MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Rossi: Erfolg – oder Trennung von Ducati

Valentino Rossi sieht sich auch im kommenden Jahr bei Ducati; sollte es allerdings mit der GP12 nicht aufwärts gehen, stehen die Zeichen auf Trennung.

Das Projekt Ducati hatte sich Valentino Rossi vor dieser Saison sicherlich einfacher vorgestellt. Nachdem Casey Stoner mit der Desmosedici in vier Jahren 23 Grand-Prix-Siege sowie einen WM-Titel feiern konnte, ging der neunmalige Weltmeister davon aus, nach einer gewissen Eingewöhnungsphase früher oder später ebenfalls um Rennsiege mitkämpfen zu können.

Doch nach den ersten elf Rennen dieser Saison steht für Rossi nur ein einziger Podestplatz zu Buche: Beim Grand Prix von Frankreich belegte der "Doktor" den dritten Platz. Von Siegen oder gar seinem zehnten WM-Titel sind Rossi und Ducati weiter entfernt denn je. "Ich hatte es mir etwas einfacher vorgestellt. Es ist sinnlos, das zu leugnen", wird Rossi von AS zitiert.

"Stoner war mit dem Motorrad sehr stark, stürzte aber häufig", erinnert sich der langjährige Yamaha-Pilot. Man habe geglaubt, dass Stoner als Fahrer einfach für merkwürdige Stürze anfällig sei. "Aber das stimmte nicht. Stoner war auf der Ducati schnell, musste aber immer Risiken eingehen." Da Rossi in diesem Jahr bislang ohnehin nicht um Siege kämpfen konnte, konzentrierte er sich darauf, in den Rennen Stürze zu vermeiden. Mit Erfolg: Der Routinier punktete in allen elf WM-Läufen und liegt in der Gesamtwertung immerhin auf Platz vier.

"Er ist nach wie vor sehr motiviert und sieht, dass Ducati sehr hart arbeitet", sagt Yamahas ehemaliger Teamchef Davide Brivio zu Motor Cycle News über Rossi. "Valentino arbeitet auch sehr hart, auch wenn er seinen Ansatz verändern musste. Es ist nie Valentinos Art gewesen, um fünfte und sechste Plätze zu kämpfen, aber es braucht einfach etwas Zeit, um mit der Entwicklung voranzukommen."

Spätestens mit der Einführung der neuen Motorenregel in der kommenden Saison soll es bei Ducati aufwärts gehen. Topspeeds von 350 Stundenkilometern seien künftig durchaus denkbar. "Ich weiß, dass es verdammt schnell ist", bestätigt Rossi gegenüber motorsport-total.com. "Als ich die GP12 in Mugello getestet habe, musste ich am Ende der Geraden grinsen. Die 1.000er-Bikes sind sehr schnell, aber meiner Meinung nach ist das okay."

"Wir werden wahrscheinlich in den Bereich von 350 km/h vorstoßen, aber das ändert im Grunde nicht viel. Der Hauptunterschied im Vergleich zu den 800er-Maschinen liegt in der besseren Beschleunigung aus den Kurven heraus", meint Rossi. Sollte Ducati mit der GP12 der Spitze genauso wie in diesem Jahr hinterherfahren, würde es Ende 2012 wahrscheinlich zur Trennung kommen. "Dann wäre es für mich sicherlich schwierig, mit Ducati weiterzumachen – und auch für Ducati. Ich sollte dann ein anderes Motorrad ausprobieren – und Ducati einen anderen Fahrer."

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

"Auf den Geraden gefressen"

Preining erlebt bitteres Manthey-Heimspiel

Warum für Ex-Champion Thomas Preining ausgerechnet beim Manthey-Heimspiel nichts ging - und der "Grello" auf den Geraden zur Beute der Konkurrenz wurde

Was sich 2026 beim DTM-Kalender ändert, worauf das zurückzuführen ist, und wie es in der kommenden Saison mit neuen Kursen und Überschneidungen aussieht

Caterham soll 2027 zurück in die Formel 1: Ein Jungunternehmer aus Kuwait verfolgt ein ambitioniertes Projekt unter neuem Namen

Es gab zuletzt einige Rochaden auf den Teamchef-Posten, und es kamen neue Gesichter dazu - Alle wollen sich für den Sport und dessen Zukunft einsetzen

Wer fährt 2026 neben Max Verstappen? Ein Ex-Red-Bull-Fahrer findet deutliche Worte über Yuki Tsunoda - und warnt vor einem frühen Aufstieg von Isack Hadjar

Wasserstoff in Le Mans

Wie ist der Wasserstand?

Nach der anfänglichen Euphorie um diverse Wasserstoffprojekte steckt der Karren scheinbar fest - Was die Gründe sind und wie es weitergeht