Projekt Spielberg neu 2008 | 04.02.2008
Alles (vorerst) zu Ende, keiner ist schuld
Das "Projekt Spielberg neu" ist tot. Politiker kritisieren Investoren, diese verweisen darauf, dass der "positive Umweltbescheid" gar nicht positiv war.
Michael Noir Trawniczek
Nach den heutigen Gesprächen zwischen den Investoren des "Projekt Spielberg neu" und der steirischen Landesregierung gaben Landeshauptmann Franz Voves und Finanzlandesstadtrat Christian Buchmann am Montagnachmittag das Ende des Projekts bekannt. Nicht jedoch, um abermals eine kleine Hintertür offen zu lassen - denn sogleich erklärte Buchmann, dass Red Bull bis März prüfen werde, ob der Energy Drink-Hersteller eine "Rennstrecke mit Publikumscharakter" auf dem Gelände des früheren Österreichrings errichten werde. Für diesen Fall hätten auch wieder KTM und Magna ihre Unterstützung zugesagt...
Was ist nun wirklich los mit dem "Projekt Spielberg neu"? - sicher scheint: In der geplanten, ohnehin bereits abgespeckten Version wird es das Projekt nicht geben. Buchmann erklärte, das geplante 150 Millionen Euro-Projekt sei auf Basis des vorliegenden Geschäftsmodells für die Investoren wirtschaftlich nicht umsetzbar.
Von Landeshauptmannstellvertreter Hermann Schützenhöfer gab es Kritik an den Investoren. Man dürfe "die Nerven nicht erst zum Schluss wegwerfen", sagte er. Er sei "mehr als irritiert", dass der Hauptinvestor am Montag nichts davon wissen wollte, was ursprünglich ausgemacht war, erklärte der Politiker.
Zugleich sickerte aber auch durch, dass die unlängst erwähnte, angeblich rundum positive Umweltverträglichkeitsprüfung scheinbar doch mit erheblichen Einschränkungen verbunden war. Zuvor hatte es von Seiten der Politik noch geheißen: "Grüner wird die Ampel nicht mehr!" Jetzt erklärten die Investoren, dass man aufgrund der Einschränkungen das Projekt weiter "redimensionieren" müsse. Beispielsweise hätten nur 25.000 Besucher pro Tag den Ring besuchen dürfen. Ein neues Projekt müsse "um die Hälfte dezimiert werden" erklärte einer der Investoren gegenüber der APA.
Fazit: Das große "Projekt Spielberg" ist tot, das kleinere "Projekt Spielberg neu" ist tot - und vielleicht kommt irgendwann ein noch kleineres "Projekt Spielberg neu NEU". Wahrscheinlich nur ein schwacher Trost, aber: Kein Kabarett dieser Welt bringt bessere Lachnummern.