MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Scharfes Rennmenü in Ungarn

Nach der relativ kurzen Sommerpause gingen die Serien des Histo-Cup Austria in Ungarn in die große Herbstoffensive, bei wechselndem Wetter...

Bei extrem heißen und schwülen Temperaturen in Ungarn absolvierten die 120 Teams bereits am Freitags Trainings und Qualifyings, einzig die Tourenwagen über 2000cc ermittelten ihre Startaufstellung während eines heftigen Gewitters.

Neu an diesem Wochenende: Alle Kategorien (historische Fahrzeuge nach Anhang K, STW und Young Timer) wurden in je einem Rennen bis und über 2.000ccm zusammengefasst. Das Resultat waren tolle, ausgeglichene Starterfelder mit sehenswerten Überholmanövern und Duellen.

Qualifyings

Im wahrsten Sinne des Wortes heiß her ging es in den Trainings und Qualifyings am Freitag. In Summe 120 Teams waren bei sportiven 34 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit auf der Strecke. Diesmal am Start: Die Historischen, die Young Timer, die BWM 325 Challenge, die Formel Historic und – nach längerer Pause – wieder einmal die Classica Trophy.

Bei den Tourenwagen bis 2000ccm war wieder einmal Dieter Karl Anton nicht zu schlagen, obwohl ihm Martin Sahl (beide Ford Escort BDA) sehr nahe kam. Vorne mit dabei auch Stefan Fuhrmann, BMW 320 und die schnellen STW-Piloten Rudolf Ziegler (Opel Kadett) und Andi Wechselberger (Alfa Romeo GTA). Bei den Young Timern war der Tiroler Thomas Kleiner, BMW 320 der Schnellste.

Spannend war die Qualifikation der BMW 325 Challenge mit nicht weniger als 32 Piloten zugleich auf der Rennstrecke. In der Gruppe A holte sich Dietmar Lackinger die Pole vor Markus Eckerstorfer und dem jungen Salzburger Herbert Leitner. Actionreich der Kampf um die Pole bei der Gruppe N: Marko Klein holte sich diese ganz knapp vor Christian Walleit und Patrick Stimmeder.

Die Pole in der Formel Historic holte sich Walter Skopik, der zum ersten Mal einen Formel 3 an den Start brachte. Die schnellste Formel Ford Zeit drehte Manfred Schneider (Van Diemen).

Das Quali der Tourenwagen über 2000ccm, schon bei starkem Regen, dominierte der Young Timer Pilot Herwig Duller (BMW M3 E36), der sich die Pole vor Christoph Pfeifhofer (Porsche 964 RSR) sicherte. Schnellster STW-Pilot war Heinz Janits, Daytona Cobra. Bei den Anhang K Piloten setzte Michael Sares (Porsche 911RSR) die Pole vor Roland Spiazierer (Ford Capri RS 2600) und Christian Schallenberg (Ford Falcon, Bj 1963).

Rennen Historische Tourenwagen bis 2000ccm:

Sowohl im ersten Rennen als auch im zweiten Rennen konnte sich der mehrfache Europameister Dieter Karl Anton mit seinem Ford Escort BDA gegen seine stärksten Widersacher Stefan Fuhrmann (BMW 320-4) und Rudi Ziegler (STW Opel Kadett) durchsetzen. Dritter wurde im ersten Rennen Martin Sahl (Escort BDA) und im zweiten Rennen nach Kollision mit Martin Sahl der Wiener Stefan Fuhrmann.

Bei den Anhang K Piloten holte sich Michael Putz Rang drei im zweiten Rennen. Hinter dem Sieger der STW bis 2000ccm, Rudolf Ziegler, wurden einmal Guido Kiesselbach (BMW 2002) vor Walter Spatt (VW Golf) und einmal Andi Wechselberger (Alfa Romeo) vor Guido Kiesselbach jeweils Zweite.

Die Klasse Anhang K bis 1600ccm gewann zweimal Günther Kaltenbrunner (Lotus Elan). Die STW bis 1600ccm dominierte im ersten Rennen Michael Widmann (Alfasud Sprint) vor Hannes Schweiger (VW Golf) und Georg Gruber (VW Polo). Das zweite Rennen entschied Michael Spazierer (Ford Escort 16000-16V) vor Hannes Schweiger und Michel Widmann für sich – und das, obwohl er nach einem Ausfall im ersten Rennen ganz von hinten starten musste.

Bei den Young Timern bis 2000ccm gewann im ersten Rennen Thomas Kleiner (BMW 320i) vor Martin Niedertscheider (Peugeot 406) und Alexander Gumpenberger (Alfa 155). Das zweite Rennen entschied der Ungar Zoltan Mink (Honda Civic) vor Alex Gumpenberger und Thomas Kleiner zu seinen Gunsten.

Rennen Historische Tourenwagen über 2000ccm:

Das erste Rennen der großen Tourenwagen kann der Young Timer Pilot Herwig Duller mit seinem BMW M3 E36 für sich entscheiden – und das trotz einer Zeitstrafe wegen Überholens bei gelber Flagge. Zweiter wurde Christoph Pfeifhofer (Porsche 964RSR vor Martin Weber (BMW M3). Schnellster STW Pilot war Heinz Janits (Cobra Daytona) auf Gesamtrang vier, der ebenfalls eine 30 Sekundenstrafe ausfasste (auf der Strecke war er hinter Duller Gesamtzweiter).

Bei den Anhang K Piloten bis 4000ccm sahen wir zweimal Franz Irxenmayr (Porsche 911RS) vor dem sehr gut aufgelegten Wiener Roland Spazierer (Ford Capri RS 2600) und Michael Sares (Porsche 911 RSR) als Sieger. Gerhard Mangelberger belegte mit seinem reparierten Ford Capri RS 2600 zweimal den vierten Rang und die Szene hat sich sehr gefreut, dass er wieder aktiv ist.

Die Klasse der Anhang K Fahrzeuge über 4000ccm gewann der Wiener Peter Dubsky mit seinem wunderschönen und sehr wertvollen Jaguar D Type vor Georg Böhringer (Ford Mustang) und Burghart List (Astur Can Am), der ein feines Debüt im Histo-Cup gab. Im zweiten Rennen konnte sich dann der "Local Hero" Christian Schallenberg mit seinem Ford Falcon in die Siegerliste eintragen. Er gewann vor Andreas Fojtik (Ford Mustang) und Manfred Petschnig (Chevrolet Camaro).

Die STW bis 4000ccm gewinnt zweimal der Tiroler Christian Schneider mit seinem Alfa Romeo GTV-6, einmal vor Karl Böhringer (Holbay Escort RS 2000) und im zweiten Rennen vor Markus Lipp (Alfa Romeo GTV-6). Leider konnte der Salzburger Michael Steffny mit seinem Gruppe 5-BMW nicht an den Start gehen, die Elektrik versagte bereits vor dem Training den Dienst.

Die große Klasse der STW V8-Boliden gewinnt Heinz Janits (Cobra Daytona) vor Roger Bolliger (Pontiac Trans Am) und Peter Hannak (Plymouth Roadrunner), der im ersten Rennen einen wilden Dreher hinlegte. Pech hatte das Duo Christian Clerici und Dominik Tiroch, im freien Training noch Schnellste, quittierte der Plymouth Cuda bereits vor dem Qualifying den Dienst.

Die Klasse der Young Timer bis 3000ccm gewann zweimal der Salzburger Gerhard Wiesenauer mit seinem BMW M3 E30 jeweils vor Thomas Preining, BMW 325-24V und Franz Benczak, Fiat Coupé Turbo. Der Gesamtführende bei den Young Timern, Markus Fink auf BMW M3 hatte einen kapitalen Motorschaden und verliert so wertvolle Punkte im Kampf um den Gesamtsieg.

Rennen Formel Historic Austria:

Erneut spektakuläre Rennen boten die historischen Formelfahrzeuge. Dass auf einer sehr kurvenreichen und vom Platzregen noch feuchten Strecke auch die „schwächeren“ Formel Ford die starken Formel 3 fordern können, wusste man bereits. Gesamtsieger des ersten Rennens wurde Robert Stefan vor Manfred Schneider (beide Van Diemen Formel Ford 1600) und Gottfried Kult (Ralt RT31 Formel 3). Im zweiten Rennen holten die F3 Piloten zum Gegenschlag aus. Es gewann Walter Skopik vor Gottfried Kult (beide Ralt RT F 3) und Robert Stefan (Van Diemen).

Die ältere Kategorie der Formel Ford Fahrzeuge kann zum ersten Mal der Oberösterreicher Andreas Hraba mit seinem PRS für sich entscheiden. Ein feiner Doppelsieg gibt Motivation für die zukünftigen Rennen. Der Gesamtführende Rainer Schrems wurde einmal Zweiter und einmal Dritter hinter Richard Grafinger, Lotus 51.

Pech hatte der Wiener Sami Hamid, der neue Motor in seinem Repco Brabham streikte bereits im ersten Training.

Rennen BMW 325 Challenge:

Gewohnt heiß her ging es bei den BMW-Piloten. Das erste Rennen wurde zum Reifenpoker, die Strecke trocknete nach einem heftigen Regenschauer zunehmend auf, etwa die Hälfte des Feldes war mit Regenreifen unterwegs. In der Gruppe A ging vorerst Markus Eckerstorfer in Führung und zog um bis zu acht Sekunden davon. Dahinter Dietmar Lackinger, der auf Trockenreifen unterwegs war.

In der letzten Runde konnte Lackinger den nach Wasserstellen suchenden Eckerstorfer noch abfangen und gewinnen. Um Platz drei gab es einen erbitterten Kampf der beiden Toyo Tires Junioren. Herbert Leitner, auch mit Regenreifen unterwegs, machte keinen Fehler und konnte alle Attacken von Georg Steffny abwehren, der zwar wesentlich schneller fahren konnte, aber keinen Weg an Leitner vorbei fand.

Die Gruppe N gewinnt der souverän fahrende Steirer Marko Klein vor Christian Walleit und Thomas Diesmayr. Patrick Stimmeder ereilte dasselbe Schicksal wie Markus Eckerstorfer: Bis zu fünf Sekunden in Front, dann bauten die Regenreifen ab und er musste im Finish noch drei Konkurrenten ziehen lassen.

Auch das zweite Rennen wurde zum Krimi: Rennabbruch nach einer verölten Strecke. Die Kollision von Vincent Smaal und Leitner zwang Lackinger in die Wiese, wo er sich die Ölwanne aufriss und Öl versprühte. Friedrich Winkler rutschte auf der Ölspur aus und krachte dem armen Lackinger ins Heck. Neustart nach der ursprünglichen Aufstellung. Stefan Fuhrmann und Dominik Lenzenweger setzten sich in Führung, wurden dann aber gleich einmal von Markus Eckerstorfer attackiert.

Eckerstorfer passierte Lenzenweger und touchierte dann mit dem in Führung liegenden Fuhrmann, der nicht nachgab. Ecki zog sich einen „Patschen“ zu und schied leider aus. Georg Steffny machte sich an seinen Teamkollegen Leitner heran, ein übermotivierter Überholversuch endete in einem Dreher. Leitner nahm dann, ohne Druck, die Verfolgung von Fuhrmann auf und überholte ihn in der vorletzten Runde und gewann sein erstes Rennen in diesem Jahr. Fuhrmann wird vor Dominik Lenzenweger Zweiter.

Die Gruppe N gewinnt abermals Marko Klein, diesmal vor Patrick Stimmeder und Christian Walleit. Leider gab es auch unnötige Härteattacken, ein ungarischer Gastfahrer beförderte Thomas Diesmayr in die Leitplanken, das Fahrzeug wurde dabei fast zur Gänze zerstört. Völlig unnötig auch der Crash zwischen Davis Weszeli und Michael Wretschko.

Classica Trophy:

Gut besetzt war auch die Classica Trophy für Sport- und Tourenwagen. Die Teamwertung gewannen Manfred Engl / Auguste Poller, Alfa Romeo Duetto vor Bernhard Zimmermann / Natascha Schober, Porsche 911 und Wolfgang Seljak / Werner Rossmann, Alfa Romeo GTV-6.

Die Solowertung gewann der Wiener Andreas Seiverth, Ford Capri vor Volker Rotschädl, Alfa Romeo GTV und Josef Raska Porsche 944.

Ausblick auf das nächste Rennen

Jochen Rindt Revival am Salzburgring 11. bis 12. September 2010: Das große Österreich Finale des Histo-Cup Austria steht ganz im Zeichen unseres Rennsportidols Jochen Rindt. Joe Willenpart wird nicht weniger als drei originale Formel 1-Fahrzeuge von Jochen Rindt bringen. Dazu noch ein paar andere F1-Geräte aus den 60er und 70er Jahren, die im Fahrerlager und bei Demorunden zu bestaunen sein werden.

In allen Kategorien des Histo-Cup Austria geht es noch mit Hochspannung um die begehrten Trophäen der Gesamtwertung 2010.

Bei den Renntourenwagen nach Anhang K kommt Stefan Fuhrmann mit 94 Punkten als Gesamtführender zum Salzburgring. Zweiter ist Dieter Karl Anton (83) vor Franz Irxenmayr (74). Alle drei Piloten können noch den begehrten Gesamtsieg holen.

Noch knapper ist es bei den Spezialtourenwagen. In Führung liegt der Salzburger Guido Kiesselbach (93 Punkte) vor Michael Spazierer (89) und Georg Gruber (85).

Bei den Young Timern liegt Markus Fink (77 Punkte) noch vor der Amazone Nina Gumpenberger (67) in Führung. Dritter ist Franz Benczak mit 55 Punkten.

In der Formel Historic hält Rainer Schrems hält bei 74 Punkten und kommt als Führender zum Salzburgring, wo beim "Jochen Rindt Revival" das Formel Historic Saisonfinale ausgetragen wird. Die Verfolger sind Richard Grafinger (63) und Roland Wiltschegg (54 Punkte).

In beiden Gruppen der BMW 325 Challenge spitzen sich die Duelle um die Meisterwürde zu. Markus Eckerstorfer kommt als Führender der Gruppe A (107 Punkte) vor Dietmar Lackinger (93) und Georg Steffny (68) nach Salzburg. Da es Streichresultate gibt, wird das noch ganz eng werden!

Ebenso in der Gruppe N. Marko Klein liegt mit 122 Punkten vor Christian Walleit (109) und Patrick Stimmeder (68). Es sind noch 40 Punkte und Bonuspunkte für die Pole sowie die schnellsten Rennrunden zu holen, es ist noch nichts entschieden.

News aus anderen Motorline-Channels:

Histo-Cup: Pannoniaring

Weitere Artikel:

Die Formel-1-Kommission hat erneut über Änderungen am Motorenreglement 2026 diskutiert - Welche Entscheidungen am Donnerstag außerdem getroffen wurden

Rechbergrennen: Bericht

Der Rechberg lebt…und bebt

Der Rechberg lebt…und bebt…auch bei der 51. Auflage. Kevin Petit und Reto Meisel sind die Dominatoren des Berg-Klassikers. Christoph Lampert bester Österreicher. Neuer Streckenrekord und Höchstleistungen im Almenland.

GP von Saudi Arabien: Bericht

Piastri gewinnt vor Verstappen!

Max Verstappen liefert beim Rennen in Dschidda mehr Gegenwehr als erwartet, wegen einer Zeitstrafe ist er aber gegen Oscar Piastri letztendlich chancenlos