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Motorrad-WM: Silverstone

Stoner stürmte auf die Poleposition

Honda-Werkspilot Casey Stoner konnte mit einem neuen Rundenrekord die Poleposition erobern und Simoncelli und Lorenzo auf die Plätze verweisen.

Foto: Bridgestone

Casey Stoner hat sich Dank eines neuen Rundenrekords auf dem Silverstone Circuit die Pole-Position für den Grand Prix von Großbritannien gesichert. Der Australier umrundete die 5,9 Kilometer lange Rennstrecke in 2:02.020 Minuten und verweis damit Marco Simoncelli (2./2:02.208) und Jorge Lorenzo (3./2:02.237) auf die Plätze.

Das einstündige Qualifying am Samstagnachmittag begann mit einer bösen Überraschung für Cal Crutchlow. Der Tech-3-Pilot stürzte bereits kurz nach Beginn des Trainings schwer. Der Lokalmatador wurde sofort ins Streckenhospital gebracht, wo ein Bruch des linken Schlüsselbeins und eine Gehirnerschütterung diagnostiziert. Crutchlow wird beim Rennen am Sonntag voraussichtlich nicht starten können.

Wesentlich schlug sich Crutchlows Teamkollege Colin Edwards. Der Texaner hatte sich erst vor einer Woche, im Training zum Grand Prix von Katalonien, das Schlüsselbein gebrochen, geht aber in Silverstone schon wieder an den Start. Edwards qualifizierte sich als Achter für einen Startplatz in der dritten Reihe (2:04.508).

Crutchlow war nicht der einzige Fahrer, der in der Qualifikation stürzte. Toni Elias rutschte nach rund 20 Minuten über das Vorderrad seiner LCR-Honda weg und musste das Training mit seiner Ersatzmaschine fortsetzen. Dem Moto2-Champion gelang allerdings auch in der Schlussphase kein bedeutender Fortschritt und beendete das Training als 14. (2:05.862).

An der Spitze zeichnete sich hingegen ein spannender Dreikampf zwischen Stoner, Simoncelli und Lorenzo um die Pole-Position ab. Weltmeister Lorenzo hatte bis 20 Minuten vor Schluss die erste Position inne, wurde dann aber von Stoner abgelöst. Sechs Minuten später schob sich Simoncelli an die Spitze, bevor weitere sechs Minuten später erneut Stoner eine Bestzeit aufstellte.

Der Honda-Werksfahrer überzeugte wie schon am Freitag vor allem im letzten Streckenabschnitt. Während der letztlich viertplatzierte Ben Spies (2:02.677) im ersten Sektor am schnellsten war, fuhr Stoner in den letzten Kurven vor der Start-Ziel-Linie in seiner eigenen Liga. Auffällig war, wie aggressiv der Australier in der Club-Kurve innen über die Randsteine abkürzen konnte, ohne dabei die Kontrolle über seine RC212V zu verlieren. Im Gegenteil, Stoner gewann so die entscheidenden Zehntelsekunden.

Nicht nur Zehntelsekunden, sondern ganze 3,7 Sekunden fehlten Ducati-Star Valentino Rossi. Der neunmalige Weltmeister erlebte am Samstagnachmittag eine sportliche Katastrophe, indem er sich nur für den 13. Startplatz qualifizieren konnte. Teamkollege Nicky Hayden (7./2:04.304) war rund anderthalb Sekunden schneller als Rossi.

Für die größte positive Überraschung aus Ducati-Sicht sorgte hingegen Karel Abraham. Der Tscheche, den viele Experten vor der Saison stets am unteren Ende des Klassements erwartet hatten, stellte seine Desmosedici in die zweite Startreihe (6./2:04.151). Abraham fehlten allerdings bereits mehr als zwei Sekunden auf Pole-Setter Stoner.

Moto2: Marquez beendet Bradls Pole-Serie

Das Qualifying der Moto2 in Silverstone stand ganz im Zeichen von Marc Marquez. Bereits im Vorjahr gewann der Spanier das Rennen der 125er-Klasse auf dem umgebauten Traditionskurs. Auch in dieser Saison zeigte der Spanier auf der schnellen Strecke seine Klasse und holte sich die Pole-Position in 2:09.005 Minuten. Damit durchbrach der amtierende 125er-Weltmeister die Pole-Serie von Stefan Bradl, der bislang in dieser Saison immer auf dem besten Startplatz stand.

Auf Platz zwei kam Lokalmatador Scott Redding. Sein Rückstand von 0,497 Sekunden auf Marquez ist für Moto2-Verhältnisse groß. Bradl musste sich mit Platz drei begnügen, steht aber auch beim sechsten Saisonrennen in der ersten Startreihe. "Durch den Wind war es nicht einfach, aber ich kann zufrieden sein. Unsere Pace ist okay", sagt Bradl. "Der Abstand nach vorne ist zwar ziemlich groß, aber ich stehe trotzdem in der ersten Reihe. Wir müssen abwarten, wie das Wetter am Sonntag wird."

Den vierten Startplatz zog Jules Cluzel an Land. Die beiden Italiener Simone Corsi und Michele Pirro komplettierten die zweite Startreihe. Randy Krummenacher konnte nicht ganz das Tempo der Spitze gehen und hatte 1,3 Sekunden Rückstand. Seine beste Zeit bescherte dem Schweizer den siebten Startplatz, knapp hinter Ex-MotoGP-Pilot Aleix Espargaro. Mike di Meglio und Alex de Angelis komplettierten die Top 10.

Für die weiteren beiden Schweizer im Feld lief das Qualifikationstraining enttäuschend. Tom Lüthi verpasste im Vorjahr an gleicher Stelle knapp den Sieg, doch in dieser Saison ist er mit seiner Suter bislang nicht auf dem umgebauten Kurs auf Tempo gekommen. Auch im Kampf um die Startplätze konnte der 24-Jährige kein Wort um die vorderen Ränge mitreden. Als Zwölfter hatte der Eidgenosse 1,6 Sekunden Rückstand auf Marquez, der ebenfalls auf einer Suter fährt.

Einen Rückschlag musste Dominique Aegerter hinnehmen. Auf Platz 31 lag der Technomag-CIP-Pilot weit zurück und verpasste seine persönlichen Ziele deutlich. Nach den guten Rennen zuletzt wollte der 20-Jährige in Silverstone um die Podestplätze mitkämpfen. Auch Andrea Iannone hatte mit großen Problemen zu kämpfen und wurde abgeschlagen 33. Da die Regenwahrscheinlichkeit am Sonntag sehr hoch ist, kann aber alles möglich sein.

Ein durchwachsenes Qualifikationstraining erlebte Max Neukirchner. In seiner sechsten Runde stürzte der Deutsche und beschädigte die MZ im Kiesbett. Seine schnellste Zeit fuhr der ehemalige Superbike-Pilot bereits im zweiten Umlauf. Diese Marke sorgte für Startplatz 17. MZ-Teamkollege Anthony West lag über fünf Sekunden zurück und reihte sich an der 26. Stelle ein.

Lokalmatador Bradley Smith hatte ein verkorkstes Training. Zuerst fuhr der Brite verkehrt die Boxengasse entlang und wurde später von technischen Problemen geplagt. Seine Tech 3 lieferte keinen Vortrieb. Mit nur sieben abgespulten Runden wurde der Moto2-Rookie 28. Die Rennleitung wollte sich die Situation in der Boxengasse noch einmal genauer beleuchten.

125 ccm: Vinales erobert erste Pole seiner Karriere

Das Qualifying in Silverstone entwickelte sich zu einem Duell zwischen Nicolas Terol und Maverick Vinales. Ständig wechselte Platz eins zwischen den beiden Spaniern und es herrschten enge Abstände. Zwei Minuten vor dem Fallen der Zielflagge legte Vinales eine Runde in 2:14.684 Minuten vor. Terol attackierte am Limit, aber die Runde war nicht perfekt. Bereits in Le Mans musste sich der WM-Spitzenreiter dem WM-Neuling im Rennen geschlagen geben. Nun holte sich Vinales in seinem erst sechsten Qualifying die erste Pole-Position.

Zudem war der 16-Jährige noch nie zuvor auf der anspruchsvollen Strecke unterwegs. Um 36 Tausendstel verwies er Terol auf den zweiten Platz. Dahinter wurde die Lücke schon größer. Johann Zarco, der am Freitag jeweils die Bestzeit innehatte, holte sich den dritten Startplatz. In die zweite Startreihe schaffte es Sandro Cortese. Der Pilot vom Racing-Team-Germany klassierte sich hinter Efren Vazquez auf Rang fünf. Sein Rückstand auf Vinales betrug neun Zehntelsekunden

"Ich bin sehr zufrieden. Wir haben uns seit gestern extrem gesteigert. Auch vom Freien Training zum Qualifying haben wir noch ein paar Dinge ausprobiert, die sehr gut funktioniert haben", sagt Cortese bei 'Sport1'. "Ich denke, ich habe einen sehr guten Rennrhythmus. Ich bin im Qualifying alleine gefahren. Das war etwas schade, denn mit Windschatten hätte ich noch etwas schneller fahren können."

"Vielleicht wäre die erste Reihe möglich gewesen. Die ersten beiden waren weit weg. Wir haben ein gutes Paket für das Rennen, falls es trocken bleibt. Ich denke, es wird morgen regnen. Ich bin gut vorbereitet. Am Freitag war ich übervorsichtig, aber wenn es drauf ankommt, bin ich bereit."

Ab Rang sechs lagen die Piloten mehr als eine Sekunde hinter der Spitze zurück. Mit Luis Salom und Hector Faubel waren zwei weitere Spanier in den Top 10 auf den Plätzen sechs und sieben zu finden. Jonas Folger wird das Rennen am Sonntag von der dritten Reihe starten. Als Achter hielt er drei weitere Spanier in Schach. Alberto Moncayo, Sergio Gadea und Adrian Martin folgten auf den Positionen neun bis elf.

Bester Lokalmatador wurde Danny Kent als Zwölfter. Sein britischer Landsmann Danny Webb zog mit der Mahindra Platz 15 an Land. Marcel Schrötter mit der zweiten indischen Maschine war etwas langsamer und wird von Rang 22 starten. Der Schweizer Giulian Pedone klassierte sich an der 24. Stelle.

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