
VLN: Nürburgring | 19.05.2011
Pech in der Grünen Hölle
Das rot-weiß-rote Team Medilikke Motorsport hatte beim VLN-Lauf auf der Nordschleife kein Glück, kurz vor dem Ziel rollte der BMW mit Motorschaden aus.
Der dritte Lauf der VLN 2011 am Nürburgring/Nordschleife galt als Probelauf für das 24H Rennen Ende Juni. Der Lauf wurde als 6 Stunden ausgetragen und 201 gemeldete Teilnehmer verschlug es an diesem Rennwochenende in die Eifelwälder.
Das Team Medilikke Motorsport trat mit der vollen Fahrerbesetzung Michael Hollerweger, Martin Jakubowics, Stephan Lipp und Gerald Fischer an. Teamleiter Thomas Kofler sah zuversichtlich und optimistisch der bevorstehenden Aufgabe entgegen.
Am Freitag vor dem Rennen fand wieder eine freie Test und Einstellfahrt statt, die auch genutzt wurde, jedoch abermals in der 6. Runde quittierte erneut ein weiteres Getriebe seinen Dienst und verabschiedete sich ebenfalls Richtung Alteisen.
Das gebrauchte Notgetriebe vom 1. Lauf wurde diesmal sicherheitshalber mitgenommen und tatsächlich kam es erneut zum Einsatz und vorweg, es hätte auch ein weiteres mal gehalten.
Voll motiviert und der Vorgangsweise kennend konnte die Mechanikertruppe den Einbau des Notgetriebes diesmal schon um 2 Stunden früher vermelden.
Mit großer Vorfreude startete das Team pünkltich um 8.05 Uhr mit dem Qualifying am Samstag. Trotz sehr starkem Verkehr stellte Michael Hollerweger den BMW E36 325i mit 10:20 schließlich auf den 171ten Startplatz gesamt und 8 Platz in der Klasse V4.
Abermals absolvierte Martin Jakubowics den Startturn perfekt und nachdem diesmal wirklich hart und erbarmungslos gefahren wurde, war selbst ein Rennerfahrener Martin Jakubowics erleichtert seinen Stint unbeschadet absolviert zu haben.
Nach 8 Runden übergab er das Steuer an Gerald Fischer. Kaum hatte dieser die Hände an das Lenkrad gelegt, setzte Nieselregen (kennt man aus dem Jahr 2008, da hat es immer nur geregnet nachdem Gerald die Hand aufs Lenkrad gelegt hat) auf dem Großteil der Rennstrecke ein.
Nachdem der Regen nicht die vollständige Strecke betraf und Wetterbesserung in Sicht war entschied der Fahrer auf Slicks zu bleiben.
Die folgenden 8 Runden waren dann die wohl schwierigsten Nordschleifenrunden von Gerald Fischer bisher, allerdings konnten gegenüber der Konkurrenz 2 Boxenstops eingespart werden, und somit ergab sich der 4te Rang in der Klasse mit nur geringem Abstand zu Platz 2 und 3.
Nun lautete die Aufgabe für Stephan Lipp, der ab der 16ten Rennrunde „Mr. Green“ übernahm, volle Attacke. Bei auftrocknender Strecke konnte Stephan den Abstand zu den vorderen Plätzen halten und nach hinten einen Vorsprung herausfahren.
Um keinen zusätzlichen Boxenstop zu riskieren mußte Stephan kurzfristig statt 8 nun 9 Runden absolvieren. Diese Aufgabe absolvierte Stephan perfekt und somit übernahm Michael Hollerweger diesmal als Schlußfahrer den BMW ab der 25. Runde.
Hoch motiviert mit Blick nach Vorne stürzte sich Michael in den mittlerweile heiteren Rennnachmittag. Den 3ten Klassenplatz in Reichweite mußte Michael allerdings nach 5 Stunden und 40 Minuten Rennzeit doch zur Kenntnis nehmen, daß „Mr.Green“ einen BMW M3 in der Fuchsröhre selbst dann nicht außen überholen kann, wenn man versucht in den dritten Gang zurückzuschalten und mit Schwung vorbeizuziehen.
Somit verabschiedete sich der Motor bei ca. 12.000 Umdrehungen Richtung Schmelzofen und Michael Hollerweger rollte in der vorletzten Runde vor dem Metzgesfeld aus.
Die Nachricht des Motorschadens traf das Team völlig unerwartet, da mit diesem traurigen Ende eigentlich gar niemand mehr gerechnet hatte. Aber das ist halt Motorsport wo Freude und Trauer sowie Genie und Wahnsinn Alltag sind.
Die ersten 10 des Feldes wurden von der Rennleitung mit 1 Strafrunde wegen rücksichtslosem Fahren bestraft und dazu ist nur zu gratulieren. Das Tempo und die Art wie sich die schnelleren Fahrzeuge teilweise vorbeipressen ist einfach nicht mehr zu dulden und stellt eine große Gefahr für alle Teilnehmer dar.
Die Rennleitung hat absolut richtig gehandelt und greift zukünftig noch früher und härter gegen so eine Fahrweise ein. Es wurde sogar schon vom „Krieg in den Eifelwäldern“ gesprochen, nur den braucht wirklich niemand.
Somit konnte der Farnbacher Hankook Ferrari den ersten Sieg auf der Nordschleife verbuchen. Der nächste Einsatz von Medilikke Motorsport findet Ende Juni statt und geht dann über die Distanz von 24 Stunden.