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Fast wie in Frankreich

Auch für heimische Fans eine Reise wert: Der „Epilog“ am 27. Oktober mit tollen Autos, 6 Stunden Action und Le-Mans-Feeling.

Johannes.Gauglica@motorline.cc; Fotos Automotodrom Brno, Manfred Wolf, DPPI/FIA-GT

Auf beinah verstohlene Weise hat sich das traditionelle Abschlussrennen der Saison auf dem Automotodrom Brno, der „Epilog“, zu einem europäischen Langstrecken-Highlight gemausert. Die Renndauer von 6 Stunden macht den Lauf zu einem der längsten des Jahres.

Weil es auch in die Nacht hineingeht (Start ist um 14 Uhr, Schluss der Veranstaltung um 20 Uhr), haben die Offiziellen stolz ein weitere Prädikat hinzugefügt: „das tschechische Le Mans“...

Wenn man sich die Fahrzeuge ansieht, die da an den Start rollen, dann ist der Vergleich gar nicht so abwegig, wie er auf Anhieb scheint. Aus der starken tschechischen Rundstreckenmeisterschaft, aber auch aus angrenzenden Ländern kommen einige hochinteressante und PS-starke Autos. Allen voran das Hausherren-Team Charouz Racing Systems mit zwei Mercedes Benz CLK-DTM.

Diese Coupés sind beileibe nicht die einzigen, oder die neuesten, DTM-Autos, die in Tschechien ihre Runden drehen. Der junge Tscheche Adam Lacko ist der international wohl bekannteste Fahrer, mit Werner Gusenbauer ist auch ein Österreicher Teil der „Sternenflotte“.

Sternenflotte gegen Jetalliance

Die DTM-Konkurrenz von Audi stellt sich heuer ebenfalls der Herausforderung des „Epilog“. Das Bohemia Racing Team bringt einen neueren A4 DTM an den Start. International bekanntester Mann hinter dem Volant ist der schwedische Tourenwagen-Star Thed Björk.

Weitere Gegner kommen aus dem klassischen GT-Lager, allen voran das österreichische FIA-GT-Team Jetalliance Racing. Die Mannschaft rund um Lukas Lichtner-Hoyer und Starfahrer Karl Wendlinger setzt nicht auf den Aston Martin DBR9, sondern auf einen Porsche 996 GT3-RSR.

Lichtner-Hoyer/Wendlinger und ihre Teamkollege Vitus Eckert und Georg Silbermayr werden ihr Rennen also etwas konservativer und auf „Ankommen“ auslegen, denn beim reinen Speed über die fliegende Runde kommt man mit den DTM-Autos wohl nicht mit.

Jede Menge Österreicher!

Das gilt auch für die Porsche-Crew von G-Private Racing, hier mischt auch Ski-Legende Patrick Ortlieb wieder eifrig mit. In Brno hat er ja bereits in der FIA-GT-Meisterschaft ein „Häferl“ abgeholt. Drei Porsche bringt allein G-Private an den Start, aus Österreich stößt noch ein 996 für Robert Pabel/Viktor Grünhut hinzu.

Aus der GT3-Serie kommt das Salzburger Team S-Berg Racing mit zwei wunderschönen Lamborghini Gallardo. Man hat eine tschechische und eine russische Besatzung aus je vier Fahrern gebildet.

Weitere Highlights aus der über 20 Autos starken „Königsklasse“ über 3.500 ccm: Zwei Ferrari (ein F420 und ein F360), ein Aston Martin aus Großbritannien, und erstmals eine Corvette in Händen von Sepp Renauer.

'57er Chevy?

Der niederösterreichische Teamchef hat sich eine C5-R gesichert, nicht mehr das neueste Modell, aber vom Speed her mit der aktuellen C6.R durchaus vergleichbar. Bei diesem ersten Einsatz werden Wolfgang Kaufmann und Alexander Talkanitsa den V8-Donnervogel steuern. Einen Porsche 996 bringt Renauer Racing noch zusätzlich nach Brünn.

Daneben gibt es so spektakuläre Geräte wie den herrlichen Tatra Ecorra, ein tschechisches Industriedenkmal mit luftgekühltem V8-Motor, und seltsamerweise auch einen Citroen C2 in der größten Klasse zu bestaunen.

Das Feld wird insgesamt 60 Autos umfassen, über eine ganze Flotte von BMW und mehr als einem Dutzend schneller Zweiliter-Autos bis hin zu einigen Skoda Pickup mit Kawasaki-Triebwerk… - zumindest in Sachen Vielfalt kann Le Mans da also nicht mithalten. Und schon gar nicht beim Eintrittspreis.

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6h-Rennen „Epilog“, Brno

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