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GP2: Spa

Überraschungssieger Sam Bird

Das erste GP2-Rennen in Spa gewinnt überraschend der Russian Time-Pilot Sam Bird, Ausfall des Österreichers Rene Binder.

Was war das für ein wichtiger Schritt in Sachen Meisterschaftskampf. Sam Bird dominierte beim Hauptrennen der GP2-Serie in Spa-Francorchamps und fuhr sich ganz nah in Richtung Tabellenspitze. Der Russian-Time-Pilot fuhr ungefährdet zu seinem vierten Saisonsieg vor DAMS-Pilot Marcus Ericsson und Alexander Rossi (Caterham). Auch Fabio Leimer (Racing Engineering) ist nach seinem vierten Platz wieder ganz dick im Geschäft.

Denn für die beiden Meisterschaftsführenden Stefano Coletti (Rapax) und Felipe Nasr (Carlin) setzte es auf der Ardennen-Achterbahn eine Nullnummer. Während Coletti lediglich auf Rang 13 ins Ziel rollte, schied Nasr nach einer teaminternen Kollision mit Jolyon Palmer schon frühzeitig aus. Für beide bedeutet dies auch eine schlechte Ausgangsposition für das morgige Sprintrennen, das James Calado (ART) von Pole angehen wird.

Der Brite sicherte sich hinter Tom Dillmann (5./Russian Time), Julian Leal (6./Racing Engineering) und Stephane Richelmi (7./DAMS) den achten Platz und somit die beste Ausgangslage für Sonntag. Die Top 10 in Belgien rundeten die beiden Hilmer-Piloten Robin Frijns und Adrian Quaife-Hobbs ab. Für die deutschsprachigen Piloten gab es wenig zu holen. Nach Leimer war Simon Trummer (Rapax) als Zwölfter der Bestplatzierte, Daniel Abt (ART) wurde 16., Rene Binder schied schon in der ersten Runde aus.

Der Österreicher kam schon am Start nicht vom Fleck - anders als die anderen 25 Piloten, die überraschenderweise unbeschadet durch die erste Kurve kamen. Positionell unbeschadet verlief der Start allerdings nicht für Fabio Leimer. Der Schweizer kam von Rang zwei schlecht weg und musste James Calado passieren lassen, der daraufhin mit Sam Bird schon einen beachtlichen Vorsprung herausfahren konnte.

Dieser war allerdings schnell wieder Geschichte, als ein Unfall von Daniel de Jong (MP) das Safety-Car auf die Strecke schickte. Der Niederländer war in der Eau Rouge heftig abgeflogen, stieg aber aus eigener Kraft aus seinem Boliden. Schuld war eine Berührung mit Rio Haryanto (Addax) eingangs der Kurve, bei der sich de Jong den Hinterreifen aufschlitzte und den Boliden nicht mehr abfangen konnte.

Kurz nach dem Restart war das Rennen für Felipe Nasr zu Ende. Der Zweitplatzierte in der Meisterschaft versuchte sich in La Source optimistisch an Teamkollege Jolyon Palmer vorbeizubremsen, doch die beiden kollidierten bei dem Unterfangen. Während Palmer weiterfahren konnte, war das Rennen für Nasr schon beendet. Das waren gute Nachrichten für Fabio Leimer, der so seinen Rückstand in der Meisterschaft verringern konnte.

Beflügelt zog der Schweizer in einem harten Manöver auf der Kemmel-Gerade an Calado vorbei und machte sich auf die Jagd nach Bird. Calado klagte allerdings schon früh über Reifenprobleme und legte einen zeitigen Stopp ein. Der sollte dem Briten allerdings zum Verhängnis werden. Weil ein Rad klemmte, fiel der ART-Pilot weit zurück und wurde am Ende Achter. Gleiches geschah übrigens auch bei Stefano Coletti, der sich mit Rang 13 zufriedengeben musste.

Doch für den Monegassen kam es nach seinem Stopp noch dicker. Erst musste er noch vor der Eau Rouge Calado passieren lassen, dann fuhr am Ausgang der Kurve noch MP-Pilot Dani Clos in den Rapax-Piloten hinein. Der Spanier schimpfte über den Monegassen, bekam aber selbst für die Aktion eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt - und musste zusätzlich noch zum Reparaturstopp an die Box kommen.

Nachdem kurz hintereinander alle Fahrer zum Pflichtstopp abgebogen waren, bot sich plötzlich ein anderes Bild. Marcus Ericsson und Alexander Rossi waren nun vor Leimer gelangt und lieferten sich bis zum Ende ein Duell um den zweiten Platz. Wirkliche Angriffsversuche seitens des Amerikaners waren aber Mangelware. Vorne an der Spitze drehte derweil Bird ungefährdet seine Kreise. Lediglich Simon Trummer bot dem Briten bis eine Runde vor dem Ende die Stirn. Doch der Schweizer war noch nicht zu seinem Pflichtstopp hereingekommen, den er in allerletzter Sekunde ableistete und auf Rang zwölf fiel.

Eine Schrecksekunde gab es auch noch kurz vor dem Ende. Caterham-Pilot Sergio Canamasas verunfallte noch im kurvenreichen Mittelsektor. Der Spanier hatte schon früh über Bremsprobleme geklagt und schoss urplötzlich einfach geradeaus. Auch er konnte allerdings unverletzt aussteigen. An der Spitze interessierte das Sam Bird recht wenig. Der Russian-Time-Pilot fuhr letztlich mit sieben Sekunden Vorsprung über die Linie.

Damit liegt der Brite mit 121 Zählern jetzt nur noch 14 Punkte hinter Coletti (135). Das bedeutet für ihn derzeit allerdings nur Rang vier, weil ihm Teamkollege Tom Dillmann noch die zwei Punkte für die schnellste Rennrunde abluchste. Somit reiht sich Bird einen Zähler hinter Fabio Leimer ein (122). Weitere sieben Punkte davor liegt Felipe Nasr (129). Leimer hat von allen vier Piloten morgen die beste Ausgangsposition.

Der Schweizer geht wegen der Reversed-Grid-Regel im Sprintrennen von Rang fünf in den Lauf, Bird von Rang acht. Stefano Coletti auf 13 und Felipe Nasr auf 24 haben ein ganzes Stück Arbeit vor sich, wenn sie in die Punkte gelangen wollen. Das könnte die Chance für James Calado sein, noch einmal im Meisterschaftsrennen einzugreifen. Der Brite startet morgen von Pole. Das Rennen wird um 10:35 Uhr Ortszeit gestartet.

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