ZWEIRAD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Fahrspaß mit Ecken und Kanten

Deutlich moderner und mit einem verbesserten Antrieb rollt nun die neue Generation der Kawasaki Z 1000 auf die österreichischen Straßen.

mid/wa

Der 12.799,- Euro kostende Streetfighter mit der kantigen Verkleidung weckt Emotionen: Bereits im Stand macht die neue Z ihren Anspruch an hohe Fahrdynamik deutlich. Alles an ihr scheint nach vorne zu streben: die knackigen Linien betonen die geduckte, zum "Sprung" bereite Maschine.

Dass sie dabei mit ihrem durchaus radikalen Styling polarisiert, ist klar. Wer sich jedoch die Mühe einer ausgedehnten Entdeckungsreise macht, der findet auch schöne Details wie die scharf geschnittenen Scheinwerfer oder die markanten Deckel des Kurbelgehäuses.

Dahinter bleibt sich die Z 1000 zumindest beim Hubraum treu: Der 92 kW/125 PS starke Streetfighter schöpft seine Leistung nach wie vor aus 953 ccm Hubraum. Während jedoch die alte Z 1000 ihre Arbeit sehr drehzahlorientiert verrichtete, überrascht die neue mit einem wesentlich verbesserten Durchzug aus niedrigsten Regionen.

Ein geänderter Ventiltrieb sowie die Anpassung des Einspritzsystems sorgen nun für eine ausgewogenere Zylinderfüllung im unteren Drehzahldrittel - und das führt zu einem bärigen Antritt schon kurz oberhalb der Standgasgrenze. Spätestens ab 2.000 U/min schiebt die Kawasaki vehement voran, so dass selbst Ortsdurchfahrten niedertourig im sechsten und letzten Gang gemeistert werden können. Andererseits büßte der Reihenvierzylinder seine Drehfreudigkeit nicht ein - spätestens ab 6.000 U/min beißt die Z heftig zu.

Dies wird untermalt von kernigem Sound, der den seitlich verbauten Edelstahlrohren entströmt. Bis zu 240 km/h sind möglich - allerdings wird man das kaum fahren wollen, wird der Winddruck hinter der kleinen Verkleidung doch spätestens bei 160 km/h allmählich unangenehm.

Interessanterweise fühlt sich die neue Z in der Praxis kräftiger an, obgleich sie wegen der Anpassung an die Euro-3-Norm ein wenig Leistung verloren hat. Ganz exakt liegt diese nun bei 92 kW/125 PS, die bei 10.000 Touren erreicht werden, und damit vernachlässigbare zwei PS niedriger als bisher. Das maximale Drehmoment hingegen ist auf 99 Nm gestiegen, und liegt bei 8.200 U/min an.

Gefüttert werden möchte der Motor indes mit Superbenzin, wobei er sich im Durchschnitt rund 7 Liter auf 100 Kilometer gönnt. Man hat den Verbrauch buchstäblich selbst in der Hand - auch wenn es angesichts des spontan am Gas hängenden Motors nicht immer leicht fällt, Zurückhaltung zu üben.

Im Alltag des Straßenverkehrs merkt man der straff gefederten Kawasaki ihre sportlichen Gene an, gibt sie doch Narben und Risse im Asphalt deutlich spürbar an den Fahrer weiter. Zugleich braucht es vor allem bei langsamen Geschwindigkeiten einen nachdrücklichen Lenkimpuls, will man die Z in die Kurve legen. Dafür jedoch verwöhnt das sauber arbeitende und verstellbare Fahrwerk - das vorne auf eine Upside-down-Gabel vertraut - vor allem in schnellen Kurven oder bei höheren Geschwindigkeiten.

Wie auf Schienen durcheilt die Kawasaki flotte Abschnitte oder längere Biegungen. Keine Blöße geben sich bei all dem der Brückenrohrrahmen, aber auch das Bremssystem mit seinen serienmäßigen Wave-Scheiben und einem vorbildlichen ABS.

Die Z 1000 hat sich somit ohne Frage gewaltig fortentwickelt. Denn unter dem extremeren Outfit arbeitet nun auch im unteren Bereich ein potenteres Triebwerk, was der Alltagstauglichkeit zugute kommt. Im Gegenzug sorgt das straffe Fahrwerk für den nötigen Sportsgeist, was letztlich bei den wahren Fans der wohl wichtigste Kaufgrund sein dürfte. Wer den reinen Spaß am Zweirad sucht und sein Motorrad lieber straff als bequem fahren möchte, der ist mit der neuen, samt ABS 12.799,- Euro teuren Z 1000 bestens bedient.

Teststeno Kawasaki Z 1000:

Flüssigkeitsgekühlter Vierzylinder-Viertaktmotor-Reihen-Motor, vier Ventile pro Zylinder, 953 ccm Hubraum, Leistung 92 kW/125 PS bei 10.000 U/min, max. Drehmoment 98,7 Nm bei 8.200 U/min, elektronische Kraftstoffeinspritzung, geregelter 3-Wege-Katalysator, Einstufung nach Euro-3-Norm, sechs Gänge, Sitzhöhe 82 Zentimeter, Tankinhalt 18,5 Liter, Reifen vorn 120/70-ZR 17, hinten 190/50-ZR 17, Leergewicht 232 Kilogramm, Zuladung 180 Kilogramm, Höchstgeschwindigkeit 240 km/h, Verbrauch 7 Liter Super auf 100 Kilometer, Preis 12.799,- Euro (ohne ABS: 11.999,- Euro)

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Stil war noch nie so sportlich

Vespa stellt die neue Gtv vor

Die Vespa Gtv hat sich seit ihrem Debüt im Jahr 2006 als Botschafter des klassischen Vespa-Stils etabliert. Nun präsentiert sie sich in einer neuen Version, die Tradition mit modernster Technologie und sportlichem Design vereinen will.

95 Prozent neu für den Jahrgang 2024

KTM präsentiert neue EXC-Modelle

Für die Überarbeitung der EXC-Modelle hat KTM sich auf Klotzen statt Kleckern besonnen. Ganze 95 Prozent der Komponenten sind neu, darunter auch der Rahmen, die Gabel und vieles mehr.

Informationen stets im Blick

Head up-Display als Nachrüstlösung

Tilsberk lanciert ein Head-up Display speziell für Motorradfahrer. Das System bietet unter anderem eine personalisierte Routenführung und Turn-by-Turn-Navigation.

Alter Stil, kombiniert mit modernen Elementen

Grobe Überarbeitung für die Vespa GTV 300

Ohne die typischen Design-Elemente aufzugeben, zeigt sich die Vespa GTV 300 nun moderner denn je. Dafür sorgen neben der neuen Karosserie auch echte High Tech-Features.

Die "Triumph Street Triple 765 R" erinnert an den Filmtitel "Die Schöne und das Biest". Allerdings ist die Engländerin schön und biestig in Personalunion.

Tipps für einen erfolgreichen Motorradverkauf

Gebrauchtes Motorrad verkaufen

Motorräder sind so beliebt wie eh und je. Das Gefühl von Freiheit auf zwei Rädern, der Wind in den Haaren und die endlose Straße vor einem – das ist es, was Motorradfahrer antreibt.