Formel 1: News | 24.10.2002
"Ayrton war ein guter Freund"
Der kühl wirkende McLaren-Teamchef spricht über seine innige Freundschaft mit Ayrton Senna, der beste Pilot, mit dem er je gearbeitet hätte.
Mit seiner schwarzen Lederjacke und seinem bewegungslosen Gesichtsausdruck wirkt McLaren-Teamchef Ron Dennis sehr unterkühlt. Mit verschränkten Armen gibt der Brite Interviews, während denen nur selten ein gequältes Lächeln über seine Lippen huscht.
Doch es gibt auch Momente, in denen man merkt, dass Dennis doch einen weichen Kern hat. Als Mika Häkkinen bei seinem Unfall 1995 in Adelaide schwer verletzt wurde, den Kampf gegen den Tod nur knapp gewann, da baute sich zwischen dem Finnen und Dennis eine ganz besondere Beziehung auf.
Doch was viele nicht wussten – sehr eng war die Beziehung von Ron Dennis auch zu seinem ehemaligen Fahrer Ayrton Senna, der zwischen 1988 und 1993 96 Rennen für sein Team bestritt. Der oft als hartherzig beschriebene Teamchef baute zu dem Brasilianer eine Beziehung auf, die über ein professionelles Arbeitsverhältnis hinausging:
"Der beste Fahrer, mit dem ich je zusammen gearbeitet habe, war Ayrton", wird Dennis von 'ITV' zitiert. "Nicht wegen seiner Leistung auf der Strecke, sondern mehr wegen seiner Aufrichtigkeit und Freundschaft. Es war keine künstliche Herzlichkeit – ich habe Schmerz und Freude mit ihm geteilt und das ist etwas sehr Besonderes."
"Diese klitzekleinen, magischen Momente vergisst man nie, bei denen die Worte und Gefühle wirklich, wirklich tief und direkt sind. Es grenzte fast schon an eine männliche Liebe, was außergewöhnlich war. Ich verwende dieses Wort wirklich absichtlich, denn ich denke, dass es das richtige Wort ist."
"Wir waren zwei Menschen, die ihre Sachen mit viel Leidenschaft machten und aus der Leidenschaft gehen die Emotionen hervor. Es ging bei uns ein wenig weiter, denn es gab ein gegenseitiges gewaltiges Vertrauen."