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Formel 1: News

Der Ausverkauf von Caterham

Die in Leafield beheimatete Caterham Sports Limited ist offiziell in Insolvenz, was allerdings nicht zwangsläufig eine Gefahr für den Formel-1-Betrieb darstellen muss.

Das Caterham-Team kommt in der Formel 1 weiterhin nicht zur Ruhe: Nachdem bereits Ende September erstmals die Gerichtsvollzieher in der Fabrik in Leafield angeklopft und verschiedene Objekte beschlagnahmt haben, musste die Firma Caterham Sports Limited (CSL) nun sogar Insolvenz anmelden. Am vergangenen Freitag nahmen die Insolvenzverwalter ihre Arbeit auf.

Laut Auskunft des beauftragten Insolvenzverwalters Smith Williamson geht es um Schulden in der Höhe von 15 Millionen Britischen Pfund (umgerechnet 19 Millionen Euro), vorwiegend bei der malaysischen EXIM-Bank. Allerdings ist CSL nicht Träger der Formel-1-Lizenz, mit der der von Berater Colin Kolles und Teamchef Manfredi Ravetto geführte Rennstall in der Königsklasse an den Start geht. Daher sei auch der Rennbetrieb nicht unmittelbar gefährdet.

"Dies sollte den Formel-1-Betrieb nicht beeinflussen, denn es handelt sich bei der CLS um eine völlig unabhängige Firma. Das ist Tatsache", heißt es aus Teamkreisen. Betreiber des Formel-1-Teams ist vielmehr eine in Malaysia registrierte Firma namens 1Malaysia Racing Team Sdn Bhd (1MRT). Bei der Übernahme haben die neuen Eigentümer zunächst sowohl 1MRT als auch CSL übernommen, später aber alle wichtigen Assets von CSL auf 1MRT übertragen und sich von CSL getrennt.

Ravetto hatte bereits im September erklärt, dass man jeden Tag "zehn Wunder" vollbringen müsse, um das von Tony Fernandes und seinen Partnern hinterlassene Erbe aufzuarbeiten. CSL, so wird vermutet, sei von Fernandes möglicherweise auch als Vehikel eingesetzt worden, um den tatsächlichen Zustand von Caterham, der zum Zeitpunkt der Übernahme dramatisch war, zu verschleiern. Ohne Übernahme wäre Caterham bereits in Silverstone nicht mehr am Start gewesen.

Für die Insolvenzverwalter geht es nun darum, den CSL-Gläubigern einen möglichst großen Anteil ihrer offenen Forderungen zurückzuerstatten. Diesbezüglich hätten "positive Gespräche" mit Teamchef Ravetto stattgefunden. Solange sich die Eigentümer von 1MRT kooperationsbereit zeigen, dürfen diese auch weiterhin in der Fabrik in Leafield bleiben - obwohl sie dort mittelfristig sowieso ausziehen möchten, um eine klare Trennung zwischen 1MRT und der Caterham-Gruppe zu erreichen.

Allerdings scheint man bei Smith Williamson die Ansicht zu vertreten, Anspruch auf die Rennautos zu haben, die am Wochenende für den Grand Prix der USA in Austin abtransportiert werden müssen: "Meine Rechtsauskunft ist, dass ich die Autos besitze", wird Finbarr O'Connell von Smith Williamson von Reuters zitiert. Er werde daher auch nicht erlauben, dass die Autos die Fabrik verlassen, bis eine "akzeptable Vereinbarung" erzielt ist.

Ob der trotz der Trennung zwischen 1MRT und CSL der Start des Caterham-Teams in Austin gefährdet sein könnte, soll sich heute bei weiteren Meetings in London klären, heißt es seitens der Insolvenzverwalter. Bereits im September, als bei CSL Objekte beschlagnahmt wurden, hatte das Team jedoch erklärt: "Diese Firma gehört nicht zum Eigentum von 1MRT und hat keinen Einfluss auf die Teilnahme von CaterhamF1 oder dessen Eigentümer."

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