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„Lass die Knöpfe weg, die du nicht brauchst!“

Gerhard Berger hat für die Besorgnis der Piloten, sie müssten zu viele Knöpfe drehen, nur wenig Verständnis. Mit Nick Heidfeld geht er hart ins Gericht.

Ex-Formel-1-Pilot Gerhard Berger kann die aktuelle Aufregung um die mit Knöpfen überladenen Lenkräder in den Grand-Prix-Boliden nicht verstehen.

In seiner eigenen aktiven Zeit fuhr der Österreicher größtenteils noch mit manuellem Getriebe, sprich die rechte Hand ging regelmäßig vom Lenkrad weg.

Dazu kam in der Turbo-Ära der 80er Jahre die Bedienung des entsprechenden Dampfrades mit der linken Hand. "Das war kein einfacher Schalter, wo sich auf Knopfdruck alles automatisch einstellt. Da hast du an einem Rad gegen einen Federwiderstand andrehen müssen, und diese mechanische Verstellung war lange nicht so exakt wie ein elektronischer Impuls", erinnert sich Berger gegenüber Auto, Motor und Sport.

Mit Blick auf die derzeitige Kritik einiger Piloten kann er nur lächeln. "Ich habe gelesen, dass sich Heidfeld beschwert. Da kann ich ihm nur sagen: Lass die Knöpfe weg, die du nicht brauchst", so der Österreicher und setzt noch einen drauf: "Der Schumacher bedient zehn Knöpfe gleichzeitig, wenn er weiß, dass es ihn schneller macht."

Gegen Ende seiner aktiven Karriere waren sowohl die Turbomotoren als auch die manuelle Schaltung zwar verschwunden, dafür hielt die Elektronik im großen Stil Einzug in den Cockpits.

Zu Beginn der 90er Jahre mussten beziehungsweise konnten die Piloten unter anderem Elemente wie die aktive Radaufhängung, Traktionskontrolle, Differenzial sowie das Benzingemisch und die Bremsbalance während der Fahrt justieren.

"Wir hatten auch viel Arbeit im Auto" bestätigt der zehnfache Grand-Prix-Sieger und hat speziell in Richtung des Kubica-Ersatzpiloten noch einen Rat auf Lager: "Dem Alesi war das mit der Traktionskontrolle immer zu kompliziert. Deshalb hat er den Schalter nicht angerührt. Das kann Heidfeld auch machen."

Anders hingegen ordnet er die Kritik Sebastian Vettels in Bezug auf das neu bestückte Lenkrad ein: "Wahrscheinlich schimpft er so, weil Red Bull Racing auf diesem Gebiet einen Nachteil hat", vermutet Berger bei den "Bullen" einen möglichen Fehler bei der sinnvollen Belegung der einzelnen Knöpfe. "Der Sebastian ist ein ausgefuchster Junge. Der weiß, was er tut, wenn er sich beschwert."

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