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Der neue Porsche-Supercup Champion

Stéphane Ortelli ist der Gesamtsieger des Porsche-Michelin-Supercup 2002. Der Monegasse war als Tabellenführer zum letzten Rennwochenende nach Indianapolis gereist, wo er sich im elften von zwölf Rennen des Jahres den Erfolg mit Platz drei sicherte.

Drei Siege bei nur einem Null-Ergebnis führten den 32-jährigen Renn-Profi, der am 30. März 1970 in Cannes (Frankreich) geboren wurde, zu seinem Titel.

Nach einem fünften Platz beim Saisonauftakt in Imola (Italien), den Ortelli kampfstark von Startplatz 13 aus sicherte, folgte der erste Sieg beim zweiten Rennen in Barcelona, den der Sportwagen-Spezialist souverän vom besten Startplatz aus holte. Im österreichischen Zeltweg konnte Ortelli seinen vierten Startplatz in Rang drei nach der Zielflagge verwandeln.

Ausgerechnet bei seinem Heimrennen aber, dass der Monegasse 2000 und 2001 gewonnen hatte, verhinderte schleichender Druckverlust in einem Hinterreifen eine weitere Punkte-Ausbeute: In der vierten Runde drehte sich Ortellis Porsche in das Aus. Enttäuschung auch im britischen Silverstone. Nach seiner Trainingsbestzeit vereitelten Bremsprobleme ein besseres Ergebnis als Platz fünf.

Der Durchbruch und die Übernahme der Tabellenführung gelang mit einer weiteren Trainingsbestzeit und dem Start-Ziel-Sieg auf dem neu gestalteten Hockenheimring. Ortelli kommentierte dieses Ergebnis: "Es ist für mich etwas ganz Besonderes, hier in Deutschland auf einem Porsche vor einer so großen Kulisse zu gewinnen. Als Fahrer bin ich stolz, denn dieser Sieg war nicht einfach. Der neue Hockenheimring verlangt, ständig ganz bewusst und hart zu fahren, er hat keinen fließenden Rhythmus und erfordert daher viel Disziplin."

Mit einem entschlossenen Manöver holte der Monegasse in Budapest den dritten Rang, als er seinen Porsche in der vorletzten Kurve an Philipp Peters 911 vorbeipresste. Mit diesem Ergebnis vergrößerte Ortelli seinen Vorsprung auf den Italiener Alessandro Zampedri, von dem er in Hockenheim die Spitze übernommen hatte.

Die Vorentscheidung fiel in Spa Francorchamps, als der Tabellenführer in einem Feld von 39 Porsche erneut die Trainingsbestzeit holte und zu einem Start-Ziel-Sieg fuhr. Zwei Wochen später gelang in Monza noch nicht der entscheidende Erfolg. Vom dritten Trainingsplatz kommend, fiel Ortelli in der ersten Schikane bis in das vordere Mittelfeld zurück, wurde dort in Positionskämpfe verstrickt und sah die karierte Flagge als Sechster. Zugleich gelang seinem stärksten Verfolger, Marco Werner (Kreuzlingen/Schweiz) ein Sieg, womit die Entscheidung auf Indianapolis vertagt war...

Bereits seit 1998 gehört Stéphane Ortelli zu den regelmäßigen Teilnehmern im Porsche-Michelin-Supercup. Seine Qualifikations-Runde aus Monza mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 182,672 km/h stellt einen bis heute nicht gebrochenen Rekord dar. Während der 1,68-Meter-Mann im schnellsten internationalen Markenpokal der Welt diese erste Saison auf Gesamtrang fünf abschloss, gelang ihm zugleich der größte Erfolg seiner Karriere: Mit einem 600 PS starken Porsche 911 GT1 gewann Ortelli das 24-Stunden-Rennen von Le Mans.

Oft genug sah der temperamentvolle Rennfahrer in den folgenden Jahren wie der kommende Gesamtsieger des Supercup aus, beendete aber jede Saison von 1999 bis 2001 auf Gesamtplatz drei.

Seinen Ruf als Langstrecken-Fahrer festigte Ortelli währenddessen unter anderem mit dem zweiten Rang bei dem Langstrecken-Klassiker an der Sarthe im Jahr 2000 und dem Sieg beim 24-Stunden-Rennen von Spa Francorchamps 2002.

Stéphane Ortellis Laufbahn begann klassisch, als er im Alter von 21 Jahren die Französische Formel 3-Meisterschaft gewann. Ein Jahr später - 1992 - saß er als Testfahrer im Formel 1-Einsitzer, bevor Ortelli sich ganz auf den Tourenwagen- und Gran Turismo-Sport konzentrierte.

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