
Motorsport: News | 09.12.2013
Leonardo DiCaprio als Teambesitzer
Der amerikanische Filmstar Leonardo diCaprio ist Mitbesitzer des neuen Venturi-Teams. Und auch Virgin feiert ein Comeback in der Formel E.
Fotos: Venturi Grand Prix, Virgin Racing
Prominenter Neuzugang für die neue Formel E: US-Schauspieler Leonardo DiCaprio engagiert sich bekanntlich seit Jahren für diverse Umweltprojekte und ist nun ein Joint Venture mit Venturi Automobiles eingegangen, die als Venturi Grand Prix ein Team in der neuen Formel E stellen. Damit wird der 39-jährige Weltstar quasi zu einem Teambesitzer der elektrisch betriebenen Formel-Renner, die ab 2014 insgesamt zehn Saisonrennen unter anderem in Los Angeles und Berlin austragen.
Alles aus gutem Grund: "Die Zukunft unseres Planeten hängt von unserer Fähigkeit ab, verbrauchseffiziente und saubere Fahrzeuge zu entwickeln", ließ DiCaprio verlauten. "Venturi Grand Prix hat mit seiner Entscheidung eine bemerkenswerte Voraussicht bewiesen, ein umweltfreundliches Rennteam auf die Beine zu stellen. Ich kann mich glücklich schätzen, nun ein Teil dieses Vorhabens zu sein."
Neun von zehn mögliche Formel-E-Teams haben bereits den Segen der FIA erhalten und mit dieser prominenten Aufstellung dürfte es reine Formsache sein, dass die Monegassen zur Nummer zehn werden. Zudem ist Venturi Automobiles im Besitz des aktuellen Geschwindigkeit-Rekordes für elektrisch betriebene Landfahrzeuge (495 km/h). Der neue Venturi VBB3 wurde erst vor einigen Wochen im Beisein von Prinz Albert von Monaco vorgestellt und soll 2015 auf den großen Salzseen rund um Bonneville im US-Bundesstaat Utah 645 km/h schaffen.
"Venturi ist seit mehr als einem Jahrzehnt ein Pionier im Bereich von elektrisch betriebenen High-Performance-Fahrzeugen", sagte Firmengründer Gildo Pallanca Pastor. "Die Formel E gibt uns eine fantastische Plattform, unsere Technologie im Motorsport weiterentwickeln zu können." Die Formel-E-Fahrzeuge sollen im Rennbetrieb der ersten Saison - gemessen an Venturi-Standards - vergleichsweise dezente 225 km/h erreichen.
Natürlich freut sich auch Serienchef Alejando Agag über den prominenten Neuzugang aus Hollywood: "Es ist mir eine Ehre, Venturi Grand Prix als zehntes und letztes Team in der Formel-E-Meisterschaft zu begrüßen", sagte Agag. "Ich möchte auch Leonardo DiCaprio persönlich in unserer Serie willkommen heißen. Es gibt nur wenige Menschen auf diesem Planeten, die die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit so vehement verbreiten."
"Leute wie er oder Richard Branson [Virgin-Boss; Anm. d. Red.] sind globale Umweltbotschafter. Es ist ein Privileg für unsere Serie und wird in großem Maße dabei helfen, den Gebrauch von Elektrofahrzeugen in allen Städten dieser Welt nach vorne zu bringen." Zum Weltstar wurde DiCaprio 1997 mit seiner Hauptrolle in Titanic. Bisher gab es für ihn drei Oscar- und neun Golden-Globe-Nominierungen, den er für seine Hauptrolle in Aviator 2005 einmal gewann.
Virgin Racing in der Formel E
Erst Formel 1, jetzt Formel E: Unternehmer Richard Branson steigt mit seiner Virgin-Gruppe in der kommenden Saison in die Formel E ein. Als neuntes von insgesamt zehn Teams wurde Virgin heute vorgestellt. Die Elektro-Rennserie ist somit das nächste Projekt des Briten, der 2010 schon zusammen mit dem Manor-Rennstall in die Formel 1 einstieg, wo das Team zwei Jahre lang das Virgin-Branding erhielt, bevor es in die Hände von Marussia ging."Der Start der Formel-E-Meisterschaft ist eine aufregende Nachricht für alle Rennfans und auch für diejenigen, die an die Entwicklung von großartigen Elektroautos in Zukunft glauben", erklärt Branson anlässlich der Vorstellung seines Teams. "Das Bedürfnis, schnelle, verlässliche und haltbare Rennautos zu bauen, wird dem Sektor bei der Beschleunigung helfen und die Elektroautos einem großen, globalen Publikum präsentieren."
"Mit Rennen in vielen berühmten Stadtzentren erwarte ich viele Zuschauer, eine Menge Spaß und ein paar fliegende Funken, wenn der Wettbewerb angeheizt wird", so der Brite weiter. Branson wird die Geschicke des Teams aber nicht selbst leiten, sondern das Zepter in die Hände seines Landsmannes Alex Tai legen. Der Brite sollte vor vier Jahren eigentlich schon Teamchef des Formel-1-Teams werden, trat aber nach nur einem Monat wieder von seinem Posten ab.
Nun soll Tai etwas länger bleiben. "Ich bin absolut begeistert von dem Konzept der Formel E und glaube, dass es gut zur Marke Virgin passt", so der Geschäftsmann, der schon viele Jahre für Bransons Unternehmen tätig ist. Laut Tai sei Virgin schon immer eine Marke gewesen, die sich als Vorreiter neuer aufregender Dinge präsentiert. Natürlich dürfe da auch die Formel E nicht fehlen. "Die zugängliche Art der Serie mit den Rennen im Herzen großartiger Städte sollte eine wundervolle Atmosphäre kreieren", schwärmt er schon jetzt.
Formel-E-Boss Alejandro Agag zeigt sich derweil hocherfreut, dass er erneut einen prominenten Namen für seine Serie gewinnen konnte, nachdem schon Teams wie Abt, Andretti oder e.dams mit Alain Prost ihre Teilnahme bestätigt haben. "Es freut mich außerordentlich, dass ich Richard Branson und das Virgin Racing Team in der Formel E begrüßen kann, und dass sie die neue Elektrorennserie der FIA gewählt haben, um in den Spitzenmotorsport zurückzukehren."
"Eine globale Marke wie Virgin, die für ihre technologische Innovation und sportliche Leidenschaft bekannt sind, als eines unserer zehn Teams an Bord zu haben, ist ein fantastischer Zusatz für die Meisterschaft und zeigt ihren Einsatz bei nachhaltiger Mobilität", so der Spanier.
Mit der Zusage von Virgin und Venturi ist das Starterfeld der Formel E komplett. Bislang wurden neben Virgin und Venturi auch Abt, Super Aguri, Drayson, Dragon, Andretti, e.dams, Mahindra und China Racing präsentiert. Das erste Rennen startet am 13. September 2014 in Peking.