
Motorsport: News | 09.03.2011
Marrakesch nicht mehr im WTCC-Kalender
Nicht nur das Chaos aus dem Vorjahr war schuld, die Organisatoren konnten den Event nicht mehr finanzieren – jetzt hat die FIA Marrakesch gestrichen.
Wenige Tage vor dem Saisonauftakt der Tourenwagen-WM erfuhr der Rennkalender noch einmal eine Änderung: Der Weltrat des Automobil-Weltverbands (FIA) strich den Marrakesch-Event aus dem Plan der WTCC, nachdem die örtlichen Rennpromoter nicht dazu in der Lage waren, die Organisation für die beiden WM-Sprintrennen auf die Beine zu stellen. Marokko wurde daher ersatzlos gestrichen.
Eine derartige Entwicklung hatte sich allerdings bereits zum Jahresbeginn angedeutet. Schon vor einigen Wochen gab es Berichte über die Schwierigkeiten der lokalen Veranstalter und die finanziellen Probleme in Marrakesch. In Verbindung mit den europäischen Streckenposten, die man für 2011 hätte "zukaufen" müssen, scheinen diese Hindernisse zu groß geworden zu sein.
Eventpromoter Ali Horma, der für die Ausrichtung der WM-Rennen von Marokko zuständig ist, zeigte sich bei 'Radiomars.ma' bereits in den Wintermonaten besorgt darüber, die finanziellen Garantien für die Veranstaltung vorlegen zu können. "Gelingt uns das nicht, wird der Event vermutlich ersetzt", hatte Horma damals betont. Schlimmer noch: Ein Ersatz für Marrakesch wurde bislang nicht nominiert.
Damit haben die Afrikaner zumindest in diesem Jahr nicht die Chance, die Scharte aus dem Vorjahr auszuwetzen. Beim Marokko-Gastspiel 2010 hatte das blanke Chaos in Marrakesch regiert: Das Safety-Car war in den beiden WM-Rennen auf mehr Führungsrunden gekommen als die Rennfahrer und die Streckenposten hatten die Situation auf der Strecke überhaupt nicht unter Kontrolle.
Aus diesem Grund bestand die FIA in dieser Saison darauf, dass Marrakesch Hilfe von Außen in Anspruch nehmen müsste, um weiterhin im Kalender zu verbleiben. "Wir wollen solche Probleme vermeiden, wie wir sie 2010 hatten", war die Botschaft aus Paris. Nun griffen die Funktionäre des Automobil-Weltverbandes zu ihrer schärfsten Waffe und zeigten Marokko die schwarze Flagge.