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Auch BMW versucht sich jetzt an einem Superbike - die S 1000 RR will mit 142 kW/193 PS im Supersportbereich neue Maßstäbe setzen.

mid/rkm

Autobahntauglich: 193 PS hat es laut BMW in dieser Klasse noch nie gegeben. Hinzu kommen zahlreiche Hightech-Merkmale wie ein Race-ABS und eine Traktionskontrolle. Das Kraftpaket wird ab Dezember zu Preisen ab 17.400,- Euro ausgeliefert.

Für die mit verbrieften 193 PS höchste Leistung aller Supersportmotorräder und das Leistungsgewicht von 1,06 kg pro PS ist ein flüssigkeitsgekühlter Reihenvierzylinder zuständig, nach dem Muster der Supersportler aus Japan. Mit 49,7 Millimetern ist der Hub extrem kurz ausgelegt, wobei die Maximalleistung bei 13.000 Kurbelwellenumdrehungen liegt.

Den dabei auftretenden Belastungen wird mit Technologie wie beispielsweise Titanventilen begegnet. Variable Ansauglängen und eine innovative Abgasanlage machen die brachiale Leistung und das satte Drehmoment von 112 Newtonmeter überhaupt möglich.

Um diese Power über den 190er-Hinterreifen auf den Asphalt bringen zu können, sorgt ein elektronisch vom Zentralrechner gesteuertes Drive-by-wire-System für Dosierbarkeit und schluckfreies Ansprechverhalten. Dabei wird der Fahrerwunsch vom Seilzug des Gasdrehgriffs an einen Sensor weitergegeben, die vollelektronische Motorsteuerung errechnet daraus die entsprechende Drehmomentanforderung und regelt die Drosselklappe unter Zuhilfenahme zahlreicher weiterer Kenngrößen für optimale Fahrbarkeit in den verschiedensten Situationen.

Das lässt sich alles regeln

Durch die Computersteuerung kann der Fahrer auch auf Knopfdruck die Charakteristik des Motors den speziellen Einsatzspektren anpassen. Es gibt vier Fahrmodi:

In der sanftesten Variante "Rain" stehen "nur" 150 PS zur Verfügung und der Motoreinsatz gibt sich in Abhängigkeit der Schräglage ziemlich gezügelt - je schräger, desto sanfter der Drehmomenteinsatz.

Die nächste Stufe "Sport" gibt alle 193 PS frei und lässt den Motor deutlich aggressiver ansprechen, sie empfiehlt sich für den vollen Einsatz auf der Straße.

Ein noch direkteres Ansprechen auf Gasgriffbefehle erlauben dann die folgenden Stufen "Race" und "Slick", die für die Rennstrecke gemacht sind. Dazu gibt es noch mehr elektronische Helferlein, die auch dem ambitionierten Fahrer den Umgang mit der Münchnerin erleichtern.

Ein Race ABS und die dynamische Traktionskontrolle DTC machen das Schnellsein auf der Piste leicht. Dabei agieren diese Hightech-Assistenzsysteme nicht statisch, sondern werden durch den vorgewählten Fahrmodus entscheidend modifiziert.

Was kostet die Welt

Das ABS greift mit höherer Stufe immer später ein und erlaubt immer mehr Schlupf, bei "Slick" wird es am Hinterrad gar nicht mehr aktiviert.

Im Regelbereich pulsiert es deutlich und bringt in den beiden unteren Stufen durch deutliches Mitbetätigen der hinteren Bremse eine minimale, allerdings harmlose Unruhe ins Fahrwerk. Die Wirkung ist stets tadellos und effektiv.

Die Traktionskontrolle greift ebenfalls immer später ein und erlaubt im Slick-Modus sogar Slides. Provozierte leichte Rutscher am Hinterrad beim Herausbeschleunigen regelt das System sehr vertrauenserweckend selbsttätig ein.

Wer dennoch lieber selbst bestimmen möchte, kann beide Systeme auch ganz abschalten. Der einzige Haken an diesen sinnvollen und gut funktionierenden Systemen ist die BMW-Aufpreispolitik:

Race ABS wie DTC sind Sonderausstattungen, die den Listenpreis nochmals die Höhe treiben, ebenso die Sonderfarbe Motorsport und der Schaltassistent. Allerdings sind genau dies die Merkmale, die eine S 1000 RR so einzigartig machen, von daher wird wahrscheinlich kaum eine ohne diese Systeme ausgeliefert werden. (Man kennt das ja auch von den Autos der Marke.)

Wie alle anderen

Beim Fahrwerk ist die Zeit der BMW-Insellösungen vorbei. Im Höchstleistungsbereich kommen auch die Deutschen nicht um eine herkömmliche Vorderradführung, einen stabilen Alu-Brückenrahmen samt Zweiarmschwinge herum.

Unverwechselbar ist die S 1000 RR durch Äußerlichkeiten wie die asymmetrische Verkleidung mit einseitigen Haifischkiemen und die geteilte Front mit kleinem Projektionsscheinwerfer - mit der charakteristischen, arrogant hochgezogenen "Augenbraue" à la bayerischer Hochadel. Am Heck prangt ein extravagantes LED-Licht im Batman-Design.

Alles in allem kann die S 1000 RR mit Motorenperformance, beherrschbarer Darbietung und Fahrdynamik überzeugen. Damit dürfte die BMW S 1000 RR den etablierten Platzhirschen aus Japan Kopfschmerzen bereiten - trotz des markentypisch gesalzenen Preises. Jetzt warten wir auf die Antwort aus Mattighofen!

Teststeno BMW S 1000 RR:

Sportmotorrad mit flüssigkeitsgekühltem Reihen-Vierzylinder-Viertakt-Motor, vier Ventile je Zylinder, Hubraum 999 ccm, Bohrung x Hub 80,0 x 49,7 mm, max. Leistung 142 kW/193 PS bei 13.000 U/min, max. Drehmoment 112 Nm bei 9.750 U/min, elektronische Kraftstoffeinspritzung, geregelter Katalysator, Sechsganggetriebe, Leichtmetall-Brückenrahmen, Upside-Down-Teleskopgabel, Leichtmetall-Zweiarmschwinge mit angelenktem Zentralfederbein, zwei Scheibenbremsen vorn, eine hinten, Reifen vorn 120/70 ZR 17, hinten 190/55 ZR 17, Sitzhöhe 820 mm, Tankinhalt 17,5 Liter, Leergewicht 204 kg (mit Race-ABS 206,5 kg), zul. Gesamtgewicht 390 kg, Preis ab 17.400,- Euro.

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