ZWEIRAD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Honda Innova 125 - im Test

Das Wirtschaftswunder

Ein Stück Basismobilität bietet Honda mit der Innova 125 jetzt auch in Österreich an: antiquierte Optik, aber modernste Motorentechnik.

mid/rkm

In Fernost ist das Modell weit verbreitet, hierzulande ist es recht unbekannt. Dabei wirkt der Anblick des Zweirads wie ein Deja-vu-Erlebnis.

In Büchern über die Motorrad-Historie bebildert der Cityroller die Zeit der ersten Bikes, die Honda in den 60er-Jahren produziert hat. Und nun steht dieses scheinbar antiquierte Zweirad bei den österreichischen Honda-Händlern.

Innova heißt das Gefährt, optisch wie technisch eine Mischung aus Roller und Motorrad. Unter dem Namen Cub gab es vor über 40 Jahren bereits ein ähnliches Honda-Fahrzeug.

Bis heute haben sich die Modelle der Cub-Familie 60 Millionen Mal verkauft - so oft wie kein anderes motorisiertes Zweirad der Welt. Die Innova ist so etwas wie die legitime Nachfolgerin und wie die Cub vom Konzept her ein einfach zu bedienendes Leichtkraftrad für den Alltag - völlig ohne Schnickschnack.

Das ist aber auch schon das Ende der Nostalgie. Statt eines knatternden Zweitaktmotors besitzt die Innova einen fahrtwindgekühlten Viertakter mit 125 ccm Hubraum. Außerdem kommt in dem unscheinbaren Gefährt modernste Motorentechnik zum Einsatz.

PGM-FI-Kraftstoffeinspritzung und ein geregelter Dreiwege-Katalysator gewährleisten die Einhaltung der aktuellen Euro 3-Abgasnorm und sind in dieser Fahrzeugklasse einmalig. Der Einzylindermotor leistet 7 kW/9 PS und sorgt für erstaunlich kraftvolle Beschleunigung und müheloses Fahren im innerstädtischen Verkehr.

Ein Beinschild schützt vor Fahrtwind und widrigen Wetterbedingungen. Es verhilft der Innova zu seiner rollerähnlichen Anmutung. Aber anstatt einer Triebsatzschwinge verfügt der City-Roller über eine klassische Zweiarmschwingenkonstruktion. Ein Mono-Backbone-Stahlrahmen mit halbhohem Durchstieg nimmt den Motor schwerpunktgünstig auf. Der Endantrieb obliegt einer sicher im Kettenkasten laufenden Kette.

Große 17-Zoll-Räder zeichnen sich für den stabilen Geradeauslauf verantwortlich, sie sorgen zudem für ein sicheres Fahrverhalten in Kurven. Von der Instabilität eines Rollers mit kleinen 12-Zoll-Rädern ist die Innova weit entfernt. Das niedrige Gewicht von 105 Kilogramm und der kurze Radstand sorgen zudem für gutes Handling und flottes Durchschlängeln im städtischen Stau.

Das Fahren selbst erinnert an alte Vespa-Zeiten, denn die Innova besitzt eine automatische Fliehkraftkupplung und ein Vierganggetriebe. Gestartet wird per Elektrostarter.

Zum Wegfahren reicht es, über die Schaltwippe mit dem linken Fuß einen Gang einzulegen und einfach am Gas zu drehen. Zum Gangwechsel wird kurz der Gasgriff zugedreht und der passende Gang eingelegt. Eine praktische LED-Ganganzeige im Cockpit sorgt zudem dafür, dass man sich nicht verschaltet.

Für Rollerfahrer etwas ungewohnt ist das Fehlen des Bremshebels am linken Lenkergriff. Eine Scheibenbremse im Vorderrad verzögert über den rechten Handhebel, der Tritt auf den rechten Fußhebel aktiviert die Hinterradbremse.

Unter der Doppelsitzbank befindet sich sogar etwas Platz für kleinere Einkäufe, doch ein Jet-Helm passt nicht hinein. Dafür gibt es zwei Helm- und einen Gepäckhaken am Fahrzeug sowie ein optionales Top-Case.

Nur auf den ersten Blick scheint der Tank mit 3,7 Litern Fassungsvermögen zu klein ausgefallen zu sein. Doch angesichts eines höchst moderaten Benzinverbrauch von 2,5 bis 3 Liter auf 100 km genügt das für einen akzeptablen Aktionsradius; so sparsam fährt in dieser Hubraumklasse niemand.

Die unverbindliche Preisempfehlung für die Innova 125 beträgt 2.190,- Euro. Da fühlt man sich fast zurückversetzt in Wirtschaftswunder-Zeiten!

Teststeno Honda Innova:

Cityroller mit flüssigkeitsgekühltem Einzylinder-Viertakt-Motor, vier Ventile je Zylinder, Hubraum 125 ccm, max. Leistung 7 kW/9 PS bei . 500 U/min, max. Drehmoment 10 Nm bei 3.000 U/min, elektronische Kraftstoffeinspritzung, geregelter Katalysator, Viergang-Halbautomatikgetriebe, Kettenantrieb, Stahlrohrrahmen, Telegabel, Zweiarmschwinge mit zwei Federbeinen, Sitzhöhe 77,8 cm, Tankinhalt 3,7 Liter, Leergewicht 105 kg, zul. Gesamtgewicht 275 kg; Preis 2.190,- Euro.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

95 Prozent neu für den Jahrgang 2024

KTM präsentiert neue EXC-Modelle

Für die Überarbeitung der EXC-Modelle hat KTM sich auf Klotzen statt Kleckern besonnen. Ganze 95 Prozent der Komponenten sind neu, darunter auch der Rahmen, die Gabel und vieles mehr.

Informationen stets im Blick

Head up-Display als Nachrüstlösung

Tilsberk lanciert ein Head-up Display speziell für Motorradfahrer. Das System bietet unter anderem eine personalisierte Routenführung und Turn-by-Turn-Navigation.

Misano wird zur Partyzone

Aprilia Allstars 2023: Vorschau

Aprilia ruft und alle kommen. Am 27. Mai wird die Rennstrecke von Misano zum Schauplatz der "Aprilia All Stars 2023", wofür der Veranstalter nicht nur die Präsenz der MotoGP- und Offroad-Piloten der Marke, sowie zahlreiche Shows und Testride-Möglichkeiten, sondern auch eine große Überraschung für den Corso beinhalten soll.

Der Mix aus matt und glänzend macht's

Piaggio präsentiert Deep-Black Special Edition-Serie

Ab sofort gibt es Piaggio Beverly 300, 400 und Piaggio MP3 300 im neuen, besonderen Outfit namens „Deep Black“. Der Clou daran ist die Kombination unterschiedlicher Schwarz-Töne für den besonderen Look in diesem Sommer.

Alter Stil, kombiniert mit modernen Elementen

Grobe Überarbeitung für die Vespa GTV 300

Ohne die typischen Design-Elemente aufzugeben, zeigt sich die Vespa GTV 300 nun moderner denn je. Dafür sorgen neben der neuen Karosserie auch echte High Tech-Features.

Limitiertes Sondermodell, noch böser

Wiederauferstehung: 2023 KTM 1290 Super Duke RR

Nach dem immensen Erfolg der KTM 1290 Super Duke RR im Jahr 2021 kehrt sie 2023 als mit 500 Stück limitiertes Sondermodell mit noch extremeren Look zurück.