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WTCC: Macao

Muller setzt neuen Streckenrekord

Ivan Muller fährt in einer anderen Welt. Im Qualifying pulverisierte der Chevy-Pilot den Streckenrekord für Tourenwagen auf dem Guia Circuit.

1:28.933 Minuten. Da musste selbst Yvan Muller erst einmal schlucken. Der viermalige Weltmeister hat im Qualifying auf dem Guia Circuit in Macao nämlich einen absoluten neuen Rundenrekord für Tourenwagen aufgestellt. Und dabei distanzierte Muller seinen schärfsten Verfolger um exakt eine Sekunde, um sich zum achten Mal an zwölf Rennwochenenden die Pole-Position zu sichern.

"Das ist in der Tat eine Überraschung", sagt Muller über seinen Coup im Qualifying. "Mein Auto war aber wirklich fantastisch. Und du brauchst ein optimales Fahrzeug, um dergleichen zu schaffen." Er rechne dennoch nicht damit, im Rennen leichtes Spiel zu haben, auch wenn er in Macao scheinbar in einer eigenen Liga fährt. "Meine Hintermänner werden sicherlich alles daran setzen, mich vom Siegen abzuhalten", meint er.

Doch haben Tiago Monteiro (Honda/2.) und Gabriele Tarquini (Honda/3.) überhaupt eine Chance gegen den überaus souverän auftretenden Muller? Der sei an diesem Wochenende "unheimlich schnell", wie Monteiro erklärt. "Wir sind aber in Macao. Und hier kann einfach alles passieren." Laut Tarquini reicht nämlich schon "ein ganz kleiner Fehler", um der Konkurrenz eine Chance zu bieten.

Doch der Reihe nach: Die Qualifikation in Macao war gespickt von zahlreichen Unterbrechungen, die einen geordneten Ablauf der eigentlich halbstündigen Q1-Sitzung unmöglich machten. Hugo Valente (Campos-SEAT) war der Erste, der nach nur acht Minuten bei Paiol einschlug und die erste Rotphase hervorrief. Wenig später strandete sein Teamkollege Michael Soong (Campos-SEAT) bei Fisherman's.

Und dieser zweite Zwischenfall hatte es mächtig in sich für die Streckenposten: Weil Flüssigkeiten ausgelaufen waren, musste in der vorletzten Kurve viel Bindemittel eingesetzt werden. Das Einzige, was fuhr, war daher minutenlang nur die Kehrmaschine, um die Linie zu reinigen. Nach dem Neustart der Einheit sorgte Muller für ein erstes Ausrufzeichen: 2:30.142 Minuten, die souveräne Bestzeit.

Das Qualifying musste jedoch erneut unterbrochen werden. Fünf Minuten vor Schluss verunfallte nämlich Fredy Barth (Wiechers-BMW), ebenfalls im Streckenteil Paiol. Das Fahrzeug des Schweizers wurde dabei so heftig demoliert, dass sogar eine weitere Teilnahme am Rennwochenende in Frage steht. Der Unfallhergang erinnerte zudem an den Trainingscrash von Tom Chilton (RML-Chevrolet).

Nach den Bergungsarbeiten ging's dann noch einmal rund - mit einem für Pepe Oriola (Tuenti-Chevrolet) überraschenden Ende: Der junge Spanier verpasste den Einzug in die Top 12, weil Chilton im letzten Augenblick noch das Ticket für's Weiterkommen löste und ihn verdrängte. Tarquini und Norbert Michelisz (Zengö-Honda) steigerten sich hingegen nochmals und kamen so eine Runde weiter.

In Q2 deutete Muller dann alsbald an, wohin die Reise für ihn an diesem Freitagnachmittag gehen würde: Mit 2:29.770 Minuten meldete er eindrucksvoll seine Ambitionen für seine erste (!) Pole-Position in Macao an, legte kurz darauf aber mit 2:28.933 Minuten noch einmal nach. Damit unterbot Muller sogar den alten Super-Touring-Rundenrekord von Steve Soper aus dem Rennjahr 1997.

Den angesprochenen "kleinen Fehler" leistete sich indes Tarquini: Bei seinem ersten Versuch setzte er seinen Honda in der Fisherman's-Kurve leicht in die Reifenstapel und machte so einen Boxenstopp erforderlich. Am Ende unterlag er seinem Teamkollen Monteiro im direkten Honda-Duell um den zweiten Platz hinter Muller um 0,058 Sekunden, blieb aber vor Ex-Champion Rob Huff (Münnich-SEAT).

Michelisz klassierte sich auf Rang fünf vor Alex MacDowall (Bamboo-Chevrolet), dem bestplatzierten Privatfahrer. Chilton, James Nash (Bamboo-Chevrolet), James Thompson (Lada) und Tom Coronel (ROAL-BMW) beschlossen die Top 10, die Marc Basseng (Münnich-SEAT) und Tom Boardman (STR-SEAT) knapp verfehlten. Und das heißt: Coronel/Thompson starten im zweiten Rennen aus Reihe eins.

Franz Engstler (Engstler-BMW) und Rene Münnich (Münnich-SEAT) belegten die Positionen 21 und 23 und landeten damit im breiten Mittelfeld. Barth beschloss die Qualifikation trotz seines Unfalls auf Rang 16, wenngleich zur Stunde noch nicht klar ist, ob der Schweizer überhaupt an den Rennen teilnehmen kann. Insgesamt blieben 29 von 34 Piloten innerhalb der 107-Prozent-Marke.

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