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Unruhe im Seebad

Zandvoort an der holländischen Nordseeküste ist Schauplatz der nächsten Runde der WTCC – der erste WM-Lauf auf dem Traditionskurs seit 22 Jahren.

1985 war Niki Lauda der letzte Sieger eines Weltmeisterschaftslaufes auf der holländischen Traditionsstrecke, damals gewann er nach rundenlangem Nervenkrieg gegen Alain Prost den Grand Prix der Niederlande. Heuer wird die österreichische Hymne nicht benötigt werden, wir sind leider mit keinem Fahrer im Feld vertreten. Die heutige Strecke am Circuit Park Zandvoort ist um 100 Meter länger als der damalige GP-Kurs (nämlich 4,3 Kilometer), aber vom Layout her nach etlichen Umbauten völlig verändert.

Die einheimischen Hoffnungen ruhen vor allem auf „Major Tom“ Coronel im Seat Léon Sport, dem Edelprivatier, der heuer bei den Werksteams mitfahren darf bzw. muss. Er darf zu den unmittelbaren Favoriten gerechnet werden; schwieriger hat es da sein Landsmann Olivier Tielemans im Alfa Romeo 156. Das Auto hat sich in den ersten Rennen als „Youngtimer“ erwiesen, eine mühsame Aufgabe für den Rookie. Die letzten Test-Zeiten waren immerhin wieder ermutigend.

Coronel über seine Chancen

Der Status des Lokalmatadors ist nicht nur ein Vorteil, weiß Tom Coronel. Zandvoort ist seine Heimstrecke, er hat dort die meiste Rennerfahrung des WTCC-Feldes, aber „das bringt natürlich auch Verpflichtungen mit sich. Auf der anderen Seite können so viele Faktoren das Rennen beeinflussen - denken wir nur an das Wetter. Wenn es zum Beispiel kurz vor dem Rennen anfangen sollte zu regnen, steigen meine Chancen auf das Podium. Aber ganz egal wie das Wetter wird, gibt es mir einen riesigen Schub, vor „meinem“ Publikum zu fahren. Ich habe das schon bei meinem Sieg im Formel-3-Masters in Zandvoort erlebt."

Coronel hofft auf die Unterstützung seiner Landsleute: "In der WTCC sind die Rennen kurz, du musst von Anfang an voll dabei sein, egal ob beim stehenden oder fliegenden Start. Du kannst dich nicht einfach zurücklehnen und auf deine Chance warten, denn dann ist es zu spät. Da sieht man manchmal Chancen, die es gar nicht gibt, und das endet dann traurig. Aber so etwas gehört dazu und macht ja die Rennen eben so spektakulär und attraktiv - nicht nur für die Fans, sondern auch für die Fahrer."

Noch ein Seat

Die Spanier wettern zwar lautstark über das Reglement, aber sie haben offenbar doch die Lust an der Meisterschaft nicht verloren: Seat Sport Italia bringt in Zandvoort ein zusätzliches Auto an den Start. Der 36jährige Massimiliano Pedalà gibt sein WTCC-Debüt als Teamkollege von Roberto Colciago. Er ist in Italien bisher vor allem als erfolgreicher Fahrer in Markenpokalen aufgefallen. Voriges Jahr schaffte er in der italienischen Tourenwagenmeisterschaft zwei zweite Plätze.

Feinarbeit bei Chevrolet

Die Truppe von Chevy Europe hat ein intensives Testprogramm hinter sich; auch in Zandvoort hat man heuer schon Runden gedreht. In die nächste WTCC-Runde geht man mit Zuversicht: „Das Auto reagiert auf Veränderungen mehr als im letzten Jahr und das ist für einen Fahrer ein gutes Gefühl“, meint Rob Huff, „der Kurs von Zandvoort sollte uns entgegenkommen, es ist ein wirklicher Fahrer-Kurs. Wenn wir gut durch die erste Kurve kommen, sollten wir in beiden Rennen in die Punkte fahren können.“

Auch Teamchef Mark Busfield unterstreicht: "Zum ersten Mal haben wir das Auto mit allen 2007-Spezifikationen wie eine veränderte Aufhängung im Einsatz. Die Fahrer haben damit viele, viele Testkilometer absolvieren können; und unsere zuletzt erzielte Geschwindigkeit macht uns viel Hoffnung auf starke Ergebnisse in Zandvoort."

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