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Tests auf dem Hungaroring

„Große Umstellung – aber es hat Spaß gemacht!“

Bei einem Testtag des HiTech Racing Teams auf dem Hungaroring konnte Manfred Stohl erstmals einen Formel 3-Boliden pilotieren. motorline.cc war dabei.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Daniel Fessl

Ein Rallyepilot im Formelrennwagen – eine Thematik, die angesichts der Formel 1-Sehnsucht des derzeit erfolgreichsten Rallyepiloten, des vierfachen Weltmeisters Sébastien Loeb wieder top-aktuell ist. Erst am Donnerstag hat Loeb wieder Formelluft geschnuppert, bei einem GP2-Test in Jerez de la Frontera.

Nur einen Tag davor hat auch Österreichs erfolgreichster Rallyepilot, der Gruppe N-Weltmeister des Jahres 2000 und WM-Vierte der Saison 2006, Manfred Stohl seine Premiere in einem Formelrennwagen gegeben.

Bei einem Test des HiTech Racing Teams, auf dem ungarischen Hungaroring, stand „Stohlito“ den ganzen Tag über ein Formel 3-Bolide zur Verfügung. Mit einem solchen wurde Walter Grubmüller heuer Vizemeister in der britischen F3-Meisterschaft. Der 20-jährige Österreicher absolvierte seine erste Testfahrt mit einem rund doppelt so starken Boliden aus der World Series by Renault, in der er 2010 voraussichtlich an den Start gehen wird.

Neben Stohl saßen junge Piloten im Cockpit, die sich für eines der HiTech-F3-Cockpits für die kommende Saison empfehlen wollten – sie dienten Stohl als Messlatte. Doch zunächst musste Stohl seinen Fahrstil umstellen: „Es ist eigentlich das Gegenteil gefragt von dem, was ich gewöhnt bin. Im Formel 3 musst du spät bremsen, dann machst du eine Zeit lang gar nichts – und erst dann steigst du aufs Gas. Ich tue mir schwer damit, im ersten Teil der Kurve gar nichts zu machen, ich bin geneigt, hier schon wieder voll aufs Gas zu steigen…“

“Das nächste Mal 100 Meter später bremsen!“

Wie spät man im Formel 3 bremsen kann, hat selbst Stohl erstaunt – lachend erzählt er: „Eine unglaubliche Geschichte, bei der ersten Runde hab ich beim Anbremsen auf die erste Kurve gewartet, gewartet und gewartet. Dann gebremst. Und in der Box haben mir die Ingenieure dann gesagt: ‚Nicht schlecht, aber beim nächsten Mal bremst bitte 100 Meter später!’ 100 Meter! Das musst du dir einmal vorstellen.“

Seine Rundenzeiten steigerte Manfred Stohl stetig, sie wurden mit jedem Stint besser. Nur einmal stagnierten sie. „Da habe ich etwas ausprobiert, aber jetzt habe ich noch etwas gefunden, das werde ich beim nächsten Stint gleich einmal ausprobieren“, wurde Stohl vom Ehrgeiz gepackt.

Letztlich kam der Wiener bis auf 4,6 Sekunden an die beste Formel 3-Zeit des Tages heran, was angesichts dessen, dass der Sieger der Nationenrallye 2009 das erste Mal im F3-Auto saß, eine beachtliche Leistung ist. „Ich habe versucht, immer ein bisschen später zu bremsen. Ich habe jetzt am eigenen Leib erfahren, wie man ein Formelauto fährt und habe großen Respekt vor diesen Jungs. Die Umstellung auf ein Formel 3-Auto ist halt schon sehr groß – aber es hat mächtig Spaß gemacht.“

Apropos Spaß: Die Journalisten konnten neben dem Briten Ryan Sharp am Sozius eines Radical-Sportwagens den Hungaroring aus der Cockpitperspektive studieren – bei strahlendem Sonnenschein eine prickelnde Erfahrung – zumal wir einmal auch von Manfred Stohl überholt wurden…(Siehe dazu unseren jüngsten Blog-Eintrag auf www.motorblog.cc)

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