Motorrad-WM Brünn | 26.08.2002
Biaggi triumphiert
Mit dem Sieg in Brünn beendete Max Biaggi seine sieglose Serie. Rossi musste mit Reifen-Troubles aufgeben, Melandri gewinnt die 250er, Cecchinello die 125er.
Manfred Wolf
Biaggi konnte seinen insgesamt siebenten Erfolg in Brünn feiern und zeigte damit einmal mehr, wie sehr ihm die Strecke in Tschechien liegt.
Von der Pole-Position aus ins Rennen gegangen, gab Max Biaggi seine Führung nie ab. Sein härtester Verfolger war einmal mehr Valentino Rossi, der sich von Platz 3 kommend, in Biaggis Windschatten hängte.
Dajiro Kato konnte den beiden Italienern gerade noch folgen, dahinter kämpften Checa, Ukawa und Capirossi um den Anschluss und die Plätze.
Kurz vor Schluss verschärften Biaggi und Rossi das Tempo noch einmal, Kato konnte nicht mehr mit. Bevor Rossi jedoch eine Attacke auf Biaggi starten konnte, begann sich sein Hinterreifen aufzulösen.
Bis zu 40 Zentimeter lange Gummistücke lösten sich, Rossi musste an die Box. Der Reifen wurde gewechselt und Rossi ging, nachdem er hoffnungslos zurückgefallen war, noch einmal auf die Strecke.
Doch er hatte bereits zu viel Zeit verloren und beendete das Rennen eine Runde vor Schluss in der Box – eine ungewohnte Nullnummer für den „Dottore“.
Kato konnte sich somit den zweiten Platz hinter Biaggi sichern, um den dritten Platz gab es noch heftige Kämpfe, die Thoru Ukawa für sich entscheiden konnte. Sete Gibernau überrumpelte kurz vor dem Ziel dann noch Carlos Checa und Loris Capirossi.
In der 250er Klasse konnte sich einmal mehr Marco Melandri durchsetzen. Der Italiener ist nach seinem sechsten Sieg in dieser Saison ganz klar auf Titelkurs.
Fonsi Nieto und Roberto Rolfo gerieten beim Kampf um die Spitze in Schwierigkeiten, Rolfo stürzte sogar. Die Podiumsplätze wurden von Sebastian Porto (Zweiter) und Toni Elias (Dritter) dankend übernommen.
Das spannendste Rennen bot wieder einmal die kleine Klasse. Die 125er Piloten lieferten eine haarsträubende Aktion nach der nächsten, Lucio Cecchinello hieß am Ende der glückliche Sieger.
Er konnte sich vor Daniel Pedrosa und Arnaud Vincent durchsetzen. Schon in der zweiten Runde hatte sich eine achtköpfige Spitzengruppe gebildet, in der heftig um die Führung gestritten wurde.
Beeindruckend dabei sowohl die Leistung des jüngsten Piloten, Hector Barbera, der sich einmal sogar an die Spitze setzen konnte, als auch der sechste Platz des Deutschen Steve Jenkner.
In der Gesamtwertung wird es immer enger, nachdem der Führende Manuel Poggiali nur auf Platz fünf kam, während seine härtesten Verfolger, Vincent und Pedrosa vor ihm auf’s Podium fuhren.