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WEC: News

Die LMP1 wächst und wächst

Neben Nissan soll es im kommenden Jahr weitere Neuzugänge in der LMP1-Klasse geben: Oak, SARD und andere Kandidaten stehen vor der Tür.

Foto: Nissan

Die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) soll weiter wachsen - und die Vorzeichen sind gut. 2015 wird Nissan mit einem Werksprogramm in die LMP1-Klasse einsteigen. Die Japaner, um deren Projekt es in den vergangenen Wochen verdächtig ruhig geworden ist, wollen gegen die starken Hersteller Audi, Porsche und Toyota in der LMP1-H-Klasse bestehen. Auch in der privaten LMP1-Szene (LMP1-L-Kategorie) soll es 2015 neue Teilnehmer geben.

Die Gerüchte um einen Einstieg von Oak mit einem LMP1-Fahrzeug der Marke Ligier halten sich hartnäckig. Die Franzosen erhalten vom Le-Mans-Veranstalter ACO viel Unterstützung, aber an der Finanzierung des Projektes mangelt es nach wie vor. Eine endgültige Entscheidung über ein etwaiges Programm in der LMP1-L-Klasse will Unternehmenschef Jacquet Nicolet in den kommenden Wochen treffen. Die Pläne für ein solches Fahrzeug liegen in der Schublade.

Aus Japan ist zu hören, dass das Team SARD (Abkürzung für Sigma Advanced Racing Development; Anm. d. Red.) einen Einstieg zur kommenden Saison plant. "Wir könnten im kommenden Jahr in der LMP1-L-Klasse der WEC und somit auch in Le Mans fahren", wird Hideki Noda von endurance-info-com zitiert. Der japanische Ex-Formel-1-Pilot berät SARD auf dem Weg in Richtung LMP1. "Wir hoffen, schon 2015 an einigen Rennen teilnehmen zu können, um im Folgejahr die volle Saison zu fahren."

SARD mit Dome-Chassis in der WEC?

Laut Noda verwendet man bei SARD derzeit "alle Kraft darauf, dass wir 2015 dabei sind". Fraglich bleibt allerdings, mit welchem Paket man die Rennen in der Langstrecken-WM in Angriff nehmen möchte. Die japanische Mannschaft pflegt seit vielen Jahren enge Beziehungen zu Toyota, in der Super-GT-Szene fährt man mit der Edelmarke Lexus um Erfolge. Doch weder die Japaner mit Entwicklungsstandort in Köln, noch die Konkurrenten Audi und Porsche bieten Kundenfahrzeuge an. Und bei TMG liegt auch keine Anfrage für einen Motor vor.

Noda, der dreimal mit dem ehemaligen deutschen LMP2-Team KSM in Le Mans am Start war, hat allerdings andere Verbindungen. 2009 fuhr der Japaner das Langstreckenrennen in Okayama am Steuer eines Audi R10 TDI von Kolles. Das Team aus Greding hat einen neuen Lotus-LMP1 im Angebot, der für das kommende Jahr möglicherweise zu haben sein könnte. Noch enger sind die Drähte von SARD und Noda zu Dome, die immer noch den Traum von der Rückkehr in die LMP1-Klasse hegen.

Die japanische Sportwagenschmiede arbeitet seit vielen Monaten parallel an zwei Programmen. Gemeinsam mit Strakka treibt man die Entwicklung des neuen LMP2-Fahrzeuges voran, das am Ende dieser Saison endlich debütieren soll. Gleichzeitig arbeitet Dome am S103 in der LMP1-Variante, der in diesem Wochen weiterhin im Windkanal steht. Das Auto soll verschiedenste Antriebe aufnehmen können - inklusive dem Zytek V8 samt Hybridtechnik.

Auf Antriebsseite gibt es zahlreiche Optionen für SARD. AER hat einen neuen V6-Biturbo und die Renault-Gruppe könnte sich gut einen Formel-1-Antrieb im LMP1-Auto vorstellen. Für SARD gibt es möglicherweise eine ganz andere Option: Hartnäckig halten sich Gerüchte um ein LMP1-Projekt von Mazda. Die Japaner, die mit Diesel in Le Mans starten wollten, dies aber nie umsetzten, sind derzeit eher erfolglos mit einem LMP2-Programm in der USCC unterwegs. Gutes Marketing bietet dieses Projekt nicht. Ein LMP1-Programm könnte da sinnvoller sein.

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