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Experten sollen Soundproblem lösen

Da vielen Fans die neuen Motoren zu schwachbrüstig klingen, hat die FIA nun Akustiker engagiert, um die Autos wieder lauter zu machen.

Die Formel 1 musste viel Kritik einstecken, weil die neuen 1,6-Liter-Turbomotoren in dieser Saison deutlich leiser sind als die V8-Sauger des letzten Jahres. In Barcelona wird Mercedes deswegen eine neue Auspufflösung testen – ein Megaphon, das die Nörgler verstummen lassen soll. Doch neben diesem Ansatz werden auch andere Möglichkeiten abgewogen.

Die FIA hat bestätigt, dass für die Verbesserung des Klangs jetzt sogar Spezialisten beauftragt wurden. "Die FIA hat ein Team von Akustikingenieuren angeheuert, um sowohl mit der bisherigen Auspuffvariante als auch jedem neu entwickelten System Messungen durchzuführen", so ein Sprecher der FIA zu Autosport. "Wenn wir das Gesamtergebnis dieser Tests und eine komplette Analyse aller möglichen Lärmquellen haben, werden wir mit den Teams diskutieren und wenn nötig Regeländerungen vorschlagen."

Änderungen frühestens nach Silverstone

Selbst wenn Mercedes beim Test einen besseren Klang erreichen sollte, ist es eher unwahrscheinlich, dass die Änderungen sofort an den Autos angebracht würden. Zunächst müsste eine finale Version des Megaphons hergestellt werden, dann müssten andere Teams diese Variante an ihren eigenen Autos testen können, um zu garantieren, dass dieser Auspuff ihre Leistung nicht schmälert. Dies hätte zur Folge, dass sich bis zu den nächsten Testfahrten nach dem Grand Prix in Silverstone wohl nichts ändern würde.

Allerdings gibt es bereits vorab Probleme – und zwar mit den Regeln, denn die Art der Auspuffoptimierung, die Mercedes ausprobiert, ist aktuell gar nicht erlaubt. Es bräuchte also erst noch eine Regeländerung, um die Variante überhaupt renntauglich zu machen. Das wiederum würde die einhellige Zustimmung der Teams benötigen, damit die Änderung vom Motorsportweltrat abgesegnet werden kann. Der FIA-Sprecher ergänzt: "Das Ergebnis des Tests wird mit den Teams diskutiert werden, wenn wir wissen, welche Änderungen notwendig sind um die gewünschten Ergebnisse zu bekommen. Der Zeitrahmen dafür hängt dabei sehr davon ab, was eventuell an den Autos geändert werden müsste, um das jeweilige Teil zu nutzen."

Fernley: "Nichts nur für die Fans"

Robert Fernley (Bild), stellvertretender Teamchef bei Force India, sieht die Problematik nicht: "Die Formel 1 sollte vielmehr den neuen Klang begrüßen, statt ihn nur für die aufgebrachten Fans künstlich zu verändern", so Fernley. Obwohl Force India Kundenmotoren von Mercedes bezieht, glaubt Fernley, dass der Sport besser dran wäre, wenn die aktuelle Technik bliebe wie sie ist. "Ich denke nicht, dass wir den Sound künstlich ändern sollten."

"Die Motorenhersteller habe gute Arbeit gleistet", so Fernley. "Wenn wir die Formel 1 nur auf den Lärm reduzieren, setzen wir vielleicht falsche Prioritäten." Fernley rechnet damit, dass die Fans sich langsam an den neuen Sound der Formel 1 gewöhnen werden. "Man merkt die veränderte Technik gerade durch den anderen Klang", so Fernley. "Selbst wir, die im Fahrerlager arbeiten, denken jetzt, wenn wir ein GP2-Auto sehen: 'lautes, kleines Ding'", so Fernley. "Wir müssen den Sound nicht künstlich erzeugen. Wir sind in einer anderen Welt angekommen, und ich denke, wir müssen unser Umfeld einfach miteinbeziehen und dürfen nicht in der Vergangenheit hängen bleiben."

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