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Es will einfach nicht klappen...

Der Traum vom GP-Comeback ist - zunächst - vorbei. Die Villeneuve-Ablöse wäre zu teuer gewesen. Wie geht es jetzt weiter bei Alex Wurz?

Michael Noir Trawniczek

Jammerschade. Ein taufrisches Konglomerat, eine Kombination, die es in sich hat: Das ambitionierte Schweizer Sauber-Team, mit dem modernsten Windkanal der Branche, und BMW, deren Motor stets zu den stärksten gezählt hat. Dazu Ressourcen ohne Ende. Für Alex Wurz wäre in Hinwil ein Traum in Erfüllung gegangen. Zum einen endlich wieder Grand Prix bestreiten, zum anderen beim Neuaufbau eines Teams mitwirken, den Boliden testen und weiterentwickeln. Und das alles mit einem Riesen-Knowhow, jenem von McLaren-Mercedes. Es wäre das Comeback des Jahres geworden - doch leider: Es hat - wieder einmal - nicht sein wollen...

Dabei sah es lange Zeit gut aus für den Perchtoldsdorfer: BMW-Wunschkandidat Heikki Kovalainen wurde von Flavio Briatore an der kurzen Leine gehalten, der Finne wird bei Renault aufgebaut. IRL-Champion Dan Wheldon entschied sich für einen Verbleib in den Staaten. In den letzten Tagen galt Wurz als der Wunschkandidat von BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen. Und auch Mercedes-Rennleiter Norbert Haug zeigte guten Willen: "Sollte Alex ein attraktives Angebot erhalten, werden wir eine Lösung finden." Und schließlich läuft der Langzeit-Testfahrervertrag von Alex Wurz am Jahresende aus. Es gab also nur noch ein "Problem" zu bewerkstelligen - und das hieß Jacques Villeneuve.

Vertragsauflösung zu teuer

Der Kanadier war bei Sauber, vor allem aber bei BMW, längst in Ungnade gefallen. Villeneuve tat sich im vergangenen Jahr schwer, stand im Schatten von Felipe Massa, wenngleich sich der Weltmeister von 1997 im Laufe der Saison deutlich steigern konnte. Eines ist klar: Hätte Villeneuve nicht einen gültigen Vertrag in Händen gehalten, den noch Peter Sauber mit ihm abgeschlossen hat, würde jetzt Alex Wurz der neue Stallkollege von Nick Heidfeld sein. So aber war es vor allem eine Frage der Rechtsanwälte. Villeneuve soll eine Jahresgage von 3,5 Millionen US-Dollar erhalten - für eine vorzeitige Vertragsauflösung forderte Manager Craig Pollock angeblich das Vierfache dieser Summe, also 14 Millionen! Solch eine Summe ist dem Vorstand gegenüber nur schwer erklärbar - vor allem, wenn man damit einen Mann auf die Straße setzt, der immerhin schon einmal Weltmeister wurde...

Wie geht es weiter?

Wie geht es jetzt weiter bei Alex Wurz? Es ist anzunehmen, dass er weiter als Testpilot bei McLaren-Mercedes arbeiten wird, der Job ist alles andere als unattraktiv - und der Niederösterreicher hat sich bei McLaren den guten Ruf als Edeltester erarbeitet. Als solcher durfte Wurz auch im abgelaufenen Jahr wieder Rennluft schnuppern, als er in Imola für den verletzten Juan Pablo Montoya einsprang. Wurz konnte eindrucksvoll beweisen, dass er immer noch über den nötigen Biss für den Einsatz als GP-Pilot verfügt. Er wurde Vierter, nach der BAR-Disqualifikation rückte er auf Rang 3 auf. Bei diesem Einsatz dürfte Alex jedoch wieder Blut geleckt haben. Es schien ihm wichtig zu sein, wieder in ein Renncockpit zu gelangen. Und diesmal hielt er sich bis zuletzt mit öffentlichen Aussagen zurück, wollte den möglichen Deal keinesfalls gefährden...

Seinen ersten Renneinsatz bestritt Alex Wurz als Ersatzmann für Landsmann Gerhard Berger. Der Tiroler kann sich vorstellen, dass Wurz eventuell noch im Laufe der kommenden Saison eine Chance erhalten könnte, falls bei einem der Teams ein Ersatzmann von Nöten wäre. Berger: "Vorerst ist die Tür für Alex einmal zu. Ausgeschlossen ist es nicht, dass er noch einmal ein fixes Cockpit bekommt, am Anfang einer Saison wird es aber eher schwierig werden. Mehr Chancen gebe ich ihm, wenn ein Team während einer Saison unter Zugzwang gerät." Zunächst jedoch wird sich Wurz wohl um den Mercedes-V8-Motor und später vielleicht um den neuen McLaren-Mercedes MP4-21 kümmern - und das ist - mit Verlaub - alles andere als ein mieser Job...

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