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Ein phantastisches Wochenende

Beispielhaftes Bergrenn-Wochenende in Feldkirchen - überaus positive Stimmung bei den Aktiven - 7000 Zuschauer sahen Action: Tagessieg für Hermann Waldy.

Für den Motorsport in Kärnten, der sich nach einem kurzen Tief seit dem Herbst 2006 wieder im rasanten Steigflug befindet, kann festgehalten werden, dass sich das „2. Mountain Race Simonhöhe“ organisatorisch nicht vor anderen Automobil-Bergrennen verstecken muss.

Im Gegenteil: Mit Ausnahme zweier Zwischenfälle im Training (ein gerissenes Stromkabel und ein zwanzigminütiger Regenschauer – was beides unter „höhere Gewalt“ fällt) gab es keinerlei nennenswerte Verzögerungen.

Tagessieg: Waldy gg. Stankovič

Alle Rennläufe begannen exakt nach Zeitplan und wurden zügig abgewickelt, sodass der letzte Teilnehmer nach dem dritten Rennlauf bereits kurz nach 16 Uhr das Ziel erreicht hatte. Eine Tatsache, die von allen Teilnehmern überaus positiv aufgenommen wurde. Der Gesamtsieg von Lokalmatador Hermann Waldy aus Feldkirchen war zwar keine Überraschung, aber der Vorjahrssieger musste sich diesmal schon etwas mehr strecken, um seinen slowenischen Freund und Konkurrenten Vladimir Stankovič erneut in die Schranken weisen zu können.

Letztendlich war es aber Waldy, der zweimal (im sonntäglichen Warm-Up und im dritten Rennlauf) als einziger die Minuten-Schallmauer auf der ultraschnellen und teilweise extrem steilen Strecke mit bis zu 17% Steigung durchbrechen konnte. Der Streckenrekord von 59,729 sec. bedeutete einen Schnitt von 168,1 km/h. Platz 3 ging an den Italiener Marietto Nalon, dem die Ehre zufiel, auf der um 350 m verlängerten Strecke im ersten Training den ersten Streckenrekord aufzustellen.

Tourenwagen: Cossie-Dreifachsieg

Phantastisch das Duell bei den Tourenwagen: Berg-Legende Felix Pailer musste bereits nach dem zweiten Trainingslauf wegen eines Motorschadens an seinem Lancia die Heimreise antreten. Überraschend erzielte dann der Salzburger Hotelier Alex Strobl aus Saalfelden in den ersten beiden Rennläufen Bestzeit, obwohl er zum ersten Mal seit 11 Monaten wieder an einem Bergrennen teilnahm.

Erst dann vermochte sich der eigentliche Favorit, Juwelier Hans-Peter Laber aus Gleinstätten in der Südsteiermark, aufraffen und im dritten Rennlauf einen sensationellen Tourenwagen-Streckenrekord erzielen, was ihm doch noch den Sieg eintrug. Platz 2 ging sensationell an seinen Landsmann Vinzenz Kroisleitner aus Wenigzell, der die weitaus beste Leistung seiner Karriere zeigte, vor Strobl - somit ein Dreifach-Triumph für die locker 600 PS starken Ford Escort-Boliden aus der Tuningschmiede Gabat-Tuning im steirischen Aichfeld.

Starke Leistungen: Die Lokalhelden

Teilweise ausgezeichnete Leistungen lieferten die übrigen Kärntner Lokalmatadore ab. Vor allem beeindruckend war Renault-Händler Josef Prasser aus Mölbling bei Althofen. Obwohl er inzwischen nur noch an diesem einen Rennen teilnimmt, gab er seinem PRC-Yamaha-Einsitzer derart die Sporen, dass es schließlich für Platz 6 gesamt und den Sieg in der Klasse E2/2000 ccm reichte.

Nicht weniger stark unterwegs war Gruppen-Inspektor Josef Tarmann, ein waschechter Kärntner, den es aber schon vor Jahrzehnten zur Polizei nach Wien verschlagen hat. In seinem Formel 3-Dallara-Opel belegte er Platz 8 gesamt und Platz 2 in der Klasse E2/2000 hinter Prasser.

Nach einem schweren Unfall um Juni vollständig wieder hergestellt scheint der Arnoldsteiner Hubert Galli mit seinem 4000 ccm-Reynard-BMW. Mit einer starken Steigerung gegenüber dem Training gab es für ihn am Ende Platz 15 gesamt und Platz 4 in der Klasse E2/+2000 ccm, jener Klasse, in der auch die drei siegreichen Formel 3000-Boliden von Waldy, Stankovič und Nalon gewertet werden.

Noch große Gewöhnungsprobleme in seinem erst zweiten Bergrennen hatte hingegen der Klagenfurter Ing. Wolfgang Prandl mit seinem Formel 3000-Lola-Holden, der über Platz 25 nicht hinaus kam.

Platz 2 in der Klasse E1/1400 ccm (Spezialtourenwagen) hingegen für den Wernberger Christian Glantschnig (VW Polo) hinter dem Südsteirer Günter Strohmeier (Alfasud).

ÖM-Titel für Auer und Schweiger

Hermann Waldy jun. vermochte seine lediglich theoretischen Chancen im Kampf um den Gruppe N-Meistertitel nicht zu nutzen und belegte bei den seriennahen Tourenwagen Platz 4. Hier sicherte sich der siegreiche Steirer Michael Auer aus Fladnitz an der Teichalm (Honda Civic R) bereits vorzeitig den österreichischen Meistertitel, ebenso wie sein Landsmann Christian Schweiger (VW Golf IV Kit-Car) aus Stubenberg in der Gruppe A.

Slowenien führte im Rahmen des „Mountain Race Simonhöhe“ seinen vorletzten Bergmeisterschaftslauf durch. Sozusagen als Gegenleistung dafür, dass alljährlich zwei österreichische Meisterschaftsläufe in Slowenien abgehalten werden. Die Vertreter der Gäste zeigten sich speziell von der Organisation des Rennens und der gezeigten Gastfreundschaft überaus angetan, sodass man mit Sicherheit erwarten kann, dass es 2008 eine Wiederholung der Zusammenarbeit geben wird.

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