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Motorrad-WM: Misano

Marquez wieder auf Pole

Marc Marquez konnte im Qualifying in Misano seine bereits sechste Pole erobern, neben ihm starten Jorge Lorenzo und Valentino Rossi aus Reihe eins.

Foto: Bridgestone

Honda-Werkspilot Marc Marquez konnte in Misano seine Dominanz aus den Freien Trainings ins Qualifying retten. Der Spanier demütigte seine Gegner in der 15-minütigen Session und brach Casey Stoners Rundenrekord aus der Saison 2011. Marquez war der einzige Pilot, der eine 1:32er-Zeit fahren konnte. Das Yamaha-Werksduo komplettiert Startreihe eins. Jorge Lorenzo setzte sich im Qualifying knapp gegen Teamkollege Valentino Rossi durch. Doch die Rückstände waren groß: Beide Yamaha-Werkspiloten lagen mehr als eine halbe Sekunde zurück.

Marquez führte die Zeitenliste bereits nach dem ersten Schlagabtausch an. Lorenzo und Rossi folgten. Keinen guten Stint erwischte Honda-Werkspilot Dani Pedrosa, der nach dem ersten Versuch nur Achter war. Der Spanier schimpfte beim Reifenwechsel und schlug mit der Faust auf den Tank seiner Honda RC213V. Und auch beim zweiten Versuch lief es für Pedrosa nicht optimal. Der Vizeweltmeister kam Ende nicht über Startplatz vier hinaus und verpasste die Zeit von Marquez um mehr als acht Zehntelsekunden.

Dass die vier Werkspiloten von Honda und Yamaha die Startplätze eins bis vier holten, war nach den Freien Trainings keine Überraschung. Doch Marquez' Dominanz und der klare Sieg über Teamkollege Pedrosa glich einer Demütigung. "Ich fühle mich schon am gesamten Wochenende so gut", freut sich der MotoGP-Neuling. "Ich bin schnell und kann einen guten Rhythmus fahren."

Der Sturz im vierten Freien Training beeindruckte Marquez nicht. "Im vierten Freien Training hatte einen kleinen Unfall. Ich habe einen dummen Fehler gemacht. Aber ich weiß, warum ich gestürzt bin, das ich wichtig. Ich denke morgen wird es interessant. Jorge hat einen guten Rhythmus und auch Valentino ist hier recht stark. Wenn er in Training schnell ist, wird er im Rennen sehr schnell sein."

Lorenzo verpasste die Pole-Position trotz des neuen Getriebes mit einem Rückstand von 0,513 Sekunden deutlich. "Ich bin glücklich über das Seamless-Getriebe, denn das ist ein recht großer Vorteil. Wir haben allerdings noch nicht die beste Abstimmung für diese Strecke gefunden", gesteht der amtierende Weltmeister. "Wir haben viele Probleme, vor allem beim Beschleunigen haben wir eine Menge Schlupf. Deshalb war Marc so viel besser, ich konnte nicht schneller fahren."

Teamkollege Rossi wackelte zwischenzeitlich an Lorenzos Vormachtstellung im Team. Beim zweiten Versuch schob sich der "Doktor", der seit Samstag mit einem besonderen Helmdesign fährt, an Lorenzo vorbei. "Wir habe seit gestern Morgen sehr gut mit dem Motorrad gearbeitet. Ich wurde in jedem Training schneller. Heute war mein Motorrad fantastisch. In den finalen 15 Minuten bin ich mit der besten Abstimmung in dieser Saison gefahren", erklärt Rossi.

"Ich hatte viel Grip und konnte angreifen. Zu Beginn hatte ich viel Verkehr, aber mit dem zweiten Reifen war ich alleine auf der Strecke und konnte meine Rundenzeit stark verbessern. Ich bin sehr zufrieden, denn es war wichtig, morgen aus der ersten Reihe zu starten, denn die beiden Honda sind sehr schnell, vor allem Marquez, und auch Jorge ist sehr konstant. Morgen möchte ich aufs Podium fahren", schildert der neunmalige Weltmeister.

Eine deutliche Steigerung gelang Cal Crutchlow (Yamaha). Der Tech-3-Pilot musste sich zwar erst im Q1 für den finalen Durchgang qualifizieren, holte am Ende aber einen Startplatz in der zweiten Reihe. Neben Pedrosa und Crutchlow wird auch CRT-Pilot Aleix Espargaro (ART) aus Startreihe zwei ins Rennen gehen. Der Aspar-Pilot nutzte den Performance-Vorteil des weichen Hinterreifens und war nicht nur bester CRT-Pilot sondern ließ auch sieben Prototypen hinter sich.

LCR-Pilot Stefan Bradl lieferte ein unauffälliges Qualifying ab. Der Deutsche verpasste die Pole-Position-Zeit von Marquez um 1,183 Sekunden und holte sich den siebten Startplatz. Markenkollege Alvaro Bautista rutschte beim zweiten Versuch von Platz vier auf Position acht zurück. Neben den beiden Satelliten-Hondas startet Andrea Dovizioso als bester Ducati-Pilot aus der dritten Reihe.

Startreihe vier ist komplett in Ducati-Hand: Nicky Hayden war eine Zehntelsekunde langsamer als Dovizioso und holte sich Startplatz zehn. Im Pramac-Teamduell setzte sich Ersatzpilot Michele Pirro mit der Labor-Desmosedici knapp gegen Stammpilot Andrea Iannone durch. Alle vier Ducati-Piloten lagen innerhalb von eineinhalb Zehntelsekunden und bestätigten damit, dass das zur Verfügung stehende Paket momentan nicht viel mehr hergibt.

Im Q1 spitzte sich ein Dreikampf zwischen den beiden Tech-3-Yamaha-Piloten und Pirro zu. Crutchlow musste erstmals in der laufenden Saison den Weg über Q1 gehen, legte aber mit einer guten Zeit vor. Pirro fuhr auf dem gleichen Niveau wie Crutchlow. Bradley Smith meldete ebenfalls einen Anspruch an das Erreichen des finalen Qualifying-Abschnitts an. Zwischenzeitlich lagen alle drei Prototypen innerhalb von weniger als zwei Zehntelsekunden.

Und auch die CRT-Piloten gaben sich noch nicht geschlagen. Randy de Puniet (ART) und Colin Edwards (FTR-Kawasaki) fuhren zu Beginn des Q1 gute Zeiten. Zwischenzeitlich fuhren Crutchlow und Pirro exakt die gleiche Rundenzeit. Crutchlow stand an der Spitze, weil er die Zeit als Erster fuhr und entschied sich, den Rest der Session von der Tech-3-Box aus zu verfolgen. Doch Pirro legte nach und setzte sich wenige Tausendstel vor Crutchlow an die Spitze.

Smith wagte ebenfalls noch einen Versuch und wollte damit seinen Teamkollegen um den Platz im Q2 bringen. Doch Smith scheiterte. Der Rookie stürzte, blieb aber unverletzt. Dadurch konnte Crutchlow aufatmen. Smith blieb nur Startplatz 13. Hinter dem Yamaha-Piloten sicherte sich Routinier Edwards ebenfalls einen Start aus der fünften Reihe. Markenkollege Hiroshi Aoyama wird am Sonntag Startreihe fünf komplettieren.

Aspar-Pilot de Puniet rutschte bis auf Position 16 ab. Damit musste sich der Franzose teamintern erneut recht deutlich geschlagen geben. Hector Barbera (FTR-Kawasaki) holte sich knapp vor Claudio Corti (FTR-Kawasaki) Startplatz 17. Danilo Petrucci (Suter-BMW) konnte seine Leistungen aus den Freien Trainings nicht bestätigen und kam nicht über Startplatz 19 hinaus. Michael Laverty (PBM-Aprilia) setzte sich gegen Teamkollege Yonny Hernandez (ART) durch. Karel Abraham (ART) quälte sich mit Schmerzen zu Startplatz 22. Bryan Staring (FTR-Honda) und Lukas Pesek (Suter-BMW) runden das Feld ab.

Moto2: Espargaro auf Pole

Nach der Enttäuschung von Silverstone meldete sich Pons-Pilot Pol Espargaro (Kalex) im Qualifying zum Grand Prix in Misano wieder zurück. Der WM-Zweite sicherte sich knapp die Pole-Position und verdrängte kurz vor dem Ende der Session Teamkollege Esteve Rabat von Platz eins. Doch auch Takaaki Nakagami (Kalex) hatte bis zuletzt Chancen auf die Pole-Position. Der Japaner verpasste aber bei seinem finalen Versuch eine Verbesserung, weil er im Verkehr aufgehalten wurde.

Die Top 3 befanden sich innerhalb von weniger als einer Zehntelsekunde. Und auch Suter-Pilot Tom Lüthi war in Schlagdistanz: Der Schweizer sicherte sich mit einem Rückstand von 0,129 Sekunden den vierten Startplatz. Hinter Lüthi klaffte eine Lücke zu WM-Leader Scott Redding (Kalex). Der Brite war bei seinem schnellsten Umlauf 0,544 Sekunden langsamer als WM-Konkurrent Espargaro. Xavier Simeon (Kalex) komplettiert die zweite Startreihe.

Johann Zarco (Suter) fiel im Vergleich zu den Freien Trainings etwas zurück. Der Franzose wird das Rennen zusammen mit Julian Simon (Kalex) und Marcel Schrötter (Kalex) aus der dritten Startreihe in Angriff nehmen. Schrötter lag zwischenzeitlich noch weiter vorn, wurde am Ende aber etwas durchgereicht. Dennoch kann der SAG-Pilot sehr zufrieden sein. Schrötter verpasste die Pole-Position um lediglich 0,802 Sekunden.

Dominique Aegerter (Suter) war am Ende nur drei Tausendstelsekunden langsamer als Schrötter und muss deshalb mit der vierten Startreihe zufrieden sein. Mattia Pasini (Speed Up), der im Qualifying einen harmlosen Sturz hatte, und Aspar-Pilot Nico Terol (Suter) komplettieren die vierte Startreihe. Tech-3-Pilot Danny Kent zog sich zwischenzeitlich den Zorn von Landsmann Redding auf sich, lieferte am Ende aber mit Startplatz 13 eine ordentliche Leistung ab und war erneut deutlich schneller als Teamkollege Louis Rossi, der nur 23. wurde.

Aspar-Pilot Jordi Torres, der auch in der kommenden Saison für das Team von Jorge Martinez fahren wird, unterlag Terol im teaminternen Duell knapp und wird von Startplatz 14 ins Rennen starten. Simone Corsi (Speed Up), Mika Kallio (Kalex) und Alex Marinelarena (Kalex) holten sich die Startplätze 15 bis 17. Intact-Pilot Sandro Cortese (Kalex) muss das Rennen von Startplatz 18 aus aufnehmen.

Moto3: Kalex-KTM-Pilot Folger auf Pole

Mit einer Zeit von 1:42.707 Minuten konnte sich Aspar-Pilot Jonas Folger (Kalex-KTM) beim Qualifying zum Grand Prix in Misano die Pole-Position sichern. Es ist die zweite Pole der Saison. Bereits in Mugello sicherte sich der Deutsche Startplatz eins. Folger konnte bei besten Bedingungen im finalen Teil des Qualifyings viele starke Runden fahren. Dadurch ist der Kalex-KTM-Pilot auch für das Rennen ein heißer Kandidat.

Knapp geschlagen geben musste sich Alex Rins (KTM). Der Spanier lag am Ende der 40-minütigen Session 61 Tausendstelsekunden zurück. Markenkollege Maverick Vinales komplettiert die erste Startreihe. Der Rückstand von Vinales war mit 0,464 Sekunden aber ungewohnt groß. Zulfahmi Khairuddin überraschte mit Startplatz vier. Der KTM-Werkspilot verpasste die Bestzeit um 0,950 Sekunden. Ein Sturz zu Beginn der Session brachte Khairuddin nicht aus der Ruhe.

Niccolo Antonelli (FTR-Honda) ist in der Startaufstellung bester Honda-Pilot. Der Italiener war minimal schneller als Mahindra-Pilot Miguel Oliveira, der die zweite Startreihe komplettierte. Aus Startreihe drei gehen Eric Granado (Kalex-KTM), Isaac Vinales (FTR-Honda) und Alex Marquez (KTM) ins Rennen. Marquez stürzte auch im Qualifying und vergab damit die Chance, auf einen besseren Startplatz.

WM-Leader Luis Salom tat sich am Samstag schwer. Weder im dritten Freien Training noch im Qualifying schöpfte der Spanier sein Potenzial aus. Startplatz zehn erschwert die Aufgabe im Rennen. Besonders in Misano ist ein guter Startplatz viel wert, ist der Weg bis zur ersten Kurve nicht gerade weit. Durch den Sturz am Freitag kämpfte der WM-Führende mit einer Knieverletzung. Zudem bereitet die Ferse nach wie vor Probleme.

Jack Miller (FTR-Honda) vom Racing Team Germany startet neben Salom aus Startreihe vier. Der Australier, der in der kommenden Saison für das KTM-Werksteam von Aki Ajo fahren wird, verpasste die Vorgabe von Folger um 1,255 Sekunden. Alexis Masbou komplettiert die vierte Startreihe mit seiner FTR-Honda. Rookie Philipp Öttl (Kalex-KTM) konnte seine Leistungen vom Freitag wiederholen. Zwischenzeitlich lag der Tec-Pilot in den Top 10. Am Ende sprang Startplatz 13 heraus, der für das Rennen hoffen lässt.

Für die übrigen Deutschen lief es weniger gut. Kiefer-Pilot Toni Finsterbusch (Kalex-KTM) holte sich Startplatz 22. Der Sachse verpasste die Pole-Zeit von Folger um etwa zwei Sekunden. Teamkollege Florian Alt war weitere sieben Zehntelsekunden langsamer. Im engen Moto3-Feld bedeutet das Startplatz 34. Mahindra-Pilot Luca Amato startet von Position 35-

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