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Mücke gegen die Elefanten

Bei bestem Sommerwetter und optimalen Bedingungen ging es auf der Grand-Prix-Strecke von Hockenheim wieder einmal kräftig zu Sache.

Die Rennen in Hockenheim wurde mit besonders großer Spannung erwartet, geht es doch mit Volldampf in die zweite Saisonhälfte. Groß war die Überraschung, als alle Gruppe-N-Piloten nach dem Qualifying zur technischen Nachkontrolle gebeten wurden.

Ein mobiler Rollenprüfstand der Firma V-Tech stand zur Verfügung. Es war besonders erfreulich, dass alle Gruppe-N-Fahrzeuge in der erlaubten PS-Zahl waren.

Pech hatten Karl Böhringer und Stefan „Tschu Tschu“ Wallner – beide mussten wegen Motorschaden bereits im Training alle Hoffnungen begraben.

Erstes Rennen Histo Cup K und STW:

Wie am Lausitzring sind die Historischen nach Anhang K und die STW in einem Rennen gefahren. Bei optimalen Bedingungen startete das Rennen pünktlich und erwartungsgemäß setzte sich der Berliner Peter Mücke mit seinem Ford Capri 3100 RS in Führung.

Zweiter wurde der Salzburger Paul Koppenwallner mit dem Huffacker Genie, der die Pace von Peter Mücke halbwegs mitgehen konnte. Erfreulicher Dritter wurde der Wiener Michael Sares, Porsche 911 RSR, der die heftigen, aber stets fairen Attacken von Altfrid Heger, Mercedes 300 SEL, bis ins Ziel abwehren konnte.

Die heiß umkämpfte Zweiliter-Klasse gewann der Wiener Jürgen Stockmar, Ford Escort BDA, vor Elmar Eifert, BMW 2002 und Toni Thiele, Porsche 924. Heinz Kartas, Opel Kadett, kämpfte mit technischen Problemen und musste in der vierten Runde sein Auto abstellen.

Die Dreiliter-Klasse gewann der Wiener Michael Sares vor Konstantin Kletzer und Franz Irxenmayr, alle Porsche 911.

Den „Sound Award“ gewann diesmal Michael Steffny mit seinem BMW 2002 16V. Laut Berichten von der Boxenmauer war das Ansauggeräusch des 16V-Motors ein reiner Ohrenschmaus.

Erstes Rennen Young-Timer und BMW 325 Challenge:

Bei den Young-Timern war in den beiden großen Klassen wieder alles fest in „Ferdinand Porsches“ Händen. Sieger wurde Dirk Torwesten vor Altfrid Heger (beide Porsche 964) vor Alfred Mannsberger (Porsche Turbo), knapp gefolgt von Alfred Berger und Hans Hagleitner (beide Porsche 993).

Ein herrliches Auto brachte Norbert Vögele an den Start – ein BMW M3 E 30 mit M5-Rennmotor. Die Klasse bis 3000ccm konnte Roger Jahnig, BMW M3 E 30, sicher vor Wolfgang Nehse, BMW M3 E 36 und Markus Fink, BMW M3 E 30 gewinnen.

Die kleine Klasse gewann Nina Gumpenberger mit ihrem Alfa Romeo 75 vor Oliver Petri, BMW 318IS.

BMW 325 Challenge – 1. Rennen

Bei der BMW 325 Challenge ging es gewohnt heiß zur Sache. Ein vorbildlicher Start in beiden Gruppen, ohne Feindberührung in der ersten Kurve. Michael Hollerweger setzte sich als Polesitter sofort in Führung vor Martin Jakubowics und Josef Unterholzner.

Heiße, aber faire Zweikämpfe prägten das Bild. Von der letzten Startreihe eilte – verdächtig nahe am Frühstart – Dietmar Lackinger Richtung Spitzentrio. Michael Hollerweger musste in der achten Runde mit Motorschaden aufgeben.

Sieger wurde ein toll fahrender Martin Jakubowics vor Dominik Lenzenweger, Dietmar Lackinger und Josef Unterholzner.

Zu Beginn des Rennens in der Gruppe N sah man einen tollen Dreikampf mit Markus Eckerstorfer als Sieger. Zweiter wurde Vincent KIWI Smaal vor Alexander Gumpenberger und Wolfgang Dietmann. Der schnelle Südtiroler Christian Unterholzner musste nach Kollision mit Dietmann an die Box.

Das Rennen der Young Timer und der BMW Challenge war geprägt von vielen kleinen Scharmützeln und heiklen Überholmanövern bzw. Überrundungen durch die Young Timer Porsches. Es waren einfach zu viele Fahrzeuge auf der Strecke. Zukünftig wird der Histo-Cup danach trachten, die BMWs und die Young Timer immer zu trennen.

Zweites Rennen Histo Cup K und STW:

Auch das zweite Rennen war wieder durch viel Action und Spannung geprägt. Vorne weg Paul Koppenwallner und Altfrid Heger, gefolgt von Christian Neunemann. Michael Steffny erwischte einen tollen Start und konnte sich gleich Christian Schneider schnappen. Schneider kollidierte dann in der Spitzkehre mit Franz De Bettin – für beide war damit Schluss.

Das Rennen gewann Paul Koppenwallner, Huffacker Genie, vor Altfrid Heger, Mercedes 300 SEL, und Christian Neunemann Porsche 911 RS.

Die Klasse bis 1600ccm gewann erneut Willi Theussl vor Günther Kaltenbrunner (beide Lotus Elan). Die Zweiliter-Klasse sicherte sich wieder Jürgen Stockmar, Ford Escort BDA vor Elmar Eifert, BMW 2002 und Heinz Kartas, Opel Kadett GTE.

Die hart umkämpfte STW-Klasse bis 3000ccm gewann diesmal Michael Steffny, BMW 2002-16V, vor den beiden Opel-Piloten Bernhard Schmidbauer und Albert Gallersdörfer.

Zweites Rennen Young-Timer und BMW 325 Challenge:

Nach dem ersten Rennen gab es eine längere „Fahrerbesprechung“ mit den Herrschaften der BMW 325 Challenge. Der Grund waren die vielen kleineren und größeren Vorkommisse im ersten Rennen, die noch durch die heiklen Überrundungsaktionen durch die schnelleren Young-Timer Porsches verstärkt wurde.

Frühstart, mehrmaliges Kreuzen der Fahrbahn auf der Geraden, Rempler von hinten, Abdrängen. etc. waren die besprochenen Themen. Recht viel hat es nicht geholfen, besonders die Porsche-Fahrer kamen mit der Situation des großen Verkehrs auf der Strecke nicht zurecht.

Dirk Torwesten verbremste sich in der Spitzkehre derart, dass er den ausweichenden Michael Hollerweger regelrecht torpedierte. Josef Piribauer kollidierte mit dem armen Herbert Leitner jun., der ebenfalls von der Ideallinie ging, um die Porsche-Piloten vorbei zu lassen.

Sebastian Holz wollte die Situation ausnutzen und drängte sich an Josef Piribauer innen vorbei, der seinerseits aber nicht mehr ausweichen konnte und den BMW-Fahrer heftig in der hinteren Seite traf. Für beide bedeutete dies das Aus und einen völlig unnötigen Schaden.

Man sollte meinen, dass die schnellen Fahrzeuge auch auf der Geraden „sicher“ vorbei fahren können. Es wird immer Rennen geben, wo kleinere Kubaturen mit den großvolumigen Rennern gemeinsam fahren, das war immer so und wird auch so bleiben.

Ein wenig mehr Rücksicht aufeinander wäre in Zukunft angesagt. Die Historischen machen das vorbildlich – das ist eben auch ein Entwicklungsprozess.

Die großen Young-Timer-Rennwagen sind eine schwere Waffe, das sollten so manche der Fahrer bitte immer beherzigen.

Das Rennen gewann ein souverän und fair fahrender Altfrid Heger vor Alfred Mannsberger und Alfred Berger. Die Klasse bis 3000ccm gewann wieder Roger Jahnig vor Wolfgang Nehse, beide BMW M3 und Wolf Stratmann, Porsche 968.

BMW 325 Challenge – 2. Rennen

In der BMW 325 Challenge sahen wir wieder ein sehr spannendes Rennen in beiden Gruppen mit neuen Siegern. Die umgedrehte Startreihenfolge erhöhte die Spannung und es wurde mit wesentlich mehr Disziplin innerhalb der BMWs gefahren.

Die Gruppe A gewann diesmal ein sehr gut fahrender Josef Unterholzner vor Dietmar Lackinger und Dominik Lenzenweger. Anfänglich konnte Georg Steffny gut mithalten und mitkämpfen, musste aber dann mit Bremsversagen aufgeben.

Guter Vierter wurde Franz Grassl vor Martin Jakubowics und Matthias Stepanek. Siebenter wurde Stephan Lipp, der wieder einmal ein „Gastspiel“ in der BMW Challenge gab.

In der Mittagspause wechselte der Mechaniker von Michi Hollerweger, Albert „Schmidi“ Schmiedinger, unter Mithilfe von „Gummibär“ Michi Gruber den Motor und konnte somit zum zweiten Rennen antreten.

Der Lohn dafür war ein glatter Abschuss in der Spitzkehre wo Dirk Torwesten den Bremspunkt im Nirwana gesucht hat. Sehr schade und ärgerlich. Weiteres Opfer eines Porsche „Gigantenkampfes“ und Überholmanövers war Herbert Leitner jun., der sich ebenfalls nicht in Luft auflösen konnte.

Die Gruppe N sah im zweiten Rennen Vincent KIWI Smaal als verdienten Sieger. Zweiter wurde Markus Eckerstorfer vor Alex Gumpenberger und Toni Stoiber. Auch das Fahrzeug von Christian Unterholzner (Kollision im ersten Rennen) konnte dank der Mithilfe von „Professor“ Stöger wieder flott gemacht werden. Christian fuhr von der letzen Startreihe bis auf den feinen fünften Platz, gefolgt von Lili Lenzenweger, vor.

Gesamtergebnisse „Top“ der einzelnen Rennserien nach 8 Rennen:

1. Histo Cup nach Anhang K bis 1981:

1. Michael Sares Porsche 911 RSR 61 Punkte
2. Konstantin Kletzer Porsche 911 RS 56
3. Günther Kaltenbrunner Lotus Elan 54
Willibald Theussl Lotus Elan 54
5. Franz Irxenmayr Porsche 911 RS 53
6. Norbert Lenzenweger BMW 3.5 CSL 51
7. Heinz Kartas Opel Kadett GTE 48
8. Jürgen Stockmar Ford Escort BDA 40
9. Sami Hamid BMW 3.5 CSI 43
10. Kurt Ploier BMW 320-4 40

30 klassierte Fahrer

Histo Cup Spezialtourenwagen “STW” bis 1981:

1. Schneider Christian Alfa Romeo GTV 64
2. Toni Schell Ford Escort Cosworth 54
3. Albert Gallersdörfer Opel Kadett GTE 41
4. Michael Spazierer Ford Escort 1600 40
5. Martin Wagner Porsche 924 Turbo 38
Hubert Färber Mercedes 450 SLC 38
7. Heinz Bethke Alfa Romeo GTAm 36
Thomas Wöhr VW Käfer Cup 36
9. Norbert Müller Alfa Romeo GTV 34
Michael Steffny BMW 2002-16V 34

41 klassierte Fahrer

Young-Timer bis 1996:

1. Josef Piribauer Porsche 964 Turbo 63
2. Alfred Mannsberger Porsche 930 Turbo 60
3. Hans Hagleitner Porsche 993 RS 55
4. Alfred Berger Porsche 993 RS 47
5. Gerhard Jörg Chevrolet Corvette 42
6. Altfrid Heger Porsche 964 RSR 38
7. Gunther Hinterberger Porsche 964 RS 36
Roger Jahnig BMW M3 E30 36
9. Michael Sares Ford Sierra Cosworth 35
10. Wolf Stratmann Porsche 968 30
Fink Markus BMW M3 E 30 30

47 klassierte Fahrer

BMW 325 Challenge Gruppe A:

1. Dietmar Lackinger BMW 325i 69
2. Martin Jakubowics BMW 325i 42
3. Michael Hollerweger BMW 325i 37
Dominik Lenzenweger BMW 325i 37
5. Franz Grassl BMW 325i 31
6. Josef Unterholzner BMW 325i 29
7. Matthias Stepanek BMW 325i 27
8. Martin Tahedl BMW 325i 23
9. Georg Steffny BMW 325i 09
10. Andreas Mairzedt BMW 325i 08

19 klassierte Fahrer


BMW 325 Challenge Gruppe N:

1. Vincen Smaal BMW 325i 68
2. Markus Eckerstorfer BMW 325i 65
3. Alexander Gumpenberger BMW 325i 49
4. Wolfgang Dietmann BMW 325i 23
5. Lilien Lenzenweger BMW 325i 18
6. Toni Stoiber BMW 325i 15
7. Herbert Karrer BMW 325i 12
8. Dieter Lehner BMW 325i 10
Michael Brunner BMW 325i 10
Radek Truhlar BMW 325i 10

29 klassierte Fahrer


Weitere Termine 2008

30. – 31. August Pannoniaring (H)
26. – 28. September Motodrom Monza (I)
11. – 12. Oktober Salzburgring (A)

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Histo-Cup: Hockenheim

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