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GP2 Series: Spa

Sieg für Calado

James Calado konnte in Spa-Francorchamps vor Julien Leal und Adrian Quaife-Hobbs den Sprint gewinnen. Rene Binder landete auf Platz 20.

James Calado meldet noch einmal seine Ansprüche auf den Meistertitel an. Der Brite, der noch Außenseiterchancen im Titelkampf besitzt, feierte beim Sprintrennen der GP2-Serie in Spa-Francorchamps einen Start-Ziel-Sieg. Der ART-Pilot siegte am Ende knapp vor Julian Leal (Racing Engineering) und Adrian Quaife-Hobbs (Hilmer), denen er sich in einem Dreikampf erwehren musste.

Hinter dem Führungstrio kam erst einmal 16 Sekunden lang gähnende Leere, bevor Stephane Richelmi (DAMS) und Fabio Leimer (Racing Engineering) auf den nächsten Plätzen eintrudelten. Der Schweizer machte im Meisterschaftskampf erneut wichtigen Boden gut, da alle seine Konkurrenten am Sonntag punktelos blieben. Die letzten Zähler für Rang sechs bis acht sicherten sich nämlich Jolyon Palmer (Carlin), Johnny Cecotto jun. (Arden) und Tom Dillmann (Russian Time).

Wie beim gestrigen Samstagsrennen verlief der Start durch La Source überraschend reibungslos. James Calado konnte seine Pole-Position verteidigen und führte das Feld vor Leal und Richelmi an, der seinen zweiten Startplatz einbüßte. Doch dahinter fand sich schnell Quaife-Hobbs ein, der von Rang zehn einen wahren Blitzstart einlegte. Der Brite konnte sich in Runde zwei auf der Kemmel-Geraden auch noch Richelmi schnappen und lag fortan auf Rang drei.

Dahinter machte ein weiterer Pilot von sich reden. Stefano Coletti zeigte einen brillanten Start und kam von Rang 13 schnell auf Platz sechs vor. Noch in der ersten Runde überholte er Meisterschaftskonkurrent Fabio Leimer und befand sich somit wieder in einer hervorragenden Ausgangsposition. Doch der Rapax-Pilot hatte sich den Startvorteil taktisch erschlichen und musste im weiteren Rennverlauf dafür büßen.

Als einziger Pilot war Coletti nämlich auf weichen Reifen gestartet und spielte zu Beginn seine Grip-Vorteile aus. Doch dass man ein ganzes Rennen nicht auf weichen Pneus durchstehen kann - am Sonntag gibt es keinen Pflicht-Boxenstopp - musste der Monegasse schnell begreifen. Gegen Rennmitte brachen die Pirelli-Reifen an seinem Rapax komplett ein. In Runde neun zog Leimer in La Source wieder an Coletti vorbei, eine Runde später folgte an gleicher Stelle auch Dillmann seinem Schweizer Kollegen.

Die Chance auf Punkte war ganz schnell dahin, als auch das restliche Feld problemlos an ihm vorbeizog, und Coletti die Box aufsuchen musste. Am Ende wurde der Meisterschafts-Leader auf Rang 23 abgewunken. In den Punkten befand sich dadurch plötzlich Ex-HRT-Testpilot Dani Clos (MP), doch eine fragwürdige Durchfahrtsstrafe für Verursachen einer Kollision ließen den Spanier aus den Punkten purzeln. Die schnappten sich so Palmer, Cecotto und Dillmann.

Der Franzose in Russian-Time-Diensten dürfte allerdings noch ein wenig um den letzten Punkt zittern müssen. In der letzten Schikane der letzten Runde bremste sich Felipe Nasr optimistisch neben ihn, um wenigstens noch einen Punkt zu erhalten. Dillmann verteidigte sich und kürzte daraufhin die Schikane ab und blieb vor dem Carlin-Piloten. Doch spannend ging es gegen Ende nicht nur im Mittelfeld zu.

Nachdem sich Calado zu Beginn des Rennens leicht absetzen konnte, kam Leal mit fortschreitender Dauer immer näher an den ART-Piloten heran. Und auch Quaife-Hobbs stürmte plötzlich mit Riesenschritten von hinten an das Duo. Nur durch wenige Zehntelsekunden getrennt ging es in die letzten Runden, doch ernsthafte Angriffe setzte keiner der Piloten, sodass es am Ende bei der Reihenfolge Calado, Leal, Quaife-Hobbs blieb. Für Leal ist es die erste Podestplatzierung der Saison, für Quaife-Hobbs nach Monaco die zweite.

Aus deutschsprachiger Sicher gab es neben Leimer aber wieder einmal weniger Erfolge zu vermelden. Simon Trummer (Rapax) kam als Elfter ins Ziel, Daniel Abt (ART) wurde als 16. abgewunken. Für Rene Binder (Lazarus) gab es nach seinem Ausfall gestern ebenfalls wenig zu holen (20.). Robin Frijns (Hilmer) kam bei seinem halben Heimrennen als einziger Pilot nicht ins Ziel.

Für die Meisterschaft bedeutet das Ergebnis, dass es noch spannender geworden ist. Stefano Coletti (135) verteidigt weiterhin seinen Sechs-Punkte-Vorsprung vor Felipe Nasr (129). Fabio Leimer (128) liegt nun nur noch einen Punkt hinter dem Brasilianer und hat wieder gute Chancen und das Momentum auf seiner Seite. Sam Bird (121) konnte als 14. heute ebenfalls keine Zähler gutmachen, dafür ist James Calado (111) nach seinem ersten Saisonsieg wieder in Schlagdistanz.

Die ersten fünf Piloten trennt somit nur noch ein einziger Sieg im Hauptrennen voneinander. Noch sind drei Rennwochenenden auf dem Programm. Das nächste Rennen findet in zwei Wochen im Rahmen der Formel 1 in Monza statt.

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