
Formel 1/GP2: Exklusiv | 20.02.2008
Zuber im motorline.cc-Talk: "Der neue GP2-Bolide sieht wie ein F1 aus!"
Super Aguri trudelt, Andi Zuber vorerst weiter ohne F1-Cockpit. Jetzt freut er sich auf den ersten Test mit dem neuen GP2-Auto, erzählte er motorline.cc.
Michael Noir Trawniczek
Fotos: GP2 Media Service, Photo 4
Eigentlich war für Dienstag eine Pressekonferenz des Super Aguri F1-Teams anberaumt, anlässlich der Formel 1-Testfahrten auf dem in der Nähe von Barcelona gelegenen Circuit de Catalunya. Und dort wiederum hätte, so hieß es in der Gerüchteküche der Formel 1, der Steirer Andreas Zuber als neuer Testpilot des japanischen Rennstalls präsentiert werden sollen.
Für GP2-Pilot Zuber hätte dies bedeutet, dass er nach seinen ausgezeichneten Tests für das Honda-Werksteam, am Ende des Vorjahrs, doch noch ein Testpilotencockpit in der Formel 1 erhalten hätte - nachdem sich Honda trotz Zuber-Bestzeit für dessen GP2-Rivalen Luca Fillipi und Mike Conway als "Young Drivers" entschieden hatte.
Bitte warten
Doch all das ist, derzeit zumindest, nicht mehr relevant - denn Super Aguri kämpft um den Fortbestand des Teams, musste die Testfahrten in Barcelona absagen. Angeblich wird mit potentiellen Investoren verhandelt - die dann auch bei der Fahrerwahl mitbestimmen möchten. Sogar Anthony Davidson, der im Vorjahr neben Fixstarter Takuma Sato die Saison bestritten hat und bereits als zweiter Einsatzpilot vorgesehen war, muss nun um seinen Job bangen.
Klar, dass in punkto Testpiloten alles offen ist. Derzeit ist nicht absehbar, wann eine Entscheidung über die Zukunft des Rennstalls, über mögliche Investoren und über die endgültige Cockpitvergabe zu erwarten ist. Für Zuber heißt es daher: "Bitte warten!"
Erste Ausfahrt
Der Steirer konzentriert sich nun auf seine bevorstehende GP2-Saison im Minardi Piquet-Team und freut sich auf die kommende Woche - im Telefonat mit motorline.cc erklärte der Steirer: "Da werde ich endlich den neuen GP2-Boliden testen können. Der Wagen sieht viel aufgeräumter aus, die Aerodynamik ist besser, alles liegt enger beieinander - ich war letzte Woche Sitz anpassen und hab mir den Wagen genau angesehen, das Auto sieht insgesamt schon viel mehr wie ein Rennwagen, eigentlich fast schon wie ein Formel 1-Rennwagen aus."
Basis-Setup
Weil man insgesamt nur sechs Testtage vor dem ersten GP2-Rennen zur Verfügung habe, müsse man bei den Tests hart und gezielt arbeiten. "Als erstes erarbeitest du ein Basis-Setup - da geht's zunächst einmal nur darum, quasi die 'Schüssel' gerade hinzustellen", erklärte ein gut gelaunter Andi Zuber in seinem typischen, saloppen Stil. "Dann erst beginnt man mit dem Feintuning", fügte er hinzu.
Im Vordergrund steht die Zuverlässigkeit - schließlich wurde Zuber im Vorjahr nicht nur einmal ein Opfer der "Defekthexe". Zuber möchte am Ende der Saison in den Top 3 der GP2-Jahreswertung landen, um dem großen Ziel Formel 1 einen weiteren Schritt näher zu kommen. Seine Serienbestzeiten bei den GP2-Testfahrten im Winter, in den verschiedensten Teamkonstellationen, lassen auf eine tolle Saison des 24-jährigen hoffen.