ohne Werkzeug schnell an- und abgebaut ist und sich harmonisch in die dynamische Linie der VFR einfügt.

Geschmacksache ist zweifelsohne die neu gestaltete Frontpartie mit dem sogenannten X-Face-Scheinwerfer, bei der sich die Linien x-förmig kreuzen und zwei seitliche LED-Streifen den Scheinwerfer flankieren. "Positionslichter" in den Spiegeln sorgen für eine unverwechselbare Anmutung bei Dunkelheit.

Mit der neuen VFR 1200 F hat Honda einen Technologieträger auf die 17-Zoll-Räder gestellt, der als V-Mann erfolgreich eine Brücke zwischen Sport und Tour schlägt, dabei aber die sportiven Seiten deutlich betont. Qualitativ erfüllt die VFR die gehobenen Ansprüche der Tourenklientel, was gleich drei Jahre Garantie und die auf kundenfreundliche 12 000 Kilometer ausgedehnten Wartungsintervalle unterstreichen. Für 17.790,- Euro kann man sich ab Feber 2010 von den frisch gewonnen VFR-Vorzügen überzeugen.

Daten Honda VFR 1200 F:

Straßenmotorrad mit flüssigkeitsgekühltem Vierzylinder-Viertakt-76°-V-Motor, vier Ventile je Zylinder, Hubraum 1 237 ccm, Leistung 127 kW/172 PS bei 10.000 U/min, max. Drehmoment 129 Nm bei 8.750 U/min, elektronische Kraftstoffeinspritzung, geregelter Katalysator, Sechsganggetriebe, Kardanantrieb, Aluminium-Brückenrahmen, Upside-Down-Telegabel vorn, Einarmschwinge mit angelenktem Federbein hinten, Sitzhöhe 815 cm, Tankinhalt 18,5 l, Gewicht vollgetankt 267 kg, zul. Gesamtgewicht 463 kg; Preis 17.790,- Euro.

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