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Sports Car Challenge EuroSpeedway Lausitz: Vorschau

Oval Office

In der größten deutschen Motorsport-Arena gastierten die Prototypen der Sports Car Challenge als Rahmenrennen zum "Eastside 100".

Johannes.Gauglica@motorline.cc

Nach einer Korrektur des Zeitplanes gab es bereits am Samstag Nachmittag das erste Rennen der Sports Car Challenge am EuroSpeedway Lausitz. Der Himmel drohte den ganzen Tag über mit grauen Wolken und feinem Nieselregen.

Besonders die Teilnehmer am Ovalrennen „Eastside 100“ hatten Angst vor einem Regenschauer, und das Warten der Oval-Racer auf Sonnenschein bedeutet zwangsläufig immer auch Chaos für die Organisation und Unsicherheit für die Rahmenrennen.

Es blieb schließlich doch halbwegs trocken, bis zum SCC-Rennen kam auch wieder die Sonne hervor. Die Sports Car Challenge und auch alle anderen bei diesem bunten Meeting aktiven Serien kamen planmäßig zum Zug.

Das Qualifying sah wieder Tony Sinclair im Ersatzauto von Jade Motorsport in der Rolle des Trainingsschnellsten, in der Verfolgergruppe diktierte die Schweizer Renn-Lady Sabrina Hungerbühler im Osella-BMW den Ton. Sie gab mit ihrer schnellsten Runde knapp 1,6 Sekunden auf Sinclair vor. Die Startreihe 2 war PRC-Zone: neben Wolfgang Payr im drittschnellsten Division-1-Auto reihte sich Pius Truffer als Leader der Division 2 ein.

Nur ein weiteres Auto der Division 1 war am EuroSpeedway vor Ort, Gerd Beisel war mit seinem PRC-BMW (der Norma M2000 blieb nach einem Test am Mittwoch in der Garage) der Fünftschnellste dieser Qualifikations-Session.

Am Start gelang es Sinclair, sich in der Spitzenposition festzusetzen, gleichzeitig verlor Payr zwei Plätze gegen Beisel und Hungerbühler. Schon in Runde 5 war das Quasi-Heimrennen des Berliner Mobi Racing Teams zu Ende; Thomas Wolfert musste mit einem Defekt an der Bremse die Segel streichen, bei Henry Uhlig gab es einen Getriebedefekt. In Runde 8 fiel auch Karl-Heinz Matzinger zurück, sein Rennen endete an der Box.

Die Division 2 war sicher in der Hand von Pius Truffer, sein hartnäckigster Verfolger war Peter Kormann: zwei der auffälligsten und schönsten Autos im Sportwagenfeld, zwei PRC mit BMW-Motor, aber dennoch zwei sehr unterschiedliche Fahrzeuge. Truffer marschierte in der Gesamtwertung wieder weit nach vor und visierte einen Platz auf dem Gesamt-Podium an.

Was tat ich an der Spitze?: In der siebenten Runde passierte Payr die Schweizerin und ging kurz darauf auch an Gerd Beisel vorbei. Tony Sinclair sah währenddessen immer mehr aus wie der sichere Sieger - bis zur Runde 11: da rollte der grüne Jade ohne Benzindruck aus, die Kraftstoffpumpe hatte sich vorzeitig verabschiedet.

Riesenenttäuschung beim Jade-Team, neue Motivation dagegen für Wolfgang Payr und Sabrina Hungerbühler. Sie reduzierte in der Schlussphase Runde für Runde den Abstand auf Payr ein paar Hundertstel; im Ziel fehlten ihr noch 0,9 Sekunden. Aber die genügten Wolfgang Payr zum Sieg.

Drei Runden vor Schluß übernahm Truffer die dritte Gesamtposition von Beisel und siegte damit auch klar in seiner Klasse vor Peter Kormann. Der dritte Platz ging an Emanuel Pedrazza, ein gelungener Auftakt für den neuen PRC-Honda.

Resultat Lauf 1:

1. Wolfgang Payr/A, PRC-Cosworth (1. Div.1), 15 Runden in 20:53,322
2. Sabrina Hungerbühler/CH, Osella-BMW (2. Div.1), -0,919 Sekunden
3. Pius Truffer/CH, PRC-BMW (1. Div.2), -31,025
4. Gerd Beisel/D, PRC-BMW (3. Div.), -24,935
5. Peter Kormann/D, PRC-BMW (2. Div.2), -47,640
6. Emanuel Pedrazza/A, PRC-Honda (3. Div.2), -51,601
7. Gerhard Münch/D, Norma-Honda, -1:20,482
8. Gregor Fischer/CH, PRC-Honda, -1 Runde
9. Otto Dragoun/A, PRC-Opel
10. Tony Sinclair/GB, Jade-Nissan, -5 Runden
nicht gewertet:
Karl-Heinz Matzinger/A, PRC-Opel
Thomas Wolfert/D, MRP-Opel

Auch am Sonntag machte das Wetter wieder zaghafte Drohgebährden, einzelne Regentropfen blieben aber die Ausnahme an einem ansonsten prächtigen Sommertag. Auch die Kulisse war beeindruckend: die große Tribüne gegenüber den Boxen des EuroSpeedway war gut besetzt, knapp 20.000 Zuschauer in bester Rennlaune sorgten für Stimmung.

Tony Sinclair machte seine Absicht klar, für die Niederlage vom Vortag Rache zu nehmen: Pole Position mit 1,4 Sekunden Vorsprung auf Sabrina Hungerbühler. Nicht zuletzt ging es für den Briten darum, den Rückstand in der Tabelle auf Payr aufzuholen. Dazu hatte er Gelegenheit, denn Payr musste leider einen „Nuller“ verzeichnen; bereits in der zweiten Runde war sein Rennen zu Ende. Mit einer gebrochenen Antriebswelle rollte der „Big Brother“ auf der Strecke aus.

Die verbleibenden drei Fahrzeuge der Division 1 rollten geschlossen an der Spitze des Feldes, der Abstand zwischen Sinclair und Hungerbühler bewegte sich konstant um die 5 Sekunden. Gerd Beisel war weitere 20 Sekunden zurück, gejagt von Truffer, dem schnellsten Mann in der „kleinen“ Klasse. Etwas weiter zurück war Pedrazza erneut auf Kurs in die Champagner-Plätze, als der neue Honda-Motor ohne vorherige Warnung den Dienst quittierte.

Damit war der Weg frei für Karl-Heinz Matzinger im Hoffmann-PRC. Er hat heuer eine Saison der Extreme: entweder Ausfall oder ein Platz auf dem „Stockerl“, dieses Mal war es wieder Zeit für ein Erfolgserlebnis. Gefeiert wurde stilecht mit ostdeutschem Rotkäppchen-Sekt, und der floß bei der Siegerehrung in Strömen.

Auch Division-1-Sieger Tony Sinclair war nach dreimal „DNF“ in Folge sichtlich erleichtert, die Pechsträhne gebrochen zu haben. Freude auch beim Mobi Racing Team; beide Autos im Ziel, Thomas Wolfert konnte damit die erste Zielankunft eines MRP auf trockener Strecke dverbuchen. Die Nachtschicht der Mobi-Mechaniker war also nicht umsonst.

Resultat Lauf 2:

1. Tony Sinclair/GB, Jade-Nissan (1. Div.1), 15 Runden in 20:53,666
2. Sabrina Hungerbühler/CH, Osella-BMW (2. Div.1), -7,041 Sekunden
3. Gerd Beisel/D, PRC-BMW (3. Div.1), -31,559
4. Pius Truffer/CH, PRC-BMW (1. Div.2), -36,573
5. Peter Kormann/D, PRC-BMW (2. Div.2), -58,453
6. Karl-Heinz Matzinger/A, PRC-Opel (3. Div.2), -1:15,954
7. Gerhard Münch/D, Norma-Honda, -1:26,930
8. Gregor Fischer/CH, PRC-Honda, - 1 Runde
9. Thomas Wolfert/D, MRP-Opel
10. Otto Dragoun/A, PRC-Opel, -2 Runden
11. Henry Uhlig/D, PRC-Opel, - Runden
nicht gewertet: Wolfgang Payr/A, PRC-Cosworth

Die Sports Car Challenge bleibt im ehemaligen Ostblock und startet am 26./27. August im Rahmen des tschechischen Truck-Grand Prix auf dem Autodrom Most.

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