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WTCC: Macao

Crashfestival als Grande Finale

Die beiden letzten Rennen gewannen Weltmeister Yvan Muller und Rob Huff – das letzte Rennen wurde von zahlreichen Unfällen geprägt.

Pole-Position, schnellste Runde und der Sieg im ersten Rennen: Yvan Muller (RML-Chevrolet) hat in Macao eine perfekte Vorstellung gezeigt. Der Rekordchampion der WTCC fuhr souverän zu seinem bereits siebten Saisonsieg und ließ der Konkurrenz dabei keine Chance. Den spannenden Kampf um Platz zwei entschied Tiago Monteiro (Honda) knapp für sich, Rob Huff (Münnich-SEAT) wurde Dritter.

Auf den weiteren Plätzen kamen Norbert Michelisz (Zengö-Honda), Alex MacDowall (Bamboo-Chevrolet), James Nash (Bamboo-Chevrolet) und Marc Basseng (Münnich-SEAT) über die Linie des Guia Circuits. Pepe Oriola (Tuenti-Chevrolet), Stefano D'Aste (PB-BMW) und Tom Boardman (STR-SEAT) komplettierten die Top 10, die Tom Coronel (ROAL-BMW) als Elfter nur knapp verpasste.

Apropos: Gabriele Tarquini (Honda) ist gar nicht erst zum Start angetreten, da an seinem Fahrzeug ein Motorenproblem entdeckt worden war. Das Team hat es aber nicht geschafft, rechtzeitig zum ersten Rennen ein neues Aggregat einzubauen. So war Tarquini beim erstaunlich ruhigen vorletzten Saisonlauf nicht mit von der Partie. Doch sein Konkurrent um WM-Platz zwei punktete ebenfalls nicht.

Tom Chilton (RML-Chevrolet) war es nämlich, der nach der ruhigen Anfangsphase für Action sorgte - allerdings unfreiwillig. Oriola hatte seinen Vordermann kurz vor Maternity von hinten angestoßen, was für Chilton - zum zweiten Mal an diesem Wochenende - in den Leitplanken endete. Er schaffte er aber zurück in die Box, nachdem er in der Melco-Haarnadel den Rückwärtsgang bemühen musste.

Während James Thompson (Lada) aus technischen Gründen ebenfalls die Boxengasse aufsuchte, überstand Oriola einen weiteren Schreckmoment unbeschadet: In den S-Kurven des Guia Circuits fing er einen Quersteher sehenswert ab, strapazierte dabei aber seine Reifen. Das nutzte Basseng später, um Oriola erst unter Druck zu setzen und eine Runde vor Schluss von Platz sieben zu verdrängen.

Davor gab es aber nochmals Kleinholz: Hugo Valente (Campos-SEAT) knallte in der Lisboa-Kurve frontal in die Reifenstapel, sein Teamkollege Konstantins Calko (Campos-SEAT) schlug nach einem Dreher ausgangs der schnellen Mandarin-Kurve in die Banden ein. Mit zwei platten Vorderreifen fuhr er aber weiter und verteilte etliche Trümmerteile auf der Strecke - eine unnötige Gefahr für Andere.

Den Piloten gelang es jedoch, dem Schrott auf der Linie auszuweichen und das Rennen nach neun Runden sicher zu beenden. Franz Engstler (Engstler-BMW) und Rene Münnich (Münnich-SEAT) erreichten das Ziel auf den Positionen 14 und 16 und sammelten daher keine WM-Punkte. Fredy Barth (Wiechers-BMW) aus der Schweiz war nach einem Trainingscrash nicht an den Start gegangen.

Schrott. Richtig viel Schrott. Das ist das Ergebnis des letzten WTCC-Rennens unter dem aktuellen Reglement. Denn der finale Lauf der Saison 2013 glich phasenweise mehr einem Demolition-Derby als einer WM-Veranstaltung. Gleich zweimal musste das Rennen per roter Flagge unterbrochen werden, nur 15 von ursprünglich 34 Autos kamen über die Distanz. Und am Ende siegte Rob Huff (Münnich-SEAT).

Doch der Reihe nach: Beim stehenden Start ging zunächst alles glatt. Doch nach der ersten Kurve, dem schnellen Linksknick, überschlugen sich plötzlich die Ereignisse: Auslöser des Massencrashs war Norbert Michelisz (Zengö-Honda), der von innen nach außen über die Strecke schoss und dort in die Leitplanken knallte. Und dann gab es eine Kettenreaktion, die insgesamt sieben Autos in Mitleidenschaft zog.

"Dann waren wir einfach nur noch Passagiere", meint Tom Boardman (STR-SEAT), einer der am Unfall beteiligten Fahrer, für die das Rennen auf der Stelle vorbei war. Auch Mehdi Bennani (Proteam-BMW), Stefano D'Aste (PB-BMW), Michail Koslowskii (Lada), Darryl O'Young (ROAL-BMW) und Hugo Valente (Campos-SEAT) hatten keine Chance, dem Chaos der hektischen Startphase zu entgehen.

Klarer Fall: Das Rennen wurde sofort unterbrochen. Vorn hatte sich Tom Coronel (ROAL-BMW) von der Pole-Position aus gleich die Führung geschnappt, während James Thompson (Lada) seinen zweiten Platz sofort an James Nash (Bamboo-Chevrolet) verloren hatte. Auch Huff und Tiago Monteiro (Honda) waren noch auf den ersten Metern an Lada-Fahrer Thompson vorbeigegangen.

Dennoch wurde der Neustart in der ursprünglichen Startreihenfolge durchgeführt. Allerdings hinter dem Safety-Car, um weiteren Schrott zu verhindern. Dieser Plan ging jedoch nur bedingt auf, denn schon bei der ersten Runde unter Grün schepperte es erneut. Dieses Mal zwischen Monteiro und Muller, wobei Letzterer bei San Francisco in die Banden gedrückt wurden und bis auf Platz zehn zurückfiel.

In Runde vier legten sich Chilton, Nash und Huff in Lisboa und San Francisco miteinander an, doch alle Beteiligten hielten die Spur und fuhren weiter. Chilton rollte jedoch nur einen Umlauf später aus - und erneut regierte plötzlich das blanke Chaos: Gaststarter Eurico de Jesus rauschte in den langsam fahrenden Chilton hinein und hob kurz ab, um anschließend vor dem Chilton-Auto liegenzubleiben.

Die nachfolgenden Piloten wurden zwar von gelben Flaggen gewarnt, doch an der Unfallstelle kam es trotzdem zum Stau. Weil einige Fahrer zu schnell an die Unfallstelle heranfuhren, krachte es prompt erneut. Gaststarter Jeronimo Badaraco hob dabei ebenfalls kurz ab, war aber nicht der Letzte, der für weitere Blechschäden sorgte. Auch Franz Engstler (Engstler-BMW) wurde in diese Unfälle verwickelt.

Und das bedeutete natürlich eine zweite Rotphase, um die Wracks von der Strecke zu schaffen und den Kurs zu säubern. Danach erfolgte der zweite Neustart, wobei Thompson sich nicht lange auf dem zweiten Platz halten konnte. Schon in der siebten Runde zog erst Huff, dann auch Nash am Lada-Piloten vorbei. Kurz darauf versuchte sich auch Oriola an dieser Übung, doch das misslang gründlich.

Oriola schickte Thompson nämlich bei Maternity in die Leitplanken, sodass Thompson aufgeben musste. Wie man's richtig macht, zeigte einen Umlauf später Huff, indem er sich vor Lisboa innen an Coronel vorbeibremste - inklusive leichter Berührung, die jedoch von Coronel ausgegangen war. Zum Schluss schnappte sich Oriola noch Nash und Coronel, dann fiel - nach insgesamt 1:23 Stunden - die Zielflagge.

Das Ergebnis: Das ursprünglich 34 Fahrzeuge starke Feld schrumpfte binnen zweier Rennen auf 15 Autos zusammen. Und gleich zwei Deutsche punkteten: Marc Basseng (Münnich-SEAT) als Siebter, Engstler als Achter. Auf den Plätzen neun und zehn noch kleine Überraschungen: Gabriele Tarquini (Honda) fuhr aus der Boxengasse noch in die Top 10, Gastpilot Henry Ho holte erstmals WM-Zähler.

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