
Formel 3-EM:Vallelunga | 14.10.2013
Marciello und Rosenqvist im Titelrennen
Marciello konnte zwei Läufe gewinnen, Rosenqvist bleibt aber im Titelrennen. Auer auf den Plätzen fünf und sieben, im dritten Lauf keine Zielankunft.
Raffaele Marciello (Prema Powerteam) nutzte seinen Heimvorteil und gewann im 4,085 Kilometer langen Autodromo Piero Taruffi den 25. Saisonlauf der FIA Formel-3-Europameisterschaft.
Alexander Sims (ThreeBond with T-Sport) und Alex Lynn (Prema Powerteam) begleiteten den Schützling der Ferrari Driver Academy auf das Siegertreppchen. Da die Aufholjagd des Schweden Felix Rosenqvist (kfzteile24 Mücke Motorsport) auf Rang zehn endete, konnte der Italiener Marciello seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf nunmehr 32,5 Punkte ausbauen.
Raffaele Marciello verteidigte seine Führungsposition und hielt seinen Vorsprung auf Verfolger Alexander Sims über die gesamte Renndauer konstant zwischen 0,8 Sekunden und 1,2 Sekunden. Ähnlich problemlos verlief der Rennstart für Alex Sims und Alex Lynn auf den Positionen zwei und drei.
Daniil Kvyat (Carlin) reihte sich als Vierter ein, gefolgt von Eddie Cheever (Prema Powerteam), der von einem Ausfall von Félix Serrallés (Fortec Motorsports) profitierte. Hinter dem Römer Cheever, der nur eine halbe Stunde von der Rennstrecke entfernt wohnt, musste Luis Felipe Derani (Fortec Motorsports) seine sechste Position gegen Lucas Auer (Prema Powerteam) verteidigen, während Sven Müller (Van Amersfoort Racing) auf einen Fehler des Duos hoffte.
Der Italiener Antonio Giovinazzi (Double R Racing) sicherte sich bei seinem Heimspiel den neunten Platz vor Felix Rosenqvist, der mit einer Aufholjagd glänzen konnte. Vor allem in der ersten Rennhälfte machte er Platz um Platz gut und kämpfte sich von Startposition 27 bis in die Top Ten nach vorn. Auer beendete das Rennen auf Platz sieben.
Lauf 2: Lynn siegt - Auer auf Platz fünf
Im 26. Saisonrennen setzte sich Alex Lynn (Prema) durch und gewann vor Alexander Sims (T-Sport) und Daniil Kwjat (Carlin). Damit sicherte sich Prema vorzeitig den Titel des besten Teams der Formel-3-EM.Felix Rosenqvist (Mücke), Zweiter der Fahrerwertung, eroberte im italienischen Vallelunga Rang neun, während sein Titelrivale Raffaele Marciello (Prema) beim Start mit einem technischen Defekt ausschied. In der Tabelle hat Ferrari-Nachwuchspilot Marciello nun noch einen Vorteil von 28,5 Punkten auf den Schweden Rosenqvist.
Schon bevor der Start erfolgte, hüllte Rauch das Auto von Marciello ein. Der Italiener, der auf der zweiten Startposition stand, konnte aufgrund technischer Probleme nicht losfahren und schied aus.
Lynn übernahm von der Pole-Position kommend die Führung, gefolgt von Sims, Daniil Kwjat und Eddie Cheever (Prema). Nach einem Ausrutscher von Jann Mardenborough (Carlin) schickte die Rennleitung das Safety-Car noch in Runde eins auf die Piste - ebenso wie einige Umläufe später, als Lucas Wolf (URD seinen Dallara nicht auf der Strecke halten konnte.
Nach beiden Safety-Car-Phasen konnte Lynn sich wieder vom Feld absetzen, während Sims sich erfolgreich gegen die Angriffe von Kwjat wehrte. Im Ziel hatte Sieger Lynn schließlich einen Vorsprung von fünf Sekunden auf Sims. Kwjat wurde als Dritter abgewinkt, gefolgt von Cheever, der das Podest bei seinem Heimspiel knapp verpasste. Lucas Auer (Prema), Luis Felipe Derani (Fortec), Antonio Giovinazzi (Double R) und Sven Müller (Van Amersfoort) reihten sich bei sonnigem Wetter auf den Plätzen fünf bis acht ein.
"Meine Pace war in diesem Rennen wirklich gut", freut sich Lynn. "Ich hatte im Gegensatz zu Alexander Sims neue Reifen und habe deshalb auch damit gerechnet, dass ich schneller sein würde als er. Aber dass ich so viel schneller sein würde, hätte ich nicht gedacht. Letztendlich war es für mich ein gutes Rennen mit einem tollen ersten Platz. Im dritten Rennen heute Nachmittag hoffe ich, noch einmal auf das Podest klettern zu dürfen."
"Es war teilweise ein einsames Rennen für mich", meint Sims. "Ich bin mit alten Reifen gefahren und konnte Alex nicht folgen. Dennoch denke ich, dass ich zufrieden sein kann, denn ich bin vom vierten Startplatz auf Rang zwei nach vorne gekommen."
"Mein Start war in Ordnung, aber Alex schräg hinter mir hatte einen wirklich guten Beginn. Die Kämpfe mit ihm haben Spaß gemacht", sagt Kwjat. "Generell freue ich mich natürlich, auf dem Podest zu stehen und mit guten Resultaten die Schlussphase dieser Saison zu absolvieren. Im dritten Rennen heute Nachmittag wird es schwierig, noch einmal das Siegertreppchen zu erreichen. Vom achten Startplatz benötige ich sicher etwas Glück."
Weiter hinten versuchte Rosenqvist, einen Weg durch das Feld zu finden. Der Schwede musste nach einem Vorfall im Qualifying aus der letzten Startposition ins Rennen gehen und arbeitete sich bis auf Rang neun nach vorn. John Bryant-Meisner (Fortec) komplettierte bei seinem ersten Auftritt in der Formel-3-EM als Zehnter die Top 10.
Lauf 3: Wieder Marciello - Auer out
Nur wenige Stunden nach seinem Ausfall im 26.Rennen konnte Ferrari-Nachwuchshoffnung Raffaele Marciello (Prema) wieder strahlen: Der Italiener gewann im Autodromo Piero Taruffi in Vallelunga deutlich vor Luis Felipe Derani (Fortec) und Alexander Sims (T-Sport).Da sich sein härtester Titelkontrahent Felix Rosenqvist (Mücke) mit Rang sechs zufrieden geben musste, konnte Marciello seinen Vorteil in der Gesamtwertung der Formel-3-Europameisterschaft auf 45,5 Punkte ausbauen. Die Entscheidung im Kampf um den Titel des Europameisters wurde damit auf das Saisonfinale vertagt, das am kommenden Wochenende auf dem Hockenheimring stattfindet.
Vor allem in der Anfangsphase war das dritte Rennen des Wochenendes ereignisreich: Der in Rom lebende Eddie Cheever (Prema) blieb beim Start stehen und Nicholas Latifi (Carlin) konnte eine Kollision nicht verhindern. Ebenfalls in Runde eins wurde Sean Gelael (Double R) von einem Kontrahenten seitlich in den Boliden von Lucas Wolf (URD) abgedrängt. Beide Piloten mussten nach einem kurzen Ausflug ins Gras ihr Rennen beenden. Es folgte eine Safety-Car-Phase.
Nach dem Restart in Runde vier hatte Marciello noch immer die Nase vorn. Luis Felipe Derani, Felix Serralles (Fortec), Sims und Alex Lynn (Prema) verfolgten ihn. Infolge eines harten Duells mit Lynn drehte sich Serralles und schied vorzeitig aus. Leader Marciello baute seinen Vorsprung unterdessen weiter aus und freute sich schließlich über seinen zweiten Sieg vor heimischem Publikum.
"Es war wichtig, das Rennen hier zu gewinnen, denn Felix startete hinter mir und so konnte ich meinen Vorsprung in der Gesamtwertung wieder vergrößern", sagt Marciello. "Trotzdem weiß ich, dass die Meisterschaft noch lang ist. Ich habe in Zandvoort gelernt, dass auch ein großer Vorsprung keine Sicherheit bedeutet. Ich werde mich nun auf das Finalwochenende in Hockenheim konzentrieren und dort noch einmal alles geben."
"Eigentlich habe ich nichts anders gemacht als in den ersten beiden Rennen. Die beiden Unterschiede waren meine bessere Startposition und die neuen Reifen, die ich in diesem Rennen noch zur Verfügung hatte. Es ist gut, in allen drei Rennen von Vallelunga gepunktet zu haben", sagt Derani. Hinter ihm glänzte Sims mit einer konstanten Leistung: In allen drei Läufen des Wochenendes stand der Brite, dessen Dallara von einem Nissan-Motor angetrieben wird, auf dem Siegertreppchen.
"In allen drei Läufen auf dem Podest zu stehen, zeigt die Klasse meines Teams T-Sport", jubelt Sims. "Ich bin sicher, sie haben auch die Fähigkeiten, ein Rennen zu gewinnen, aber leider waren meine Startpositionen dafür nicht gut genug. In diesem Rennen hatte ich einen guten Fight mit Alex Lynn, in dem ich einen kleinen Fehler machte. Danach konnte ich ihn aber doch noch überholen und das Rennen als Dritter beenden."
Hinter Alex Lynn und Jordan King (Carlin) überquerte Rosenqvist, der das Rennen nach einem unglücklichen Qualifying von der 13. Startposition begann, die Ziellinie. Daniil Kwjat, Harry Tincknell (beide Carlin), Dennis van de Laar (Van Amersfoort) und Michel Lewis (Mücke) folgten auf den Positionen sieben bis zehn. Lucas Auer kam nicht ins Ziel.