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WTCC: Porto

Muller siegt im kuriosen ersten Lauf

WM-Leader Yvan Muller gewinnt in Porto den ersten Lauf - Franz Engstler wird ein einen kuriosen Crash mit dem Abschleppauto verwickelt.

Eine ruhige Stadtfahrt für Yvan Muller (RML-Chevrolet): Der aktuelle WM-Spitzenreiter kam von der Pole-Position, ging souverän in Führung kam nach zwölf Runden auf dem Circuito da Boavista in Porto als sicherer Sieger über die Ziellinie. Tom Chilton (RML-Chevrolet) und Michel Nykjaer (Nika-Chevrolet) machten auf den Plätzen den Dreifach-Erfolg für die US-amerikanische Marke perfekt.

Die aber wohl kurioseste Szene des Rennens betraf Franz Engstler (Engstler-BMW). Wie schon in Pau 2009 wurde der deutsche Routinier in einen total verrückten Zwischenfall verwickelt, weil er auf ein vor ihm fahrende Abschlepp-Fahrzeug auffuhr. Allerdings nur, weil hinter ihm Hugo Valente (Campos-SEAT) nicht auf die gelben Flaggen reagiert und sein Tempo nicht entsprechend reduziert hatte.

Engstler war somit ohne Chance: Valente fuhr ihm ins Heck und schob ihn regelrecht in das Abschlepp-Auto, das zuvor mit weißen Flaggen angekündigt worden war. Engstler konnte die Kollision nicht mehr vermeiden und steuerte schließlich mit vorn und hinten

Für Andere nahm das erste Rennen in Porto ein besseres Ende: Pepe Oriola (Tuenti) beendete seinen ersten Auftritt im Chevrolet als starker Vierter vor Weltmeister Rob Huff (Münnich-SEAT) und James Thompson (Lada). Marc Basseng (Münnich-SEAT) verlor auf den letzten Metern noch einige Positionen, rettete aber noch Rang zehn über die Linie. Rene Münnich (Münnich-SEAT) kam nicht über die Distanz.

Doch der Reihe nach: Beim fliegenden Start, für den die letzte Schikane vor Start und Ziel entfernt wurde, ging zunächst alles glatt. Auch bei der Anfahrt zur ersten Kurve hielten sich die Piloten noch zurück. Einzig zwischen Norbert Michelisz (Zengö-Honda) und Nykjaer kam es zu einer kleineren Berührung. Kurz darauf ging Oriola an Michelisz vorbei, weil dieser etwas an Schwung verloren hatte.

In Runde zwei war das Rennen für Michelisz ganz zu Ende, denn er schlug mit seinem Honda am Ausgang einer Schikane rechts an den Leitplanken an und musste aufgeben. Auch für Mehdi Bennani (Proteam-BMW) war zu dieser Zeit vorzeitig Schluss: Tom Boardman (STR-SEAT) hatte sich sehr optimistisch neben ihn gebremst, konnte nicht einlenken und räumte gleich noch Bennani ab.

Kurioser Zwischenfall um Engstler

Danach wurde es etwas ruhiger, aber auch ziemlich statisch: Muller führte vor Chilton und Nykjaer, dahinter folgte das Feld - aufgereiht wie an der Perlenkette. Bis zur achten Runde, denn dann scherte Gabriele Tarquini (Honda) plötzlich mit qualmendem Auto aus und stellte seinen Civic in Kurve 13 ab. Also an der Stelle, an der sein Teamkollege schon im Freien Training ausfiel - mit gleichen Symptomen!

Und plötzlich überschlugen sich die Ereignisse: Engstler fuhr - nach tatkräftiger Mithilfe von Valente - auf das Abschlepp-Auto vor ihm auf, was für reichlich Tohuwabohu auf der Strecke sorgte. Und auf einmal stand Fredy Barth (Wiechers-BMW) quer zur Fahrbahn, weil er hatte ausweichen wollen. Deshalb beorderte die Rennleitung erst einmal das Safety-Car auf den Kurs.

Bis Runde elf konnten sich die aufgrund von über 35 Grad Celsius Lufttemperatur ohnehin etwas erhitzten Gemüter ein bisschen beruhigen, dann gab die Rennleitung den ersten Lauf noch einmal für eine Runde frei. Boardman verunfallte auf dem Weg zum Ziel, doch der Rest kam sicher durch. Beinahe zumindest: Tom Coronel (ROAL-BMW) drängelte sich an Basseng vorbei, auch Stefano D'Aste (PB-BMW) zog mit.

Monteiro nutzte dies ebenfalls noch zu seinen Gunsten, sicherte sich Rang neun und verwies Basseng auf Position zehn. Für den portugiesischen Lokalhelden Monteiro ein versöhnliches Ende, schließlich war er von Startplatz 17 losgefahren. Vorn brannte indes nichts mehr an und Muller fuhr nach zwölf Runden bereits seinen fünften Saisonsieg und seinen 35 Erfolg in der WTCC ein.

"Ein Rennen auf einer solcher Strecke ist hart", meint er. "Im Auto hatte es über 60 Grad. Da einen kühlen Kopf zu bewahren, ist nicht einfach. Zumal dir auf dieser Strecke leicht ein Fehler unterläuft. Und dann mussten wir auch noch auf die Reifen und vor allem auf die Bremsen achten", erklärt Muller. "Die Qualifikation war wichtig, aber auch im Rennen war es von Bedeutung, alles richtig machen."

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