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Le Mans als großes WM-Finale?

Die WEC-Organisatoren arbeiten an der Umstellung des Rennkalenders: Die Saison soll im Herbst beginnen und im Juni in Le Mans enden.

Die 24 Stunden von Le Mans sind zweifellos der größte Event im Kalender der Langstrecken-WM, an der Sarthe gibt es weger der vierfachen Rennlänge auch doppelte Punkte. Das Problem der vergangenen Saisonen: Die Meisterschaft fällt anschließend in ein tiefes Sommerloch, das 2014 wegen der Verschiebung des Brasilien-Gastspiels noch größer als sonst ausfällt – das nächste Rennen findet erst im September in Austin statt.

Ein solches Sommerloch soll es in Zukunft nicht mehr geben. Nach jahrelangen Diskussionen haben sich die Macher der WEC nun dazu durchgerungen, an einer grundlegenden Veränderung des Rennkalenders zu arbeiten. Ab 2016 soll eine WM-Saison mit dem großen Highlight an der Sarthe enden, als 'finale furioso' einer Serie von acht bis zehn Rennen, die zwischen Herbst 2016 und Juni 2017 stattfinden sollen.

"Wenn wir es wirklich hinbekommen, dass Le Mans eines Tages das Finale der Saison bildet, bilden die Rennen zuvor sozusagen die 'Road to Le Mans'. Dort zeichnen sich dann immer deutlicher die Favoriten ab, die beim Schlusspunkt in Le Mans wirklich unter Druck stehen", meint WEC-Promoter Gerard Neveu (Bild) im Gespräch mit racer.com. Man arbeite an der umfassenden Umstellung des Kalenders. "Das Problem ist der Wechsel", schildert der Franzose.

Um den neuen Kalender ehestmöglichst realisieren zu können, müssten die Zuschauer 2016 wohl ein Übergangsjahr in Kauf nehmen. Die übernächste Saison müsste früh enden, damit die folgende bereits im Oktober oder November des selben Jahres beginnen könnte. Die Hersteller und Teams unterstützen diese Initiative. Die Idee für die Saison 2016/17: Zum Start einige Rennen in Übersee (mindestens zwei Rennen in Nordamerika), anschließend im Frühjahr auf dem Weg nach Le Mans drei Europarennen.

"Ich würde mir die klassischen Rennstrecken wie Sebring oder Road Atlanta wieder im Kalender wünschen. Wir Fahrer lieben ja generell die Herausforderung", sagt der nunmehr dreimalige Le-Mans-Sieger Marcel Fässler. Der Audi-Werksfahrer ist kein Fan von den neuen Kursen im Kalender. "Ich glaube, es gibt niemanden im Feld, der Bahrain oder Shanghai als seine Lieblingsstrecke bezeichnet", spricht der Schweizer das aus, was wohl die meisten Piloten denken.

Ob die FIA einer Rückkehr zu den genannten US-Klassikern zustimmen würde, darf bezweifelt werden. Man schaut sich allerdings nach Alternativen um. Neveu befindet sich in Verhandlungen über ein Rennen in Montréal, auch Laguna Seca wird immer wieder als möglicher Schauplatz genannt. In Europa soll neben Silverstone, Spa-Francorchamps und Le Mans die Highspeed-Strecke in Monza die besten Aussichten auf eine Aufnahme in den Kalender haben. Von einer Rückkehr des Nürburgrings, auf dem in der Vergangenheit das 1000-km-Rennen fixer Bestandteil der Sportwagen-WM war, spricht hingegen kaum mehr jemand.

Gänzlich neu ist Neveus freilich nicht: Die erste Rumpfsaison der Indy Racing League, die sich 1996 aus politischen Gründen von der Indycar World Series abgespaltet hatte, bestand aus nur drei Läufen und endete bereits im Mai mit den 500 Meilen von Indianapolis. Der ursprüngliche Plan, die folgende Meisterschaft im August 1996 beginnen und erneut mit dem Indy 500 des nächsten Jahres ausklingen zu lassen, scheiterte allerdings an der wirtschaftlichen Realität, die sehr wohl an Kalenderjahre gebunden ist, und somit letztlich am Widerstand der Teams. Die zweite IRL-Saison dauerte daher ganze 15 Monate, bis Oktober 1997; danach entschied man sich endgültig für einen herkömmlichen Saisonverlauf – von Frühjahr bis Herbst ...

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