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Krisenstimmung

Die Geduld der Investoren ist angesichts der unsicheren Bewilligung am Ende, VW stieg bereits aus. Red Bull will vor der Bewilligung keine neuen Partner ansprechen.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Daniel Fessl, motorline.cc

Erst unlängst hat Formel 1-Zapmpagno Bernie Ecclestone alle Hoffnungen auf eine baldige Rückkehr der "Königsklasse" zerstört, als er öffentlich erklärte, die Formel 1 werde "nie mehr" nach Österreich zurückkehren.

Jetzt hat das "Projekt Spielberg neu" einen weiteren Dämpfer erhalten: Der VW-Konzern ist endgültig aus dem Projekt ausgestiegen. "Für uns ist Spielberg kein Thema mehr", erklärte VW-Boss Martin Winterkorn gegenüber der Kleinen Zeitung.

Laut einem ORF-Bericht ist Red Bull mittlerweile der einzige Investor, der sich tatsächlich noch an Bord befindet. Der Energiegetränkekonzern erklärte in einer Aussendung: "Nach dem Ausstieg von Audi bzw. VW kann das Projekt nur weitergeführt werden, wenn gleichwertiger Ersatz gefunden wird."

Die früher als Investoren genannten Firmen Magna und KTM sollen sich längst anderen Möglichkeiten widmen - im Falle von Magna heißt es, man würde sich an einem anderen Teststrecken-Projekt in Voitsberg beteiligen, KTM soll sich bereits nach alternativen Strecken in Spanien umsehen. KTM-Chef Stefan Pierer erklärte, seine Geduld sei angesichts der Unsicherheit über den konkreten Baubeginn am Ende angelangt.

Red Bull erinnerte: "Voraussetzung für einen Erfolg des Projekts Spielberg neu war und ist aber die Garantie einer dauerhaften Auslastung." Diese sei bei einem Ausstieg von Magna und KTM nicht mehr gegeben.

ÖVP-Wirtschaftslandesrat hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben und Vertreter von Red Bull, VW, Magna und KTM zu einem "runden Tisch" im September eingeladen. Er soll von SPÖ-Chef Franz Voves und ÖVP-Chef Hermann Schützenhöfer unterstützt werden, wenngleich SP-Lubobmann Kröpfl den "runden Tisch" als "Ausdruck der Hilflosigkeit" bezeichnete.

Die Entwicklungsgesellschaft des "Spielberg neu"-Projekts möchte weiterhin versuchen, das Projekt durch alle Prüfungsverfahren zu bringen - denn damit würde auch die Attraktivität steigen, sollte man neue Investoren suchen müssen, heißt es. Red Bull-Boss Dietrich Mateschitz bestand drauf, dass das Bewilligungsverfahren so rasch wie möglich abgeschlossen werde - vorher möchte er nicht mit etwaigen neuen Investoren in Verbindung treten. Die Bewilligung an sich ist angesichts der Projektgegner immer noch unsicher.

Das Gelände des ehemaligen Österreichrings wird wohl noch eine Zeit lang als traurige Abbruchwüste daran erinnern, dass in Österreich nicht selten lieber jahrelang und tatenlos zugewartet und gestritten wird, als dass ein klares "Ja" oder auch ein klares "Nein" zustande kommt.

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