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Formel 1: News

Geldnot in der Königsklasse

Martin Brundle macht sich Sorgen, dass die Paydriver überhandnehmen könnten und gute Fahrer deswegen die F1 verlassen müssen.

In den Augen des ehemaligen Formel-1-Piloten Martin Brundle nimmt die Paydriver-Situation in der Formel 1 langsam aber sicher unbehagliche Formen an. Nicht die Tatsache, dass der Zugang zur Königsklasse oftmals gewisse Gelder fordert, ärgert den Briten - das war auch in der Vergangenheit der Fall. Vielmehr stört ihn die Tatsache, dass heutzutage solide Piloten weichen müssen, weil andere mehr zahlen.

"Die Balance droht dahin zu kippen, dass die Paydriver dominieren", fürchtet Brundle gegenüber Autosport um die Formel 1. "Es ist enttäuschend zu sehen, dass ein Fahrer wie Paul di Resta die Formel 1 verlassen muss, wenn man gleichzeitig weiß, dass andere nur des Geldes wegen drin sind. Das ist der Punkt, der mir großes Unbehagen bereitet." Di Resta musste Force India Ende 2013 trotz zumeist ordentlicher Leistungen verlassen, es kam der wohlfinanzierte Sergio Perez.

Die Wurzeln des Paydriver-Problems sieht Brundle in der kritischen Finanzsituation, die derzeit in der Formel 1 vorherrscht: "Wenn ein Rennstall wie Lotus - das einzige Team, das im vergangenen Jahr konstant nah an Red Bull Racing herankam - keine finanziellen Mittel hat, dann läuft etwas grundlegend falsch. Man muss dagegen angehen, dass es so teuer ist, ein Auto zu unterhalten - das ist das Hauptproblem. Ein solcher Schritt würde das große Bedürfnis nach Geld beenden."

Dass ein gewisser Obolus im Motorsport praktisch schon immer gang und gäbe war, will Brundle nicht abstreiten: "Irgendwie muss sich der Rennsport nun einmal finanzieren. Ich habe Ken Tyrrell 1984 auch 150.000 britische Pfund versprochen, die ich nicht hatte. Schließlich sagte er: 'Ich weiß, dass du das Geld nicht hast, aber ich möchte trotzdem, dass du für mich fährst.' Auf die eine oder andere Weise musst du halt das Geld aufbringen - daran sollten wir uns nicht aufhängen."

Selbst Michael Schumacher kam 1991 des Geldes wegen zu seinem Formel-1-Debüt bei Jordan, wie Teamchef Eddie Jordan erst vor kurzem verriet. Und auch Niki Lauda musste sich zunächst Geld leihen, um seine ersten Rennen zu finanzieren. Auch die Fähigkeiten der gescholtenen Paydriver nimmt Brundle in Schutz: "Trotz alledem sind das großartige Rennfahrer. Glauben Sie nicht, dass das keine Topfahrer sind, nur weil sie finanziert werden."

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