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Ist Natacha Gachnang die nächste F1-Amazone?

Niki Lauda und Bernie Ecclestone sind sich einig: Die Formel 1 braucht eine weibliche Pilotin. Die Schweizerin Natacha Gachnang scheint prädestiniert.

Die letzte Frau, die sich in der Königsklasse des Motorsports versuchte, war die Italienerin Giovana Amati beim Brabham-Team im Jahre 1992. Doch Giovana Amati konnte mit dem Speed ihrer Kollegen nicht mithalten und musste sich deswegen schnell wieder aus der Formel 1 verabschieden.

Entsprechend sagte Ex-Weltmeister Niki Lauda vor einigen Wochen: „Es wird längst Zeit, dass Frauen Formel 1 fahren. Bernie Ecclestone wäre begeistert, ich wäre begeistert und die Fans auch. Mittlerweile ist es körperlich so einfach einen Formel-1-Wagen zu beherrschen, dass gar nichts gegen den Erfolg von Frauen in der Formel 1 spricht.“ So jener Lauda, der einst sogar davon sprach, dass selbst „Affen einen F1-Boliden fahren könnten“, danach jedoch bei einer Testfahrt im Jaguar selbst von der Strecke abflog...

„Es gibt leider nur ein Problem bei der Sache. Wir haben noch keine gefunden, die fahren kann und will...“ Doch dieses Problem scheint BMW mittlerweile für Lauda gelöst zu haben. Denn am 25. und 26. September des letzten Jahres fand in der Formel-BMW/ADAC-Schule an der Rennstrecke von Valencia ein Sichtungslehrgang junger und vielversprechender Motorsporttalente statt, bei welchem sich auch die 16-jährige Natacha Gachnang, die am 27.10.1987 im 7.000-Seelen-Örtchen Aigle in der französischen Schweiz geboren wurde, einen Platz für die Formel-BMW/ADAC-Meisterschaft 2003 sowie 50.000 Euro Unterstützung sichern konnte.

„Unsere Nachwuchsförderung umfasst neben der finanziellen Unterstützung eine intensive Ausbildung in den Bereichen Fahrzeugbeherrschung und -technik, Sport-Management, Sportrecht, Public Relations und Medien, Motorsportmarketing, Englisch und Fitnessbetreuung,“ macht BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen die perfekten Voraussetzungen seiner jungen Schützlinge deutlich. „Damit wollen wir unseren Junioren eine solide Basis für eine Rennsportkarriere bieten.“

Und bei Natacha Gachnang, einen Namen den man sich in der Motorsportszene in den nächsten Jahren vielleicht einprägen sollte, scheint dies eindeutig der Fall zu sein: „Eines der größten Talente, das ich je sah“, freut sich Theissen. „Natacha kann es sehr weit bringen.“

Ebenso sieht dies auch der 82-fache Grand-Prix-Teilnehmer und Formel-1-Experte Marc Surer: „Natacha ist die beste Frau, die ich je in einem Rennwagen gesehen habe“, so der Schweizer, der jedoch einschränkt: „Manchmal ist sie fast zu aggressiv.“

Dies offenbarte sich beispielsweise bei ihrem ersten Rennen auf dem Hockenheimring, wo sie einen Unfall hatte, welchem am Nürburgring ein weiterer im Positionskampf mit einem Konkurrenten folgte. Für den eingangs erwähnten Ex-Champion Niki Lauda steht jedoch fest, dass er Natacha in die Königsklasse bringen will: „Ich kümmere mich ab sofort persönlich um ihre Karriere. Ich bringe Natacha in die Formel 1“, verspricht er in der Bild-Zeitung.

Der amtierende Weltmeister Michael Schumacher hätte damit keine Probleme, er würde sich sogar über etwas mehr Weiblichkeit in der höchsten Motorsportklasse wünschen: „Es gibt Frauen, die sind viel härter im Nehmen als ich, und ich sehe keinen Grund, warum sie nicht den Job eines Formel-1-Rennfahrers machen sollten“, sagte der Ferrari-Star im Rahmen des Malaysia-Grand-Prix.

Zwar käme nur eine Rennfahrerin auf 100 Männer, und sei es ein langer und vor allem harter Weg bis in die Formel 1, „aber ist es trotzdem nicht unmöglich. Das Problem ist, dass sie es nicht ernsthaft genug versuchen“, fuhr der Weltmeister fort, welchen Natacha nun Lügen strafen könnte. „Dennoch: Frauen haben sich im Sport ausgezeichnet, und ich bin sicher, dass sie alles haben, was nötig ist, um im Motorsport erfolgreich zu sein.“

Von F1-Boss Bernie Ecclestone bekam die junge Rennfahrerin jedoch schon eine kleine Rüge verpasst: „Nicht zu viele Unfälle! Wir behalten dich im Auge.“ Und dies ist kein Wunder, träumte Bernie in seiner gewohnten Vordenkerrolle doch schon lange vor Niki Lauda von einer Frau im Grand Prix Zirkus – und Bernie bekam bislang immer was er wollte.

„Ich wünsche mir einen Farbigen und eine Frau in der Formel 1. Sie müsste dabei fähig sein, die Jungs hinter sich zu lassen. Am liebsten wäre mir eine jüdische oder muslimische schwarze Schönheit, die außerdem noch Spanisch spricht...“

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