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Motorsport: News

DTM startet in neue Ära

Alles neu in der DTM: Wie der umklappbare Heckflügel in der DTM funktioniert, wie der Option-Reifen eingesetzt wird, plus: Der neue Zeitplan.

Fotos: DTM

Nachdem das Drag-Reduction-System, kurz DRS, und der neue Option-Reifen bei den Testfahrten in Barcelona erstmals zum Einsatz kamen, wird das Reglement zu den Novellen immer klarer.

Obwohl beide Techniken nach Formel-1-Vorbild eingeführt wurden, geht die DTM bei Details eigene Wege. Für den umklappbaren Heckflügel gibt es keine fest definierte Zone, der Fahrer kann beim Einsatzort auf der Runde taktieren - und zwar schon bei zwei Sekunden Abstand zum Vordermann.

Das DRS, das die Fahrer aus dem Cockpit betätigen, soll durch einen geringeren Luftwiderstand die Höchstgeschwindigkeit erhöhen. Kommt ein DTM-Pilot in das Zeitfenster, das wahrscheinlich an der Start- und Ziellinie erfasst wird, an einen vor ihm fahrenden Konkurrenten heran, erhält sein Bolide über das Marshalling-System der Rennleitung ein Signal. Das einheitliche Steuergerät von Technikpartner Bosch zeigt die DRS-Freigabe in einem Display an und schaltet gleichzeitig die Betätigung frei.

Innerhalb der nächsten Runde darf das DRS einmal aktiviert werden. Über eine Pneumatik wird der Einheitsheckflügel dabei um 15 Grad flacher gestellt. Das Auto wird auf der Geraden fünf bis sieben Kilometer pro Stunde schneller. Offen bleibt, ob die Technik auch bei Überrundungen eingesetzt werden darf, was in der Formel 1 erlaubt ist. Sollte die Luftbetätigung des Flügels ausfallen, klappt dieser durch den Fahrtwind automatisch in seine Ausgangsposition zurück und bietet beim Bremsen die gewohnte Stabilität.

Da sich die seitlichen Endplatten sichtbar mit dem Heckflügel bewegen, ist der DRS-Einsatz auch für die Zuschauer zu erkennen - das gilt auch für die Option-Reifen.

Nur ein Satz Option-Reifen am Wochenende

An einer gelben Markierung an den ihrer Flanke ist zu auszumachen, ob sie montiert sind. Jeder Pilot wird am Rennwochenende nur einen Satz erhalten, den er während des Rennens einmal einsetzen muss.

Ob und wie viele Boxenstopps vorgeschrieben werden, ist bislang noch offen. Bislang gab es in der DTM zwei Pflichtboxenstopps, die jedoch in die Kritik geraten waren.

In der Saison 2013 werden die Reifensätze für das Rennwochenende am Freitag verlost und von Hankook für die Teams montiert. Danach werden die Reifen bis zum Einsatz im Freien Training verplombt.

Dieses Prozedere wiederholt sich noch einmal zwischen Qualifying und Rennen. Der so genannte Option-Reifen ist ein Pneu, der sich durch eine weichere Gummimischung vom gewohnten DTM-Material von Einheitsausrüster Hankook unterscheidet.

Diese Änderung sorgt dafür, dass der Reifen für einen gewissen Zeitraum, schätzungsweise rund 40 Kilometer, um rund eine bis 1,5 Sekunden bessere Rundenzeiten ermöglicht. Wird dieser Zeitraum überschritten, werden die Resultate dagegen deutlich schlechter.

Wie lange und wann der Reifen im Rennen eingesetzt wird, stellt eine neue Herausforderung für die Strategie der Teams dar. Unterschiedliche Taktiken sollen so zusätzliche Spannung und allen voran deutlich mehr Überholaction bringen.

Neuer Zeitplan für mehr Spannung

Ab der kommenden Saison 2013 geht die DTM mit einem neuen Zeitplan an den Start, von dem sich die Verantwortlichen mehr Spannung für Fans, Fahrer und Teams, aber auch eine weitere Senkung der Kosten versprechen.

Die Einteilung an einem Rennwochenende ist in diesem Jahr straffer als bisher: Das Freie Training am Freitag entfällt und findet fortan samstags vor dem Qualifying statt, das um 14:40 Uhr startet.

Rennstart ist sonntags um 13:30 Uhr. Der Freitag gehört - zumindest sportlich gesehen - ab sofort ausschließlich den Rahmenrennserien.

Speziell im Vorjahr sah sich die DTM von vielen Seiten Kritik ausgesetzt. Viele fanden die Rennwochenenden zu ereignislos, es mangelte an der nötigen Würze.

Der neue Zeitplan soll dadurch mehr Spannung kreieren, dass sich Fehler und technische Probleme schneller auf ein Ergebnis auswirken können. Bislang stand den Teams in der Regel genug Zeit zur Verfügung, Probleme vom Freitag rechtzeitig auszumerzen.

"Der Erlebnischarakter eines Wochenendes muss gestärkt werden", betont Wolfgang Schattling, Direktor Motorsport für Kommunikation und Verwaltung bei Mercedes, worauf es künftig bei der DTM ankommen muss. In diesem Zusammenhang sollten sich alle Beteiligten überlegen, wie man zugunsten der Rennserie den nun trainingsfreien Freitag nutzen könnte.

"Wir müssen darüber nachdenken, was wir am Freitag machen können, aber wir sind natürlich zum Sparen angehalten - die DTM hat da eine Vorreiterrolle", weist Schattling darauf hin, dass man in finanzieller Hinsicht nicht jegliche Art von Event umsetzen könne. "Jeder im Haus muss zeigen, dass der Motorsport nicht nur mehr Geld ausgeben kann, sondern auch sein Niveau halten oder sogar Kosten senken kann. Ein Tag mehr oder weniger für ein großes Team, das macht schon etwas aus bei zehn Veranstaltungen."

Ähnlich sieht das Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff, für den Kostensenkung ebenfalls von enormer Bedeutung ist. Das gestraffte DTM-Wochenende ist laut dem Österreicher eine gute Variante, weiteres Geld einzusparen: "Das wirtschaftliche Umfeld ist schwierig im Moment. Der Ansatz ist, es dem Fan in einer komprimierteren Variante tollen Motorsport zu liefern", sagt der Österreicher.

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