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Rallycross-ÖM: Mariapocs

Rallycross bei Flutlicht sorgt für Begeisterung

Mariapocs lud zu Pfingsten zum alljährlichen Nacht-Rallycross. Die Stimmung von Finalläufen unter Flutlicht begeistert Fans und Aktive alle Jahre wieder aufs Neue.

Foto: Leopold Freistätter

Die besten Bilder aus Mariapocs

Nur zehn Österreicher nahmen die lange Anreise in Kauf, um Punkte für die ÖM und die FIA Zonen Trophy zu sammeln, in der Super 1600 waren die Austrianer diesmal nicht vertreten.

Im Zeittraining der Supercars hatten die Gastgeber die Nase vorne. Zoltan Harsanyi (Mitsubishi Evo 5) markierte die Bestzeit vor Tams Revesz (Skoda Fabia T16 4x4) und Rallye-Ass Csaba Spitzmüller im Mitsubishi Evo 8.

Bester Österreicher auf Rang vier Alois Höller im Ford Focus T&16 4x4, Rang sechs ging an seinen Markenkollegen Jürgen Weiß. Bei den Touringcars war Josef Strobl im Mazda RX8 der einzige Österreicher.

Gemeinsam mit dem Ungarn György Fodor (Peugeot 206) bestritt er diesmal die Vorläufe mit der Supernational. Dort ging die Trainingsbestzeit an den Tschechen Roman Castoral (Opel Astra OPC) vor Klaus Freudenthaler (Seat Ibiza) und dem Ungarn Adam Ujhazi (Opel Corsa).

Rang sieben ging an Michael Stoklassa (BMW 325i) bei seinem ersten Auftritt in dieser Saison, unmittelbar dahinter Josef Strobl. Mario Leonhardsberger konnte das Zeittraining wegen einer geknickten Benzinleitung nicht bestreiten.

Im ersten Vorlauf der Supercars war Zoltan Harsanyi nicht zu schlagen. Rang zwei ging an Alois Höller vor Jürgen Weiß und Tristan Ekker (VW Polo TFSI T16 4x4), die Österreicher gaben damit ein klares Lebenszeichen von sich.

Klaus Freudenthaler vor Tomas Hurt und dem Tschechen Jan Talas (Suzuki Swift) lautete die Reihenfolge im ersten Vorlauf der Supernational. Martin Gattringer (Peugeot 306 S16) fuhr auf Rang sechs, Josef Strobl als schnellster der Touringcars wurde Neunter. Viel Diskussionsstoff brachte eine Disqualifikation von Michael Stoklassa.

Ein angeblich rüdes Vergehen gegen den Ungarn György Fodor war der Grund. Stoklassa war sich keiner Schuld bewusst, Unfallgegen Fodor meinte nur: „that‘s Rallycross“. Der Teamchef brachte einen Protest gegen die Entscheidung ein. Nach kurzem Videostudium war die Fehlentscheidung belegt.

Der Ausschluss wurde zurückgenommen, Stoklassa wurde im ersten Vorlauf gewertet. Einziger österreichischer Ausfall blieb damit Markus Werfring, der seine Fahrt wegen eines defekten Schaltgestänges nicht beenden konnte.

Harsanyi vor Revesz, Höller und Weiß lautete die Reihung im zweiten Vorlauf der Supercars. Der Pole Piotr Dyjak verabschiedete sich mit kapitalem Motorschaden am Mitsubishi Evo 8 aus dem Bewerb.

Bei den Supernationals ging die zweite Bestzeit an Roman Castoral vor Freudenthaler, Hurt und dem Slowaken Karol Sedivy im Seat Ibiza. Mit Rang acht brachte sich Michael Stoklassa wieder zurück ins Rennen um die Finalplätze.

Unmittelbar dahinter reihte sich Josef Strobl ein, der damit erneut Schnellster bei den Touringcars war. Mario Leonhardsberger blieb im Startgetümmel liegen und bescherte seiner Crew eine Menge Arbeit am Nissan Sunny.

Harsanyi hatte sich die Pole bei den Supercars bereits vorzeitig gesichert und verzichtete auf den dritten Vorlauf. Alois Höller musste ihn bestreiten, um nicht aus der ersten Startreihe des A-Finales zu fliegen.

Der Oberösterreicher meisterte die Pflichtübung bravourös und holte die letzte Bestzeit vor Revesz und Weiß. Die letzte Bestzeit bei den Supernationals ging an Klaus Freudenthaler, der sich damit auch die Pole für das A-Finale sicherte.

Martin Gattringer holte Rang acht und damit einen Fixplatz für das B-Finale. Andreas Gattringer musste mit technischem Defekt aufgeben. Der Schaden konnte auch bis zum Finale nicht behoben werden, sein Startplatz blieb frei.

Nach dem obligaten Showprogramm und dem Feuerwerk wurden die Finalteilnehmer für eine Streckenbesichtigung unter Flutlicht auf die Bahn geschickt, um 22.00 Uhr wurden die Finalläufe gestartet.

Den Anfang machte das C-Finale der Supernationals das mit einem klaren Sieg von Michael Stoklassa endete, der sich damit den letzten freien Startplatz im B-Finale sicherte. Dort kam er nicht mehr sehr weit, sein rennen endete schon in der turbulenten Startphase. Mit einer Brechstangenaktion wollte er in der ersten Kurve außen am Feld vorbei.

Das ging nicht gut, am Ende der Kurve krachte der BMW in die Streckenbegrenzung. An einer anderen Stelle machte der Ungar Laszlo Brad im VW Golf 2 TDI Bekanntschaft mit der unnachgiebigen Bande. Im dezimierten Feld wurde der Pole Lukasz Kabacinski (BMW E30) als Sieger und Aufsteiger in das A-Finale abgewinkt. Den Start zum A-Finale entschied Klaus Freudenthaler für sich.

Do wie schon so oft räumte sich auch diesmal Roman Castoral die Strecke frei. Ein kleiner Schubs genügte und nicht nur Castoral, sondern auch dessen Landsmann Tomas Hurt gingen am Seat Ibiza vorbei. Freudenthaler kämpfte sich wieder an Hurt vorbei und hatte sich bis zur Zielflagge auch wieder an Castoral herangearbeitet. Vorbei kam er nicht mehr, Castoral holte sich den Sieg vor Freudenthaler und Sedivy.

Obwohl Josef Strobl in den Vorläufen immer vor György Fodor platziert war, entschied der Ungar den Start zum A-Finale der Touringcars für sich. Rundenlang machte Strobl Druck auf den Ungarn, ohne dass sich ihm eine Überholmöglichkeit geboten hätte. Auf der Ziellinie stoppte der Ungar plötzlich und Strobl ging vorbei.

Niemand wusste über den Ausgang des Rennens Bescheid, sogar im anschließenden Parc Ferme rätselten Strobl und Fodor selbst noch über den Zieleinlauf. Schließlich gaben die Zeitnehmer ihre Ergebnisse bekannt. Strobl gewinnt mit einem Vorsprung von 0,038 Sekunden vor Fodor. Das A-Finale der Supercars war der krönende Abschluss.

Mittlerweile war Mitternacht vorbei, die Fans sorgten für Bombenstimmung. Alois Höller zauberte einen Blitzstart auf die Bahn und setzte sich in Führung. Gegen Rennmitte kam Zoltan Harsanyi heran und machte mächtig Druck auf den Oberösterreicher, der sich daraufhin einen seiner seltenen Fehler leistete.

Anfangs der Start Ziel Kurve kam Höller etwas zu quer und konnte den Ford Focus nicht mehr abfangen. Durch den unvermeidlichen Dreher fiel er an das Ende des Feldes zurück. Plötzlich lag Jürgen Weiß an der zweiten Stelle hinter Harsanyi und hatte den drittplatzierten Tamas Revesz voll im Griff.

Lieder spielte der Ford Focus nicht über die komplette Distanz mit, in der letzten Runde brach das linke Vorderrad weg. Knapp vor der Ziellinie musste er den Ungarn passieren lassen, holte aber mit Rang drei einen Podestplatz. Auf den zweiten Rang fehlt schließlich nicht ganz eine Zehntelsekunde.

Jürgen Weiß hat nun auch wieder die Führung in der österreichischen Meisterschaft übernommen. Er hält nun bei 62 Punkten, auf den weiteren Rängen folgen Alois Höller (57) und Tristan Ekker (54).

Mit einem weiteren Laufsieg bei den Super1600 baute der Pole Krysztof Skorupski (VW Polo) seine ÖM-Führung weiter aus. Bei den Touringcars hat sich Josef Strobl wieder etwas Luft verschafft. Er liegt mit 62,5 Punkten an der Spitze der Tabelle, gefolgt von Patrick Breiteneder (Honda Civic Type R) mit 50 Punkten.

Die Wertung der Supernationals entwickelt sich immer mehr in Richtung Roman Castoral. Der Tscheche führt nun mit 95 Punkten vor Klaus Freudenthaler (80), Tomas Hurt (79) und Markus Werfring (74). Die ÖM macht jetzt bis Ende Juli Pause, dann steht der Lauf in Sedlcany/CZ auf dem Programm.

Für Aufsehen sorgte der junge Pole Bartosz Ostalowski. Bei einem Motorradunfall verlor er beide Arme, am vergangenen Wochenende war er unter den Teilnehmern beim Rallycross in Mariapocs. Der Pole ist normalerweise im Driftsport unterwegs, vom polnischen Verband bekam er die Lizenz, um am Rallycross teilzunehmen.

Wie das geht haben sich im Vorfeld wohl alle gefragt. Er pilotiert einen BMW 325i mit Automatikgetriebe. Den Schalthebel bedient er mit dem linken Fuß mit dem er dann den BMW lenkt. Achten sie im Foto in der Galerie auf das Lenkrad, dort ist der Fuß gut zu sehen! Alles im Fahrzeug ist speziell auf ihn abgestimmt.

Den Sicherheitsgurt öffnet er über einen Seilzug mit den Beinen, ebenso bedient er damit den Not-Aus-Schalter und die Feuerlöschanlage. Die Anwesenden kamen aus dem Staunen nicht heraus, wir ziehen den Hut vor dem jungen Mann und wünschen ihm noch viel Erfolg.

Ein positives Zeichen des polnischen Verbandes, der hier große Unterstützung leistete. Auch die OSK in Österreich hat sich schon vor Jahren dazu bekannt und Lizenzen an Menschen mit Behinderung vergeben.

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