Formel BMW ADAC: Zandvoort | 28.08.2005
Red Bull Junior Buemi auf Meisterschaftskurs
Einmal Hülkenberg, einmal Buemi: Die Formel BMW ADAC bleibt bis zum letzten Rennen in Hockenheim hochdramatisch, nur 9 Punkte trennen die beiden.
1. Rennen
Noch vier Rennen sind in der Formel BMW ADAC-Meisterschaft 2005 zu fahren – und zwei Fahrer haben noch Titelchancen: Red Bull Junior Sébastien Buemi hat 6 Punkte Vorsprung auf den bis zuletzt führenden Deutschen Nicolas Hülkenberg. In Zandvoort starteten die beiden Piloten im 17. Rennen aus der ersten Reihe – Buemi auf Pole-Position, Hülkenberg auf Platz zwei. Nach seinem besten Qualifying in der Formel BMW stand der junge Salzburger Martin Ragginger auf Platz drei. Auch der Rookie aus Monaco, Red Bull Junior Team Pilot Stefano Coletti sollte mit Startplatz 12 gute Chancen auf Meisterschaftspunkte haben.
Gestartet wurde bei besten Bedingungen und Spätsommerwetter. Hülkenberg konnte den Start für sich entscheiden und setzte sich gleich vor Buemi an die Spitze. Ragginger lag nach der ersten Runde auf Platz vier, Coletti fuhr auf Rang elf. In der Folge blieb Buemi im Windschatten von Hülkenberg, kam aber nicht am jungen Deutschen vorbei. Der Abstand beträgt um drei Zehntelsekunden. Ragginger fuhr hinter Urbano auf Position vier und kämpfte um seine erste Podiumsplatzierung in dieser Serie. In der sechsten Runde verliert er allerdings eine Position und fällt hinter de Bruijn auf Platz fünf zurück. Coletti ist nach sechs Runden auf Platz 13 zu finden.
Nach sechs Runden musste das Safety-Car nach einem Unfall auf die Strecke – die Fahrer rückten wieder näher zusammen. Nach dem Re-Start blieb Hülkenberg in Führung, gefolgt von Buemi und Urbano. Ragginger verlor eine weitere Position und war somit Sechster. Der junge Salzburger bewies aber Kampfgeist und holte sich seinen fünften Platz gegen Onidi wieder zurück. Coletti verpasste einen Punkt nur knapp und wurde Elfter. Nach 12 Runden konnte Hülkenberg einen Start-Ziel-Sieg feiern, seinen siebenten Erfolg in dieser Saison. In der Meisterschaft führt Buemi jetzt nur noch mit einem (!) Punkt vor Hülkenberg.
Buemi: „Wenn du deinen Startvorteil nicht nützen kannst, dann wird es schwierig in Zandvoort. Ich wollte Druck machen auf Nicolas, aber der machte heute einfach keinen Fehler. Jetzt muss ich morgen halt den Spieß umdrehen und von Position zwei aus gewinnen!“
2. Rennen:
Spannender und dramatischer kann eine Meisterschaft nicht verlaufen! Vor dem 18. Saisonlauf liegen die Führenden nur durch einen Punkte getrennt: Red Bull Junior Sébastien Buemi (250) vor dem Deutschen Nicolas Hülkenberg (249).
Die Bedingungen in Zandvoort waren ideal – Sonne, 20 Grad. Hülkenberg verteidigte am Ende der Start-Ziel-Geraden geschickt seinen Startvorteil, obwohl Buemi ganz innen versucht, am Deutschen vorbeizugehen. Ragginger überholteam Start de Bruijn und belegte Rang vier, Coletti lag nach dem Start auf Position 16.
Am Ende der zweiten Runde versuchte es dann Buemi erneut – und diesmal mit Erfolg. Vor der 1. Kurve übernahm der junge Schweizer die Führung und setzt sich sofort ab. Ein tolles Manöver des 17jährigen Red Bull Junioren. Dann kam Hülkenberg etwas von der Strecke ab, brachte dabei Schmutz auf seine Reifen und verlor in der Folge einen weiteren Platz. Die Reihung nach vier Runden: Buemi, Urbano, Hülkenberg, Ragginger. Martin Ragginger aus Salzburg konnte das Tempo der Spitze mitgehen und zeigte sein vielleicht bestes Rennen in der Formel BMW ADAC.
In der siebenten Runde zerstörte sich Coletti bei einer Kollision seinen Frontflügel und musste vorzeitig aufgeben. An der Spitze konnte Buemi seinen Vorsprung bis auf zwei Sekunden ausbauen. In Runde neun fuhr er auch die schnellste Rennrunde. Buemi gewann somit sein siebentes Rennen in diesem Jahr und konnte den Vorsprung in der Meisterschaft wieder ausbauen. 270 zu 261, so lautet der Punktstand zwischen Buemi und Hülkenberg. Das große Finale steigt vom 21. – 23. Oktober 2005 in Hockenheim.
Buemi: „Ich hab’ es ja gestern gesagt – heute dreh’ ich den Spieß um. Ich habe gewusst, dass ich rasch an Hülkenberg vorbeikommen muss, wenn ich den Start verliere. Das hat perfekt gepasst – dann musste ich mich nur voll konzentrieren und den Sieg nach Hause fahren. Der Vorsprung vor dem Finale in Hockenheim im Oktober ist allerdings nicht sehr groß. Da kann noch viel passieren.
Ragginger: „Mein bestes Rennen und mein zweiter vierter Platz! Guter Start, starkes Rennen, keine Probleme – heute kann ich sehr zufrieden sein.“