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Motorrad-WM: Katar

Eine Honda vor drei Yamahas

Marc Marquez  stellte im zweiten freien Training die Bestzeit auf, hinter ihm lauert die Yamaha-Armada.

Foto: MotoGP

Das zweite Freie Training der MotoGP hätte beinahe etwas verspätet begonnen, denn es fielen Regentropfen in der Wüste! Trotzdem wurden die zweiten 45 Minuten pünktlich gestartet und die Topstars drehten fleißig ihre Runden auf dem Losail-Kurs in Katar. Die Regentropfen machten keine Probleme, aber der Asphalt war weiterhin sandig und staubig. Das hielt die Fahrer aber nicht vom Training ab.

Der Trend des Vortages wurde bestätigt: Yamaha-Rückkehrer Valentino Rossi präsentierte sich bärenstark und bestimmte über weite Strecken das Tempo. In den letzten fünf Minuten purzelten allerdings noch die Zeiten, denn die meisten Fahrer hatten vorne die harte Mischung und hinten weich aufgezogen.

Die Bestzeit ging an Rookie Marc Marquez in 1:56,477 Minuten. In den letzten Minuten schüttelte der Spanier mit einem neuen Hinterreifen diese Bestmarke aus dem Ärmel. Dagegen lief es auch diesmal für seinen Honda-Teamkollegen Dani Pedrosa nicht rund. Der Spanier klagte am Vortag über Probleme beim Einlenkverhaltens einer RC213V. Zudem ist er körperlich nicht ganz fit. Unter dem Strich bedeutete das einen Rückstand von 1,4 Sekunden auf seinen jungen Teamkollegen und Platz sieben.

Optimal lief es dagegen für Yamaha. Rossi war in den Schlussminuten an der Box und beendete das Training schließlich auf Rang drei (+0,326 Sekunden). Weltmeister Jorge Lorenzo legte am Ende noch zu und schob sich auf Platz zwei. Sein Rückstand auf Marquez betrug 0,268 Sekunden. Lorenzo ist mit der neuesten Chassis-Spezifikation unterwegs, während Rossi eine um einen Schritt ältere Ausbaustufe verwendet. Auch Cal Crutchlow zeigte mit der Vorjahres-Yamaha im Tech-3-Team wieder auf. Der Brite landete an der vierten Position. Auf Marquez fehlten allerdings schon knapp sieben Zehntelsekunden.

Stefan Bradl spulte mit seiner LCR-Honda insgesamt 17 Runden ab. Dabei probierte er beide Reifenmischungen aus und geriet in seinen schnellen Runden hinter Claiming-Rule-Fahrer in Verkehr. Nach den 45 Minuten war er auf Platz fünf zu finden, wobei 0,780 Sekunden auf Marquez fehlten. Alvaro Bautista klassierte sich mit der Gresini-Honda als Zehnter. Speziell seine angebrochenen Finger bereiten dem Spanier Schmerzen auf dem Motorrad. Lediglich Marquez und Bradl konnten von den Top 10 ihre Zeiten vom Vortag verbessern.

Bester Ducati-Fahrer war erneut Andrea Dovizioso auf Rang sechs. Zudem war er mit 343 km/h der Schnellste auf der langen Zielgeraden. Der Rückstand wuchs im Vergleich zum Vortag allerdings auf 1,4 Sekunden an. Sein Teamkollege Nicky Hayden reihte sich hinter Pedrosa als Achter ein. Im Pramac-Ducati-Team hatte Ben Spies die Nase mit Platz neun die Nase vor Rookie Andrea Iannone, der Zwölfter wurde. Rookie Bradley Smith (Tech-3-Yamaha) setzte seine Lernkurve mit Position elf fort.

Bester Claiming-Rule-Vertreter war erneut Aleix Espargaro (Aspar). Einen Prototypen konnte er diesmal nicht schlagen, aber als 13. fehlte ihm nur eine Zehntelsekunde auf Iannone. Dahinter folgten Yonny Hernandez (PBM), Hector Barbera (Avintia), Randy de Puniet (Aspar) und Karel Abraham (Cardion). Ab Platz 18 betrug der Rückstand schon über vier Sekunden. Das waren Danilo Petrucci (Ioda), Hiroshi Aoyama (Avintia), Lukas Pesek (Ioda) und Routinier Colin Edwards (Forward). Auf den letzten Plätzen waren die Rookies Claudio Corti (Forward), Bryan Staring (Gresini) und Michael Laverty (PBM) zu finden.

Moto3- KTM was sonst?

Für die Nachwuchsfahrer der Moto3-Klasse stand am Freitag nur das dritte Freie Training auf dem Programm. Der Losail-Kurs in Katar war weiterhin sandig, zudem fielen Regentropfen, wodurch die Zeiten des Vortages nicht erreicht wurden. Es herrschte zunächst viel Fahrbetrieb, aber rund zehn Minuten vor Ablauf der Zeit wurde der Regen etwas stärker. Slicks blieben aber die erste Wahl und die Zeiten purzelten noch.

Vizeweltmeister Luis Salom, der in diesem Jahr im KTM-Werksteam von Aki Ajo fährt, setzte sich in 2:08,167 Minuten an die Spitze. Damit war er allerdings um rund neun Zehntelsekunden langsamer als seine Bestzeit am Vortag. Jonas Folger (Kalex-KTM) hielt auch im dritten Training zeitweise Platz eins und landete am Ende auf Rang drei. Die letzten Minuten, als es stärker regnete, verbrachte Folger in der Aspar-Box. Der Rückstand auf Salom betrug 0,489 Sekunden.

Auch der Spanier Alex Rins (KTM) mischte kräftig vorne mit und wurde hinter Salom Zweiter (+0,442 Sekunden). Die Geheimfavoriten waren damit an der Spitze zu finden. Dagegen hatte Maverick Vinales, der in diesem Jahr auch eine KTM fährt, Rückstand - nämlich genau 1,7 Sekunden. Vinales bereitet sein verletzter Finger hauptsächlich in den Bremszonen Probleme. Er beendete das Training als Siebter.

Dafür setzte sich der Australier Jack Miller vom Rading-Team-Germany mit seiner FTR-Honda mit der viertschnellsten Zeit in Szene. Sein Teamkollege John McPhee ging allerdings zu Boden. Auf den Positionen fünf und sechs klassierten sich Efren Vazquez mit der neuen Mahindra und Alex Marquez (KTM). Die Top 10 komplettierten Romano Fenati (FTR-Honda), Dani Webb (Suter-Honda) und Niklas Ajo (KTM).

Die weiteren drei Deutschen im Feld, die alle auf einer Kalex-KTM sitzen. tasteten sich Schritt für Schritt heran. Schnellster dieses Trios war Toni Finsterbusch als 24. Sein Rückstand auf die Spitze betrug 3,6 Sekunden. Sein Kiefer-Teamkollege Florian Alt kam auf Platz 26. Philipp Öttl folgte direkt dahinter auf Rang 27. Ein Aufwärtstrend war bei den jungen Nachwuchsfahrern zu erkennen.

Die rutschigen Verhältnisse wurden einigen Fahrern zum Verhängnis. Neben McPhee stürzte auch Niccolo Antonelli wie am Vortag von seiner FTR-Honda. Folgers Aspar-Teamkollege Eric Granado, der im Vorjahr noch in der Moto2 unterwegs war, rutschte ebenfalls aus und landete im Kiesbett.

Moto2 - Nakagami mit Bestzeit im Wüstenregen

Das dritte Freie Training der Moto2-Klasse wurde stark vom Wetter beeinflusst. Bereits zu Beginn fielen über dem Losail-Kurs in Katar Regentropfen. Nach rund 15 Minuten wurde der Regen etwas stärker und alle Fahrer kehrten zurück an die Box. Es gibt keine Regenreifen in Katar, denn durch die Spiegelungen im Flutlicht wäre es zu gefährlich bei starkem Regen zu fahren.

Der Niederschlag ließ schließlich wieder etwas nach und vereinzelt fuhren Fahrer mit Slicks auf die Strecke. Starker Wind machte die Verhältnisse auch nicht einfacher. Zudem vermischte sich das Wasser mit dem vielen Sand auf der Strecke, wodurch der Asphalt schmierig und rutschig war.

Nach und nach herrschte in den letzten 20 Minuten wieder mehr Fahrbetrieb. Zwölf Minuten vor Ablauf der Zeit setzte wieder stärkerer Regen ein und die Fahrer bogen wieder an die Box ab. In den letzten sechs Minuten wagten sich wieder einige Fahrer auf die Strecke. Das Trainingsergebnis war aufgrund der Bedingungen wenig aussagekräftig. Die Bestzeit hatte wie am Vortag Takaaki Nakagami (Kalex) in 2:01,480 Minuten aufgestellt. Damit war er allerdings um eine halbe Sekunde langsamer als am Donnerstag.

Topfavorit Pol Espargaro (Kalex) war um 0,085 Sekunden langsamer und reihte sich auf Platz zwei ein. Kurz vor Ablauf der Zeit machte Espargaro auch einen Ausflug durch eines der Kiesbetten. Er blieb aber auf seinem Motorrad sitzen und kehrte an die Box zurück. Scott Redding und Esteve Rabat (beide Kalex) setzten sich ebenfalls mit den Positionen drei und vier wieder in Szene. Rabat fing in der Schlussminute noch einen heftigen Rutscher ab. Simone Corsi hielt die Speed-Up-Fahne als Fünfter hoch.

Schnellster Suter-Vertreter war Johann Zarco auf Rang sechs. Dahinter folgten Julian Simon (Kalex), Alex de Angelis (Speed Up) und Nico Terol (Suter). Bester Schweizer war Dominique Aegerter (Suter) als Zehnter. Sein Rückstand auf Nakagami betrug 1,4 Sekunden. Der 22-Jährige markierte seine persönliche Bestzeit im letzten Umlauf und steigerte sich dabei noch um drei Zehntelsekunden. Auch Moto2-Rookie Sandro Cortese (Kalex) setzte sich gut ins Szene. Der Deutsche klassierte sich hinter Aegerter als Elfter.

Marcel Schrötter (Kalex) konnte dagegen nicht die Leistung vom Vortag reproduzieren, denn er landete nach elf Runden nur auf Platz 27. Es gab ein Problem mit der Bremse, weshalb er erst verspätet das Training aufnehmen konnte. Der Schweizer Randy Krummenacher blieb am Freitag auf seiner Suter sitzen, doch auch er hatte Rückstand. 2,3 Sekunden fehlten dem Eidgenossen auf die Spitze, womit er auf Platz 20 landete. Für die Moto2 war der Tag nach diesem Training bereits wieder vorbei.

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