
Rallye Dakar | 16.03.2010
ASO fordert 7 Millionen Dollar von Chile
Dakar und kein Ende: Die Diskussionen um den Marathon gehen weiter – soll Chile trotz Naturkatastrophe für das Privileg der Dakar zahlen?
marathonrally.com; Foto: VW
Die Dakar-Rallye stolpert immer mehr über die eigene Kommerzialisierung: Jetzt hat sich die chilenische Regierung deutlich zu Wort gemeldet. Die ASO fordert von dem durch Erdbeben erschütterten Land 7 Millionen Dollar, Chile lehnt das verständlicherweise ab:
"Wir haben Interesse an einer Austragung der Dakar, wollen und können diese aber nicht finanzieren", erklärt Gabriel Ruiz-Tagle, Staatssekretär für Sport der chilenischen Regierung nach Angaben des lokalen Magazines "RallyGlobal".
Vorsichtig liess Ruiz-Tagle die eigentlich absurde Situation durchblicken. Man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen: Die ASO verdient mit Teilnehmern, TV-Rechten und Sponsoren Millionen, zerpflügt das Land mit ihrem Rallyetross und will dafür auch noch Geld bekommen - in vielen anderen Ländern muss man für Renaturierung, Genehmigungen etc. bezahlen.
Weiter im Zitat des Statssekretärs: "Wir sind bereit, Land und Strecken zur Verfügung zu stellen, aber die finanziellen Mittel sollten mit Hilfe der zahlreichen Sponsoren, TV-Vermarktungen oder anderen Mitteln aufgebracht werden. Wir haben dafür angesichts der schwierigen Lage im Land nach dem Erdbeben keine Mittel."
Gerüchte und Vorschläge, die Dakar könnte nach Brasilien ausweichen, wurden mittlerweile von der ASO abgelehnt: "Im Prinzip interessant, aber die Strecken in Brasilien entsprechen nicht denen einer Dakar", hieß es zu diesem Thema. In Südamerika wolle man an Argentinien und Chile sowie dem Start und Ziel in Buenos Aires festhalten.