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WEC: News

Budgetkrise in der Langstreckenszene

Millennium sagt Le-Mans-Start ab, Aston Martin zieht ein GTE-Pro-Auto zurück, Alpine will nicht starten, zudem gibt es keine Nachrücker mehr.

Die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) will in diesem Jahr mit dem neuen LMP1-Reglement so richtig durchstarten. Der Sport am ersten Wochenende in Silverstone war erstklassig, der Zuschauerzuspruch gut - aber dennoch gibt es wichtige negative Signale. Erstmals seit vielen Jahren könnte es tatsächlich passieren, dass beim großen Saisonhighlight in Le Mans nicht alle Startplätze besetzt sein werden. Nach weiteren Absagen ist die Zahl der Fahrzeuge auf der Liste der Nachrücker auf null gesunken.

Wie der ACO heute mitteilte, werden die beiden LMP2-Fahrzeuge von Millennium nicht an der Sarthe fahren. Das Team um Fabien Giroix hatte wegen unterbrochener Geldflüsse bereits die Fahrten in Silverstone und Spa-Francorchamps absagen müssen. Für die beiden Oreca-Nissans rücken ein Morgan-Nissan von Pegasus (mit Julien Schell) und ein weiterer Greaves-Zytek unter der Nennung von Caterham (mit Chris Dyson nach) - Alpine wollte doch nicht nachrücken.

"Wir sind guter Dinge, vor allem mit zwei Autos am Start", kommentiert Teamchef Tim Greaves. "Schade für all die Teams, die ihre Budgets nicht zusammenbekommen haben. Wir waren in den vergangenen zwei Jahren in der WEC dabei und wissen genau, wie schwierig so etwas ist." Greaves peilt mit dem bewährten LMP2-Paket einen Podestplatz in Le Mans an. Für die Einsätze in der ELMS gibt es nun weitere freie Fahrerplätze. Man sucht derzeit geeignete Kandidaten.

In der GTE-Szene sind auf den letzten Drücker gleich drei Aston Martin Vantage weggefallen. Die Werksmannschaft zog einen der drei Wagen aus der GTE-Pro-Klasse zurück. Das Auto mit der Startnummer 89 wird nicht an der Sarthe starten. "Der Rückzug des Pro-Autos hat diverse Gründe", so Aston-Martin-Rennleiter John Gaw gegenüber Autosport. Das Fehlen des GTE-Am-Autos mit der Startnummer 96 sei darauf zurückzuführen, dass es Roald Goethe an Zeit mangele. Auch der Vantage von Craft-AMR wird fehlen.

Aston Martin konzentriert sich somit auf jene vier Fahrzeuge (je zwei pro GTE-Kategorie), die auch in der WEC gemeldet sind. Den Le-Mans-Veranstalter ACO stellt dies vor ein großes Problem. Auf der Nachrückerliste der GTE standen nur noch der IMSA-Porsche (mit Raymond Narac) und ein 911er von Prospeed (mit Xavier Maassen). Man lässt nun den letzten LMP-Nachrücker, den Morgan-Judd von Jacques Nicolet unter Nennung von Larbre, ins Feld rutschen.

Der ACO muss nun hoffen, dass keine weiteren Teams wegbrechen. Über der Zukunft von SMP stehen wegen der Ukraine-Krise noch große Fragezeichen und der neue Lotus T129 ist noch nicht homologiert. Bislang hat man 56 Starter für den Höhepunkt beisammen, aber dies kann sich jederzeit ändern. Die Veranstalter werden sicherlich bei einigen Teams erfragen, ob der Einsatz zusätzlicher Fahrzeuge denkbar ist. Bei AF Corse zeichnet sich so etwas bereits ab. Die Italiener schicken beim Testtag einen zusätzlichen F458 Italia für Duncan Cameron auf die Strecke.

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