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Formel 1: Testfahrten Barcelona

Trotz Quali-Simulation - beachtliche Bestzeit

Im Rahmen einer Qualifying-Simulation konnte Sauber-Pilot Sergio Perez die bislang schnellste Zeit der Abschluss-Testfahrten in Montmelo markieren.

Der dritte von fünf Testtagen am Circuit de Catalunya in Barcelona endete mit einer Überraschung.

Denn nach zwei (programmgemäßen) Red Bull Racing-Bestzeiten am Dienstag und Mittwoch war heute Sergio Perez Schnellster.

Der Sauber-Rookie stand trotz eines KERS-Problems schon zu Mittag an der Spitze des Klassements und konnte sich dort behaupten.

Allerdings hatte Perez höchstwahrscheinlich weniger Benzin an Bord als die vermuteten Topteams RBR und Ferrari.

Schließlich absolvierte der Mexikaner am späten Vormittag Qualifying-Runs mit jeweils nur einer fliegenden Runde.

Im Rahmen dieser Quali-Simulation markierte Perez auch seine Bestzeit von 1:21.761 Minuten, was - hauchdünn vor Sebastian Vettel - einer neuen Wochenbestmarke entspricht.

Vier rote Flaggen

Eine Viertelstunde vor Schluss musste Perez einen Rückschlag hinnehmen, als er am Ende der Boxengasse stehen blieb und die letzte Unterbrechung des Tages verursachte. Zum Glück konnte er gleich danach weiterfahren.

Zuvor hatte zweimal der Williams von Rubens Barrichello den Dienst quittiert - vormittags wegen eines laut Teamauskunft "kleinen Problems, das nichts mit KERS zu tun hatte" (das Hybridsystem war heute nicht aktiviert), dann noch einmal eine halbe Stunde vor Schluss.

Williams trat heute schon in der Melbourne-Konfiguration für das erste Saisonrennen an, abzüglich eines neuen Auspuffsystems, das voraussichtlich erst in Sepang Premiere feiern wird.

Barrichello erreichte damit den vierten Platz, 0,876 Sekunden hinter Perez. Dazwischen reihten sich Felipe Massa (Ferrari/+0,331) und Mark Webber (RBR-Renault/+0,705) ein, die auf den Longruns wieder den stärksten Eindruck hinterließen.

Interessantes Detail am Rande: Webber bekam am Nachmittag Boxensignale angezeigt, die vermuten ließen, dass er einen Longrun gegen irgendeine Art von Richtzeit fuhr. Die Signale lauteten beispielsweise: "L9 +3,0" oder "L13 +5,2".

Massa, dessen Ferrari 150° Italia weiterhin zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk läuft, legte zwischendurch eine Reihe von Qualifying-Runs hin. Auf eine schnelle Runde scheint Ferrari aber nicht ganz mit Red Bull mithalten zu können.

Mercedes "noch nicht mit wenig Benzin

Bei Mercedes legte Michael Schumacher einige Runs mit nur einer fliegenden Runde hin, allerdings dürfte er dabei noch etwas mehr Benzin an Bord gehabt haben.

"Bisher sind wir noch nicht mit wenig Benzin gefahren", erklärt Sportchef Norbert Haug. Das hebe man sich für die letzten Tage der Wintertests auf: "Später probiert man vielleicht auch mal einen Low-Fuel-Run, um das Qualifying zu simulieren. Aber das haben wir erst später vor."

Schumacher absolvierte 89 Runden und wurde mit gut einer Sekunde Rückstand Fünfter. Sein MGP W02 war wieder mit dem neuen Auspuffsystem ausgestattet, außerdem auch mit einigen weiteren Neuerungen, die Nico Rosberg gestern noch nicht zur Verfügung standen.

Rang sechs ging an Nick Heidfeld (Renault/+1,780), der nur am Nachmittag im Einsatz war und seine persönliche Bestzeit erst in den letzten Minuten der Session markierte.

Das Programm des Deutschen bestand aus zahlreichen kurzen Runs - mit dem Ziel, den optimalen Umgang mit den Pirelli-Reifen zu erlernen.

Sieben Zehntel langsamer als "Quick Nick" war Teamkollege Witali Petrow, der am Vormittag nur 24 Runden drehen konnte.

Beim Russen streikte das KER-System. Zwischen den beiden Renault-Piloten landete - trotz Untersteuerns - Heikki Kovalainen (Lotus/+2,229) an siebter Position.

Getriebeprobleme bei Lotus

Lotus erlebte keinen reibungslosen Tag: Nach einem nächtlichen Getriebewechsel stimmten einige Werte im Getriebegehäuse nicht. Später stellte sich heraus, dass sich ein Wasserleck gebildet hatte, das Jarno Trulli (12./+12,724) wertvolle Kilometer kostete.

Auch als Kovalainen übernahm, war das Problem noch nicht ganz aus der Welt, sodass das Team heute Nacht ein komplett neues Getriebe einbauen wird.

Bei Force India kam erstmals in dieser Woche Adrian Sutil zum Einsatz, der unter anderem einen neuen Heckflügel testen durfte. Genau wie Paul di Resta gestern konzentrierte er sich am Nachmittag auf Rennvorbereitungen. Dabei kam mit zweieinhalb Sekunden Rückstand der neunte Platz heraus.

Zehnter wurde Jaime Alguersuari (+3,018), dessen Teamchef Franz Tost die Toro-Rosso-Crew einen Boxenstopp nach dem anderen trainieren ließ.

Für die erste rote Flagge des Tages hatte indes schon nach einer Stunde Jerome D'Ambrosio (Marussia-Virgin/+5,575) gesorgt - Benzindruck. Der Belgier wurde noch vor Lotus-Routinier Trulli Elfter.

Morgen steht der letzte Testtag dieses Winters mit allen Teams auf dem Programm - inklusive geplanter Weltpremiere des neuen HRT F111.

Für Samstag haben sich dann nur noch McLaren, Ferrari, Mercedes, Williams und HRT angesagt.



Zeiten

 1.  Sergio Perez        Sauber-Ferrari        1:21.761
 2.  Felipe Massa        Ferrari               1:22.092
 3.  Mark Webber         RBR-Renault           1:22.466
 4.  Rubens Barrichello  Williams-Cosworth     1:22.637
 5.  Michael Schumacher  Mercedes              1:22.892
 6.  Nick Heidfeld       Renault               1:23.541
 7.  Heikki Kovalainen   Lotus-Renault         1:23.990
 8.  Witali Petrow       Renault               1:24.233
 9.  Adrian Sutil        Force India-Mercedes  1:24.334
10.  Jaime Alguersuari   Toro Rosso-Ferrari    1:24.779
11.  Jerome D'Ambrosio   Virgin-Cosworth       1:27.336
12.  Jarno Trulli        Lotus-Renault         1:34.485

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