Formel 1: News | 02.02.2004
BAR top, McLaren kommt nicht in die Gänge
Tolle Bestzeit von Jenson Button im nagelneuen BAR, dahinter Marc Gene (Williams) und Takuma Sato (BAR), McLaren am Ende des Feldes.
Während Weltmeister Michael Schumacher am gestrigen Sonntag in Fiorano erstmals unter die 56-Sekunden-Marke gefahren ist und mit dem F2004 einen neuen Streckenrekord aufgestellt hat, pulverisierte Jenson Button heute seinen Rekord von vor zwei Wochen auf dem Circuit de Catalunya!
Im neuen BAR-Honda 006 verbesserte Button seinen bisherigen Rundenrekord um 8 Zehntel auf eine Zeit von 1:13.867. „Das war eine gute Runde, aber es steckt noch mehr Potenzial im Auto“, sagte der Brite unseren Kollegen von Autosport. Aber: Button fuhr den neuen Rekord mit wenig Sprit und Qualifying-Abstimmung.
Dass der BAR dennoch schnell ist, bewies Buttons Teamkollege Takuma Sato, wenn auch im Konzeptwagen. Der Japaner spulte bei Lufttemperaturen zwischen 7 und 17 Grad Celsius 75 Runden ab und platzierte sich auf Rang drei mit einer Zeit von 1:15.594.
Zwischen die beiden British American Racing Piloten schob sich schließlich ein weiterer Wagen der neuen 2004er Generation. Marc Gené, seit Jahren für BMW-Williams im Testeinsatz, umrundete den Circuit de Catalunya 59 Mal und blieb anderthalb Sekunden hinter der Zeit von Jenson Button.
Auf dem vierten Platz beendete Ralf Schumacher den Testtag, der zunächst bei Nebel begonnen hatte und dann unter Sonnenschein fortgesetzt wurde, vor dem einzigen Ferrari im Feld: Luca Badoer. Der Italiener konzentrierte sich auf Reifen-, Elektronik- und Motortests. Dabei hatte Badoer zwei F2003-GA zur Verfügung und wird morgen Unterstützung von Rubens Barrichello erhalten.
Fleißigster Fahrer am heutigen Montag war derweil der Italiener Giancarlo Fisichella, der mit seinem neuen Sauber C23 insgesamt 85 Runden zurücklegte. Ohnehin erklärte Teamchef Peter Sauber bereits: „Unsere Zuverlässigkeit ist momentan nicht so gut, wir müssen sie klar verbessern.“
Die drei letzten Ränge gingen nach Woking: Pedro de la Rosa kam in 1:16.995 auf Platz 7, gefolgt von Alexander Wurz und Darren Turner, der in der Vergangenheit schon einige Male für McLaren im Einsatz war. Alle drei Piloten nahmen jeweils in einem MP4-19 Platz und spulten zusammen über 100 Runden ab. Im Laufe der Woche werden dann auch die beiden Stammfahrer Kimi Räikkönen und Pedro de la Rosa in Barcelona unterwegs sein.
Stimmen von den Testfahrten in Barcelona
Ralf Schumacher, BMW-Williams:
Und weiter geht’s im Test-Marathon. Von heute bis Mittwoch steht wieder einmal Barcelona auf dem Programm. Mein Wehwehchen vom Testabbruch letzte Woche in Valencia ist Schnee von gestern, heute war wieder die Abteilung Attacke unterwegs. Und ich muss sagen, das Auto liegt echt gut. Ohne ins Detail gehen zu wollen, kann ich auf jeden Fall sagen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Das ist die eine Seite der Medaille.
Die andere schaut so aus, dass ich beim Testen ja normalerweise nicht links und nicht rechts schaue. Die Zeiten der Konkurrenz sind mir ziemlich egal, Rundenrekorde sind nicht mein Ding. Ich konzentriere mich ausschließlich auf meine Aufgabe, und die lautet, das Auto beim ersten Rennen so stark wie möglich an den Start zu bringen.
Doch heute Vormittag gab’s einen Moment, als ich die Rundenzeit von Jenson Button im BAR gesehen habe, da hab’ selbst ich einmal kurz geschluckt: 1:13.867 stand da auf dem Monitor, der nächste war mein Teamkollege Marc Gene in 1:15.302. Also gut, nehmen wir einmal an, dass der BAR mit leerem Tank unterwegs war, und dass auch eine kleine Marketing-Strategie mitgefahren ist, aber selbst federleicht musst du diese Zeiten - schon vor zwei Wochen war Button um eine halbe Sekunde schneller als alle anderen - erst einmal fahren.
Also Hut ab vor BAR, wenn das ein Hinweis auf deren Standard sein soll, dann werden wir noch einiges zu knabbern haben. Damit ist mein kleiner Seitenblick aber auch schon wieder beendet, ab jetzt gilt die Konzentration dem FW 26. Ich wünsche allen Leuten, die auch weiterhin auf Rekordjagd sind, viel Glück. Ich konzentriere mich jetzt nicht auf Rundenrekorde. Ich möchte lieber einen Rundenrekord in Melbourne.
Alexander Wurz, McLaren Mercedes:
Das Auto fühlte sich in Valencia noch so gut an. Aber heute kam ich damit einfach nicht in die Gänge.
Jacky Eeckelaert, Sauber-Chefrenningenieur:
Wir mussten wegen des Nebels am Morgen den Start unseres Tests um zwei Stunden verschieben, aber haben trotzdem unser Programm durchführen können. Am Morgen arbeiteten wir am mechanischen Setup, testeten verschiedene Frontflügel, genau so wie einige Kühlkonfigurationen unter hohen Geschwindigkeiten.
Später arbeiteten wir mit Bridgestone an der Konstruktion der Hinterreifen. Morgen werden wir das gleiche Programm wie heute fahren, aber wir werden uns auf die Konstruktion der Vorderreifen konzentrieren. Abgesehen davon werden wir Bremsentests bestreiten.
Testzeiten, Barcelona, 02.02.2004
Pos. | Fahrer | Team | Zeit | Rd. |
1 | Jenson Button | B·A·R Honda (2004) | 1:13.867 | 27 |
2 | Marc Gené | BMW-Williams (2004) | 1:15.302 | 59 |
3 | Takuma Sato | B·A·R Honda | 1:15.594 | 75 |
4 | Ralf Schumacher | BMW-Williams (2004) | 1:16.016 | 64 |
5 | Luca Badoer | Scuderia Ferrari | 1:16.302 | 81 |
6 | Giancarlo Fisichella | Sauber Petronas (2004) | 1:16.584 | 85 |
7 | Pedro de la Rosa | McLaren Mercedes (2004) | 1:16.955 | 59 |
8 | Alexander Wurz | McLaren Mercedes (2004) | 1:17.069 | 35 |
9 | Darren Turner | McLaren Mercedes | 1:19.887 | 17 |