Motorsport-News | 22.07.2002
Wechselt Frentzen in die Rallye-WM?
F1-Pilot Heinz-Harald Frentzen hat nach den Finanz-Troubles bei Arrows angedeutet, dass ein Wechsel in die Rallye-Szene durchaus denkbar sei.
Als Sauber-Pilot bewundert, bei Williams unterschätzt, als Jordan-Sieger gefeiert und gefeuert scheint der Deutsche Heinz-Harald Frentzen nach der Pleite seines Teams Prost nun auch bei Arrows wegen der finanziellen Probleme bald wieder auf der Straße zu stehen.
Und auch wenn sich andere Formel-1-Teams ernsthaft überlegen, den Mönchengladbacher für die kommende Saison zu verpflichten, macht sich der 35-Jährige wie schon nach seinem Rauswurf bei Jordan Gedanken über eine mögliche motorsportliche Karriere abseits der Formel 1.
Nachdem im vergangenen Jahr die Stichworte DTM und ChampCar fielen, hat der Deutsche nun gegenüber dem 'Autosport'-Magazin Interesse an einem Umstieg in die FIA Rallye-Weltmeisterschaft signalisiert.
Auf die Idee brachte Frentzen der TV-Sender RTL, der in diesem Jahr neben der Formel 1 auch über die Rallye-WM berichtet und ein deutsches Zugpferd aus der Königsklasse des Motorsports gut gebrauchen könnte. Sollte Frentzen Spaß an einem Rallye-Engagement finden, könnte er sich dank RTL auf zusätzliche Einnahmen freuen und würde gleichzeitig helfen, den Sport in Deutschland bekannter zu machen, wo man deutlich im Schatten der Formel 1 steht. Die Formel 1 dürfte aber dennoch bei Frentzen weiterhin oberste Priorität sein.
"Die Idee trug RTL an mich heran, sie dachten, dass dies für ihre Übertragungen gut wäre", so Frentzen. "Es war die Rede davon, es vor Hockenheim einmal auszuprobieren, aber ich möchte gerne einen ordentlichen Test haben. Ich habe schon mit Martin Whitaker von Ford gesprochen und sie haben einige gute Anlagen in Wales, ich hoffe also, dass wir da etwas machen können, auch wenn ich mir nicht sicher bin wann."
Im Gegensatz zu Michael Schumacher, der vor ein paar Tagen ein Rallye-Duell gegen Colin McRae dankend ablehnte, hat Landsmann Frentzen scheinbar keine Scheu, sich in ein WRC zu setzen und mehr Risiko auf sich zu nehmen.